Die Krieger der gallischen Stämme der Kelten.
Kriegsgeschichte, Taktik und Bewaffnung der von den Römern als Gallier bezeichneten Stämme als Verbündete Hannibals.
Die Kelten griffen Rom erstmals im Jahre 390 v.Chr. an, wobei sie die Stadt plünderten. In den nächsten hundert Jahren fielen sie immer wieder in Italien ein. Sie verbündeten sich mit dem Samniten in deren letzten Krieg gegen Rom und im Jahre 225 v.Chr. – nur sieben Jahre bevor Hannibal die Alpen überquerte, überschritten 70.000 Kelten wieder einmal die Apenninen um Roms Expansion abzuwehren. Während des Punischen Krieges waren sie von daher die wertvollsten Verbündeten der Karthager in Italien und stellten bis zu 40 Prozent von Hannibals Armee.
Die Ober- und Mittelklasse der keltischen Stämme war eine Kriegerkaste. Sie lebten ausschließlich für den Krieg ! Wie die meisten dieser Krieger waren sie undiszipliniert. Für einen Kelten bestand eine Schlacht lediglich daraus, einfach auf den Feind zuzustürmen – am besten von einem Hügel aus – und ihn im Nahkampf Auge in Auge niederzukämpfen.
Sie waren hervorragende Schwertkämpfer und kontrolliert von Generälen wie Hannibal, wertvolle Soldaten. Die Häuptlinge und reichsten Krieger trugen oft eine Rüstung. Dies war vor allem in der Nähe griechischer oder römischer Siedlungen der Fall, während die meisten Krieger jedoch Rüstungen verschmähten und völlig nackt in den Kampf zogen. Es ist nachgewiesen, dass die Kelten Schutzhemden bereits im Jahre 300 v.Chr. herstellten, jedoch die hohen Kosten der Herstellung der entscheidende Faktor war, dass nur der Adel diese verwendete.
Aus diesem Grunde nutzte Hannibal die Kelten vorwiegend als erste Angriffswelle, welche die römischen Linien schwächen und in Unordnung bringen sollten, bevor seine afrikanische und spanische Infanterie in den Kampf eingriff. Die Kelten nahmen diese Rolle trotz enormer Verluste an, da dies für sie die meiste Ehre und den größten Ruhm einbrachte. Speere und Wurfwaffen kamen aufgrund der keltischen Kampfmentalität kaum vor.
Der große, keltische Schild war wesentlich für den sonst völlig schutzlosen Krieger. Der Reiter war in etwa wie der Krieger zu Fuß ausgerüstet, lediglich der Schild war rund und Rüstungen kamen aufgrund der reicheren Klasse von Pferdebesitzern häufiger vor. Ebenso waren noch Streitwagen vereinzelt im Einsatz.
Quellenangaben und Literatur
Armies of the Carthaginian Wars 265-146 BC (Terence Wise)
Rome’s Enemies (2): Gallic and British Celts (Peter Wilcox)
dtv-Atlas Weltgeschichte (Band 1 – Von den Anfängen bis zur Französischen Revolution)
Weitere interessante Beiträge: