Aufstellung und Einsätze der Fallschirm-Panzer-Division HG der Luftwaffe. Teil II: Von der Brigade zur Division Hermann Göring 1942 bis 1943.
Hier zu Teil I: Regiment General Göring.
Tunesien 1942-43
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Im Mai 1942 wurde damit begonnen, das Regiment General Göring auf Brigade-Stärke unter dem Kommando von Generalmajor Paul Conrath zu bringen. Während dieser Zeit tat die Einheit Dienst bei der allgemeinen Besatzung und Sicherheitsaufgaben in Frankreich.
Die hauptsächliche Gliederung der neuen Brigade bestand aus folgenden Einheiten:
Stabskompanie,
I. Schützen-Regiment (4 Kompanien Infanterie mit den Nummern 1 bis 4),
II. Schützen-Regiment (4 Kompanien Infanterie mit den Nummern 5 bis 8 und als 9. eine Infanterie-Geschütz-Kompanie),
III. Schützen-Regiment (insgesamt 3 Kompanien; die 10. als Kradschützen, 11. als Panzer-Pioniere, 13. als Panzerjäger),
Flak-Regiment (I. Flak-Abteilung aus 3 schweren und 3 leichten Batterien; II. Flak-Abteilung aus 3 schweren, 1 leichter und einer Haubitzen-Batterie, III. Artillerie-Abteilung aus 3 Batterien; IV. Führer-Abteilung aus 3 Flak-Batterien, welche Adolf Hitlers Hauptquartiere schützte),
Musikkorps,
Wachbataillon (3 Kompanien),
Ersatz-Abteilung.
Im Oktober 1942, als sich die Brigade in Vorbereitung ihrer Einsatzbereitschaft in der Bretagne befand, wurde beschlossen, den Verband noch weiter bis zum Divisions-Umfang zu vergrößern.
Die verschiedenen Teile für diesen Verband wurden an verschiedenen Orten in Frankreich, Holland und im Regiments-Depot in Berlin aufgestellt.
Dafür wurden viele Freiwillige aus dem Heer und bis zu 5.000 Freiwillige für die Fallschirmjäger verwendet. Dies beinhaltete auch die Reste des Fallschirmjäger-Regiment 5, welches während der Luftlandung auf Kreta dezimiert worden war.
Der neue Verband erhielt die Bezeichnung Division ‚Hermann Göring‘ und sollte wie eine Panzer-Division des Heeres gegliedert werden. Dafür wurden eine Reihe von erfahrenen Panzermännern der Wehrmacht übernommen, während gleichzeitig eine identische Anzahl von Angehörigen der Luftwaffe an das Heer überstellt wurden, um als Panzerbesatzungen ausgebildet zu werden.
Die Gliederung auf dem Papier war nun wie folgt:
Grenadier-Regimenter 1 und 2 ‚HG‘ (jedes zu 3 Bataillonen und einer Infanterie-Geschütz und Panzerjäger-Kompanie),
Jäger-Regiment ‚HG‘ (das ehemalige Fallschirmjäger-Regiment 5 aus 2 Bataillonen),
Panzer-Regiment ‚HG‘ (2 Bataillone),
Flak-Regiment ‚HG‘ (3 Bataillone plus Führer-Flak-Abteilung),
Artillerie-Regiment ‚HG‘ (4 Bataillone plus V. Sturmgeschütz-Abteilung; diese ging später an das Panzer-Regiment ‚HG‘ als III. Abteilung),
Aufklärungs-Abteilung ‚HG‘,
Panzer-Pionier-Bataillon ‚HG‘,
Panzer-Nachrichten-Abteilung ‚HG‘,
zuzüglich der üblichen Versorgungs- und Verwaltungsdienste.
Als Vergeltung für das Versagen der vichy-französischen l’ Armee de l’ Armistice, die alliierten Landungen von Unternehmen Torch in Marokko und Algerien zu bekämpfen, erfolgte der deutsche Einmarsch in das bisher unbesetzte Frankreich.
