Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 1. Juni 1919:
Russland: Das Oberkommando der Roten Armee schätzt die Feinde auf 657.000 Mann, darunter Polen und Finnen (letztere 100.000 Mann, davon 25.000 nördlich von Petrograd), während 356.000 Rote Kampftruppen an den Fronten stehen, von insgesamt 899.000 Mann plus 538.000 Mann in den inneren Militärbezirken und 111.000 Paramilitärs. Trotzki erkennt, dass die Intervention der Alliierten ohne Durchschlagskraft ist.
Sibirien: Im Juni beläuft sich Koltschaks Stärke auf dem Papier auf 450.000 Mann (die Roten schätzen nur 129.000 Kampftruppen), aber ganze Einheiten der Weissen desertieren und erschießen ihre Offiziere. Das Anglo-Russische Regiment wird nach Omsk zurückgezogen und sieht nie ein Gefecht.
Südrussland: 259.000 Rote gegen Denikins AFSR (Anfang Juni). General Sidorins Weisser Don- Host knüpft Kontakte zu Rebellen der Veshenskaia-Kosaken.
Frankreich: Rationierungsmarken auf Brot abgeschafft.
Deutschland: Die Rheinische Republik wird proklamierte, angestoßen durch den britischen General Mangin.
Großbritannien: Die Lebensmittel-Einzelhandelspreise sinken um 3% auf 104%. Die Durchschnittsausgaben einer Familie für Lebensmittel sind seit dem 1. November 1918 um 4 Schilling und 9 Pence pro Woche gefallen.
USA: Im Juni kehrt die Rekordzahl von 434.786 Soldaten über den Atlantik nach Hause zurück und erreichten am 30. Juni insgesamt 1.610.074 Mann.
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