Der deutsch-französische Krieg von 1870/71.
Genau am 19. Juli 1870 vor 150 Jahren begann ein Krieg, den das schließlich vereinte preußische Deutschland unter Bismarck 1871 siegreich beenden konnte.
Vorgeschichte
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Nachdem in Spanien eine Revolution ausgebrochen war, floh die spanische Königin Isabella II. nach Frankreich und wurde 1868 für abgesetzt erklärt. Als Kandidaten für den spanischen Thron unterstütze Bismarck einen römisch-katholischen Verwandten des protestantischen Königs von Preußen, den Erbprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen.
Da die französische Regierung unter Napoleon III. nach dem Verlust von Mexiko und unter dem Eindruck des aufstrebenden Preußen nach dessen Sieg von 1866 über Österreich-Ungarn innenpolitisch sehr unter Druck stand und daher dringend einen Erfolg in der Außenpolitik benötigte, gab der französische Außenminister dazu eine drohende Erklärung ab. Deshalb verzichte der Vater des Erbprinzen am 12. Juli 1870 auf die Kandidatur seines Sohnes für den spanischen Thron.
Trotzdem beauftragte die französische Regierung ihren Botschafter, vom preußischen König Wilhelm I., welcher sich zur Kur in Ems befand, eine Versicherung einzufordern, dass dieser niemals wieder seine Zustimmung zu solch einer Kandidatur geben wird.
König Wilhelm ließ zwar den französischen Botschafter wissen, dass er vorbehaltlos hinter dem Verzicht des Erbprinzen stehe, weigerte sich aber eine die geforderte Versicherung abzugeben. Da dadurch eine Demütigung Preußens im Raum stand, genehmigte der König es Bismarck, den Vorgang und Inhalt des Telegramms zu veröffentlichen.
Deshalb kürzte er das von Abeken verfasste Telegramm, sodass es eine schärfere Wirkung hatte. Mit dieser sogenannten ‘Emser Depesche’ erreichte Bismarck genau das, was er wollte. Ein Aufschrei der Entrüstung ging durch Deutschland und vereinte seine Bevölkerung hinter Preußen, während es gleichzeitig die Franzosen provozierte.
Das Resultat war Frankreichs Kriegserklärung am 19. Juli 1870. Die Soldaten der kaiserlich-französischen Armee hatten eine lange Diensterfahrung von durchschnittlich 7 Jahren, während die preußischen Truppen zusammen mit denen des Norddeutschen Bundes und der süddeutschen Staaten nur Rekruten-Heere waren. Gleichzeitig waren die Eisenbahnen in Frankreich viel besser ausgebaut als in Deutschland, was es den Franzosen ermöglichte, viel schneller ihre Truppen an der Grenze zu versammeln. Moltke als Chef des preußischen Generalstabes ging davon aus, falls ein französischer Angriff vor August erfolgte, er nur einen defensiven Sieg erreichen konnte und erst nach dem 7. August selbst angreifen könnte.
Jedoch hat niemals in der neueren Geschichte ein Staat derart überhastet eine Kriegserklärung ausgesprochen, ohne überhaupt nur Pläne für einen Aufmarsch oder Feldzug gehabt zu haben, wie das Frankreich von Napoleon III.
So schlossen sich die süddeutschen Staaten den Preußen an, während die Italiener neutral blieben und ohnehin keine direkte Landverbindung nach Deutschland hatten. Da der russische Zar Alexander II. Preußen gegenüber sehr freundlich eingestellt war, drohte er gegenüber Österreich-Ungarn, seine Armeen an dessen Grenze aufmarschieren zu lassen, falls die Österreicher auf Revanche für die Niederlage von 1866 aus waren und gegen Preußen marschieren wollten. Dies war nicht unbegründet, da sich die Österreicher bereits in Verhandlungen für ein Bündnis mit Napoleon III. befanden.
Aufmarsch
Innerhalb von 18 Tagen konnten sie von ihrem ‘Großen Hauptquartier’ bei Mainz fast 1.200.000 Mann mobilisieren. Davon wurden etwa 400.000 Mann für den Aufmarsch der Feldarmee in der Pfalz zusammengezogen.
Diese schnelle Mobilmachung und Truppenkonzentration verdankte der preußische Generalstab seiner guten Planung unter best möglichster Ausnutzung der geringeren deutschen Eisenbahnkapazitäten.
Frankreich dagegen hatte ohne Plan und Organisation Preußen den Krieg erklärt, wodurch sich seine Mobilmachung nur äußerst schleppend vollzog. Damit verspielte es den Vorteil seines größeren und erfahrenerem Friedensheeres gegenüber dem kleineren preußischen Heer, welches erst durch Reservisten aufgebläht werden musste. Zur Überraschung des deutschen Generalstabes verhielten sich die Franzosen deshalb anfangs völlig passiv.
Das Zentrum lag in der Gegend von Mainz, Mannheim und Karlsruhe, wo die 2. Armee (Prinz Friedrich Karl) zusammengezogen wurde. Sie bestand aus dem Gardekorps, dem III., IV. und X. Armeekorps sowie der 5. und 6. Kavallerie-Division und wurde Anfang August noch durch das IX. und XII. Armeekorps ergänzt. Diese Armee war damit auch der stärkste deutsche Großverband.
Südlich am linken Flügel stand die 3. Armee (Friedrich III., Kronprinz von Preußen), welche aus den Truppen der nord- und süddeutschen Staaten bestand.
Grenzschlachten
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Allerdings konnten die Franzosen nur 39.000 Reservisten ihre Rhein-Armee bis August zuführen, sodass diese etwa 280.000 Mann stark war.
Bazaine wird in Metz eingeschlossen
Am 12. August übergab der französische Kaiser dem Marschall Bazaine das Oberkommando über alle Soldaten in Lothringen und empfahl ihm den Rückzug vor den nun heranrückenden drei deutschen Armeen, welche zahlenmäßig deutlich überlegen waren und die Franzosen einzuschließen drohten.
Moltke dagegen wollte die um Metz befindlichen 200.000 Mann französischer Truppen zur Entscheidungsschlacht zwingen.
Am nächsten Tag befahl Moltke seiner 2. Armee die Straße von Metz nach Verdun in nordwestlicher Richtung zu überschreiten, da er Bazaines Vorhut schon nahe Verdun vermutete. Die Franzosen wollten sich tatsächlich in das 50 Kilometer entfernt befindliche Verdun zurückziehen, konnten aber in den drei Tagen bis zum Abend des 15. August, als der Dauerregen endlich aufhörte, nur rund 15 Kilometer zurücklegen. Damit hatten die Preußen nicht gerechnet.
Am nächsten, heißen Sommertag, dem 16. August 1870, verließ Napoleon III. die Rhein-Armee im Zug von Metz nach Chalons, wohin Bazaine ihn mit den Truppen über Verdun so schnell wie möglich folgen sollte. Da seine Kavallerie-Patrouillen von den feindlichen Hauptarmeen aber noch keine Anzeichen vorfanden, verschob er den Rückzug.
Zwischenzeitlich schlug das III. und X. deutsche Armeekorps bei Vionville und Mars-la-Tour entscheidende Schlachten gegen Bazaines Hauptstreitmacht. Immer noch in der Annahme, es nur mit der abgeschnittenen französischen Nachhut zu tun zu haben, wollte General von Alvensleben mit seinem III. Armeekorps den Franzosen den Weg nach Westen versperren. Die preußischen Soldaten eroberten Vionville und marschierten nach Nordosten vor, während die Masse der deutschen Verbände weiterhin Richtung Westen in Richtung der vermeintlichen feindlichen Hauptstreitkräfte zogen.
Am Ende des Tages kam es noch zu einem Abwehrerfolg der deutschen Kavallerie gegen die angreifende französische Kavallerie, welche den deutschen Linken Flügel attackierte. Zwar vermeldeten die Franzosen den Sieg in dieser Schlacht, aber den deutschen Truppen gelang es trotzdem bei Mars-la-Tour, Bazaines Rückzug über die Straße nach Verdun zu vereiteln.
Bazaine musste in der Nacht erkennen, dass er die Maas nur noch auf einem Umweg über die Straße nach Briey erreichen konnte. So blieb ihm kaum eine andere Wahl, als sich wieder nach Metz im Osten zurückzuziehen, wo er seine von dem Kämpfen mitgenommen Truppen wiederherstellen wollte. Damit entschied er sich praktisch aber auch dafür, eingeschlossen zu werden und konnte sich nicht mehr mit den neu aufgestellten französischen Verbänden im Westen vereinigen. Nach dem Krieg rechtfertigte er sich, dass es zu diesem Zeitpunkt wichtig gewesen wäre, den Gegner zu beschäftigen, bis die neue Entsatzarmee bei Chalons aufgestellt werden konnte.
Noch immer glaubte Moltke, nur die französische Nachhut eingeschlossen zu haben und daher erlitt die zahlenmäßig unterlegene deutsche Infanterie bei ihren Frontalangriffen in den nachfolgenden Tagen hohe Verluste. Es war der blutigste Tag des Krieges und die preußische Garde verlor die Hälfte ihrer Männer. Insgesamt 20.000 deutsche Verluste standen gegen 12.000 bei den Franzosen, einschließlich 4.500 französischer Gefangener und diese Zahlen schockierten König Wilhelm.
Trotzdem gelang es ihnen bis zum Abend des Tages St. Privat zu erobern, was Bazaine zum endgültigen Rückzug nach Metz bewegte.
Hier zu Teil II: 1870/71 Sedan und Paris.