Die Masse der Division nahm daran teil und wurde in der Gegend um Mont-de-Marsan konzentriert, wo sie ihre Übungen und Aufstellungen fortsetzte. Diejenigen Einheiten von ‚HG‘, welche dabei am nächsten zur vollständigen Einsatzbereitschaft gelangten, wurden jeweils nach Italien vorgeschoben, während der Rest in Südfrankreich verblieb.
Ebenfalls im November 1942, wurden die Fallschirmjäger, welche eigentlich für das Fallschirmjäger-Regiment 5 der Division vorgesehen waren, direkt nach Nordafrika transportiert und zur Unterstützung der 10. Panzer-Division in Tunesien verwendet.
Die Masse der Hermann-Göring-Division, welche immer noch nicht vollständig aufgestellt und einsatzbereit war, wurde trotzdem im Februar und März 1943 nach Tunesien gebracht. Das Kommando über diese Truppe hatte Oberst Josef Schmid, welcher nach kurzer Zeit zum Generalmajor befördert wurde.
Unter der Bezeichnung ‚Kampfgruppe Schmid‘ kämpften diese Truppenteile, welche schließlich zwischen 7.000 und 11.000 Mann stark waren, mit beträchtlichem Elan gegen Briten, Amerikaner und Franzosen. Dabei ernteten sie schnell großes Ansehen für ihre Aggressivität bei Angriffen und Standhaftigkeit unter Feuer, obwohl sie oft im Gefecht zerstreut zusammen mit verschiedenen Wehrmachtseinheiten eingesetzt wurden.
Schließlich wurden sie erstmals unter der Bezeichnung Division ‚Hermann Göring‘ im April 1943 für ihren ‚vorbildlichen Kampfgeist und unerschrockene Tapferkeit‘ in offiziellen Wehrmacht-Kommuniqués erwähnt.
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Auf Eilbefehl des Reichsmarschalls konnten aber Generalmajor Schmid mit einigen seiner Männer kurz vor der Kapitulation auf das italienische Festland entkommen. Diese wenigen Soldaten traten der neu gebildeten Division bei, welche nun als Panzer-Division ‚Hermann Göring‘ bezeichnet wurde.
Die Panzer-Division war seit Anfang 1943 in Südfrankreich, Holland, bei Berlin/Velten und auf dem Truppenübungsplatz Münsingen durch Neuaufstellungen und Umgliederungen zahlreicher Einheiten der ursprünglichen Division ‚Hermann Göring‘, welche nicht nach Tunis gebracht werden konnten, aufgestellt worden.
Diese zerstreuten Verbände wurden nun in der Gegend von Neapel, Caserta und Capua zusammengezogen.
Das Panzer-Regiment ‚HG‘ mit dem Regimentsstab, zwei Panzer- und einer Sturmgeschütz-Abteilung sowie anderer Regiments-Einheiten wie die Werkstatt-Kompanie wurde ab Januar 1943 auf dem Truppenübungsplatz Münsingen gebildet. Dabei erfolgte die erste Ausrüstung mit PzKpfw III kurz, PzKpfw III lang und PzKpfw IV.
Das Panzer-Grenadier-Regiment ‚HG‘ und Grenadier-Regiment ‚HG‘ wurden verstärkt, einschließlich SdKfz 251 Schützenpanzer.
Die vorhandene Panzeraufklärungs-Abteilung ‚HG‘ wurde mit einer Panzerspäh-Kompanie, der 3.Kp.Pz.Art.Rgt. ‚HG‘ und einer gemischten leichten Artillerie-Batterie mit Zugkraftwagen verstärkt. Das Flak-Regiment wurde auf drei Flak-Abteilungen verstärkt.
Die Anstrengungen, diese Truppen in einen geschlossenen Großverband zusammenzufassen, gingen mit großer Geschwindigkeit voran. Die Deutschen erwarteten eine alliierte Landung auf Sizilien und über die nachfolgenden paar Wochen wurden die Truppen der ‚Hermann Göring‘ Division nach und nach auf der Insel versammelt. Im Juni 1943 war die Division in ihren Stellungen um Caltagirone einsatzbereit.
