Kriegstagebuch 15. Juli 1918


Deutsche Truppen überqueren die Marne
Deutsche Truppen überqueren auf einer von den Franzosen zerstörten Brücke die Marne.
Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 15. Juli 1918:

Westfront

Champagne und Marne: VIERTE SCHLACHT IN DER CHAMPAGNE (bis 18. Juli) und ZWEITE SCHLACHT AN DER MARNE (bis 4. August). Ludendorff startet seine fünfte Offensive seit dem 21. März (Codename Friedensturm) gegen französische und 9 US-Divisionen östlich von Reims bis zur Marne. Die Siebte, Erste (vom Kaiser beobachtet) und Dritte Armee (04:35-05:30 Uhr) greifen mit 43 Divisionen auf einer 80 km breiten Front nach einem vierstündigen Sperrfeuer (ab 00:10 Uhr, die französische Artillerie beginnt aber schon um 23:30 Uhr am 14. Juli mit dem Gegenfeuer) an. Die deutschen Truppen stossen schnell zur Marne bei Fossoy vor. Ihre Artillerie verschiesst bis zum 18. Juli 500.000 Granaten (9.000 t) mit Senfgas, Phosgen und Diphenylchlororsin. Dabei werden 2.600 Mann alliierte Truppen vergast (darunter 47 Tote).
Petains ‚gepufferte Rückstoß-Verteidigungsmethode‘ (nach Liddell Hart) absorbiert den 3-Kilometer-Vorstoss des ersten Angriffs in der schwach verteidigten vorderen Zone und erwartet müde, verzettelte Angreifer auf einer starken hinteren Stellung. Östlich von Reims scheitert die deutsche Offensive mit 21 Divisionen auf einer 40 km langen Front nördlich der Römerstraße. Alle 20 deutsche Panzer in diesem Abschnitt werden von französischen Geschützen ausgeschaltet. Mehr Erfolg westlich von Reims gegen Italiener (8. Division vernichtet) und 2 französische Divisionen.
Foch widerruft Petains Befehl von 10 Uhr an Fayolle, den geplanten Angriff vom 18. Juli zu verschieben. Die deutsche 10. und 36. Divisionen versuchen, die Marne gegen das verstärkte 38. US-Infanterie-Regiment zu überqueren. Obwohl 3:1 unterlegen, von 336 deutschen Geschützen beschossen und mit beiden Flanken ungedeckt, stehen die 3.600 Amerikaner standhaft in einem wilden Nahkampf. 8 deutsche Divisionen gewinnen einen 14,5 km breiten und 21 km tiefen Brückenkopf gegenüber Dormans nach Osten.
Das Paris-Geschütz, in neuer Stellung in der Nähe von Fere-en-Tardenois, feuert 14 Granaten auf die französische Hauptstadt (bis zum 19. Juli).

Luftkrieg

Westfront: 225 französische Bomber (25 verloren) in Formationen von 20 bis 30 Flugzeugen werfen 44t Bomben auf provisorische deutsche Marne-Brücken. Ständige Luftangriffe (bis zum 20. Juli), bis die Deutschen den Brückenkopf aufgeben. Die Deutschen schießen 37 alliierte Flugzeuge für den Verlust von 9 eigenen ab.

Politik

USA: Schätzungen des US-Finanzministeriums zufolge haben die Alliierten 303 Millionen Einwohner und 495 Milliarden Dollar Wirtschaftskraft gegenüber den 147 Millionen Einwohner und 134 Milliarden Dollar Wirtschaftskraft der Mittelmächte.
Großbritannien: Das britische Kriegskabinett informiert Berlin, dass die britische Armee weiterhin Papierkugeln (anstelle von Aluminium) als völlig legal verwenden wird, da dies keine ‚Dum-Dum‘-Geschosse wären. Ex-Herrscherin Eugenie zum Oberst
Vernier: ‚Dieser Völkerbund, was für eine Torheit‘.
Österreich-Ungarn: Graf Burians Friedensmemorandum veröffentlicht.

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