Die Gliederung der äußerst starken Division war wie folgt:
Gliederung
Panzer-Division Hermann Göring (HG) | Einheiten |
---|---|
Stab/Panzer-Division-1 'Hermann Göring' | |
Brigadestab z.b.V. 'HG' | |
Panzer-Rgt. 'HG' | I.-III. (III. StuG) |
Pz.Gren.Rgt.-1 'HG' | I.-II.(Rgt) s.IG-/Pz.Jg.-/Pi.Kp. |
Pz.Gren.Rgt.-2 'HG' | I.-II.(wie Rgt.1); (I.(gp)Pz.Gren.Rgt auf Schützenpanzern) |
Pz.Aufkl.Abt. 'HG' | vier Pz.Aufkl.Kpn (Züge mit Panzerspähwagen und leichten Schützenpanzern) |
Pz.Art.Regiment 'HG' | I.-IV. (I.(SF)Abt. mit 18 Panzerhaubitzen ab 1944) |
Pz.Nachrichten-Abt. 'HG' | Fernsprech-Funk-Kompanien, leichte Nachrichten-Kolonne |
Pz.Pionier-Btl. 'HG' | Normal-Gliederung, dabei mot. Brücken-Kompanie |
Flak-Regiment (mot.) 'HG' | I.-III. (RStb., I. und II. als Korps-Truppen) |
(Pz.)Di.Na.Fü. 'HG' | I. Nachschubs-Abteilung, II. Instandsetzung-Abteilung 'HG') |
Feldersatz-Btl. 'HG' | Verwaltungs-Truppen 'HG' und Sanitäts-Abteilung 'HG') |
Sizilien 1943
Am 10. Juli 1943 landeten die Alliierten auf Sizilien. Obwohl umgeben von italienischen Einheiten, welche zumeist drittklassig und überglücklich waren, wenn sie kapitulieren konnten, kämpfte die ‚HG‘-Division in zwei Kampfgruppen bei Gela, Catania und Adrano beiderseits des Vulkans Ätna, zusammen mit der 15. Panzer-Grenadier-Division der Wehrmacht, hervorragend.
Obwohl sie unter schweres Feuer der alliierten Schiffsgeschütze kam, führten sie einen anfangs erfolgreichen Gegenangriff bei Gela im Süden der Insel durch. Anschließend hielten sie ihre Stellungen weiterhin hartnäckig.
Obwohl noch die 29. Panzer-Grenadier-Division vom italienischen Festland eingeflogen wurde und auch noch Teile der 1. Fallschirmjäger-Division aus Frankreich eintrafen, war die alliierte zahlenmäßige Überlegenheit zu groß und die deutschen Truppen wurden unaufhaltsam nach Nordosten in Richtung Messina abgedrängt.
Die Hermann-Göring-Division bildete die Nachhut und deckte den Rückzug der anderen deutschen Verbände über die Straße von Messina auf das italienische Festland. Sie war der letzte deutsche Verband, welcher Sizilien verließ.
Trotz der schweren Kämpfe, in welche die Division verwickelt war und dem heftigen alliierten Bombenangriffen auf den Hafen von Messina während ihres Rückzugs, konnte die Masse der ‚HG‘-Division mit dem Großteil ihres schweren Geräts erfolgreich mithilfe von Siebelfähren evakuiert werden, was unter diesen Umständen eine herausragende Leistung darstellte.
Die hohe Kampfkraft der Division Hermann Göring wird dadurch bestätigt, dass General Eisenhower in seinen Memoiren nach dem Krieg zu der Feststellung kam, dass die deutschen Panzer- und Fallschirmjäger-Truppen auf Sizilien der stärkste Gegner war, auf den die US-Streitkräfte während des gesamten Krieges getroffen waren. Er verweist des Weiteren auf die Zähigkeit und Hartnäckigkeit der Verteidiger, sodass jede deutsche Stellung nur genommen werden konnte, nachdem ihre Verteidiger ganz und gar ausgeschaltet worden waren.
Süditalien 1943
Nach der erfolgreichen Evakuierung auf das italienische Festland marschierte die Division Hermann Göring durch Kalabrien nach Norden in die Gegend von Neapel. Dort sollte sich der Verband erholen und aufgefrischt werden.
Allerdings geriet ‚Hermann Göring‘ schnell wieder in Gefechte, da bereits am 3. September 1943 die britische 8. Armee in Kalabrien landete und die italienische Regierung am 8. September kapitulierte. Dies kam für die deutschen Verantwortlichen jedoch nicht überraschend und es waren für diesen Fall Pläne vorbereitet worden, wichtige strategische Punkte schnell zu besetzen und die Italienische Streitkräfte zu entwaffnen.
Am nächsten Tag landeten Truppen der 5. US-Armee im Golf von Salerno an und bildeten erfolgreich einen Brückenkopf. Noch am selben Tag begannen die deutschen Verbände mit Gegenangriffen auf den amerikanischen Landekopf um Salerno, wobei die Division Hermann Göring einige Erfolge erzielte. Die gewaltige Feuerkraft der alliierten Kriegsschiffe zwang aber die deutschen Truppen nach und nach dazu, Gelände aufzugeben.
Nach neun Tagen mussten sich die deutschen Truppen in Richtung Neapel zurückziehen, wo sich ‚HG‘ hartnäckig und unter großen Verlusten verteidigte, bis sie schließlich den völlig verwüsteten Hafen am 1. Oktober 1943 räumte. Die Division zog sich auf Stellungen entlang der Linie Volturno bis Termoli zurück.
Hier setzten die Soldaten von ‚Hermann Göring‘, wieder zusammen mit denen von der 15. Panzer-Grenadier-Division, ihre mutige Verteidigung fort und erkämpften wichtige Zeit, damit die Hauptverteidigung an der Gustav-Linie vorbereitet werden konnte. Diese Verteidigungslinie verlief von Gaeta an der italienischen Westküste bis nach Ortona im Osten und ihr westlicher Teil blockierte das Liri-Tal, den Zugang nach Rom.
Die deutsche Verzögerungstaktik waren höchst erfolgreich, da Pioniere Brücken sprengten, Strassen verminten und Gebäude zerstörten, während die Infanterie, Artillerie und Panzer hartnäckige Nachhutgefechte lieferten.
Der alliierte Vormarsch war langsam und verlustreich und jeder Tag, den die Verteidiger ihnen abringen konnten, brachte sie näher an den Beginn des Winters, welcher die Schwierigkeiten der Alliierten noch vergrößern würde.
Die Rückzugsgefechte der Division Hermann Göring gingen über Mignano und Carigliano bis in die Gegend südwestlich von Cassino im November 1943. Als der Herbstregen einsetzte, wurde die Masse von ‚HG‘ aus der Front gezogen, um sich als Reserveverband in der Gegend von Gaeta und Frosinone zu erholen.
Aber einige Teile, wie das Flak-Regiment ‚HG‘ und Teile des Panzer-Artillerie-Regiment ‚HG‘ blieben an der Front im Raum Monte Cassino und Castelforte, später im Rapido-Abschnitt. Diese beiden Teileinheiten waren an den Winterkämpfen bis zum Januar 1944 beteiligt, bevor auch sie abgelöst wurden.
Hier zu Teil III: Fallschirm-Panzer-Division Hermann Göring.
Quellenangaben und Literatur
Fallschirmpanzerdivision ‚Hermann Göring‘ (Bruce Quarrie)
The ‚Hermann Göring‘ Division (Gordon Williamson)
Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 (Bundesarchiv-Militärarchiv und Arbeitskreis Wehrforschung)
Die gepanzerten und motorisierten deutschen Grossverbände 1935-1945 (Rolf Stoves)
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