Aufstellung, Kommandeure und Einsätze der 8. SS-Kavallerie-Division Florian Geyer von 1942 bis 1945.
8. SS-Kavallerie-Division Florian Geyer
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Bezeichnungen
SS-Kavallerie-Division (Juni 1942),
8. SS-Kavallerie-Division (Oktober 1943),
8. SS-Kavallerie-Division ‚Florian Geyer‘ (März 1944).
Kommandeure
- SS-Standartenführer Hermann Fegelein (von Kavallerie-Brigade SS-Totenkopf Reiterstandarte, September 1939 bis August 1942)
- SS-Brigadeführer Willi Bittrich (August 1942 bis Februar 1943)
- SS-Standartenführer Fritz Freitag (Februar bis April 1943)
- SS-Brigadeführer Hermann Fegelein (April bis November 1943)
- SS-Brigadeführer Bruno Streckenbach (Januar bis April 1944)
- SS-Brigadeführer Joachim Rumohr (Juli 1944 bis Februar 1945)
Aufstellung
Im September 1939 wurde das erste berittene SS-Totenkopf Kavallerie-Regiment aufgestellt und als SS-Totenkopf Reiterstandarte 1 bezeichnet. Diese bestand aus einer Stabseinheit und vier Reiterschwadronen.
Das Regiment wurde von dem begeisterten Reiter und überzeugtem Nationalsozialisten, SS-Standartenführer Hermann Fegelein, kommandiert. Es wurde nach der Feuereinstellung in Polen für Sicherheitsaufgaben eingesetzt, wo es zu den ersten Kriegsverbrechen kam.
Weitere Schwadronen kamen nach und nach hinzu, als das Regiment schnell vergrößert wurde. Bis Mai 1940 bestand es aus 14 Schwadronen, zuzüglich speziellen Unterstützungseinheiten und einer berittenen Artillerie-Batterie.
In den Jahren 1940 und 1941 wurden verschiedene Organisationsformen für den Verband, welcher nun eigentlich Brigaden-Stärke hatte, ausprobiert. So wurde das Regiment erst einmal in zwei Stück aufgeteilt, dann wieder zusammengelegt und letztlich erneut geteilt. Während dieser Zeit befehligte Fegelein weiterhin den Verband, welcher tatsächlich in dieser Zeit eine Brigade war.
Die Hauptquartiere des Verbandes waren in Warschau und Lublin und seine aufgeteilten Einheiten operierten im besetzten Polen. Unter der polnischen Zivilbevölkerung zeigten die SS-Totenkopf-Soldaten schnell ihr wahres Bild, als die 4. Schwadron bereits im Oktober 1939 an der Ermordung von Juden bei Kutno beteiligt war.
Mit Beginn des Jahres 1940 wurde die Brigade unter das Kommando des Höheren SS- und Polizeiführers Ost, SS-Gruppenführer Krüger, gestellt. Dieser war auch der ehemalige Inspekteur der berittenen Einheiten der Allgemeine-SS.
Aus dieser Zeit ist eine Geschichte bekannt, als Soldaten der Brigade auf einen Eisenbahnzug mit Güterwaggons trafen, in welchen Juden deportiert wurden. Der unhygienische Zustand der Waggons veranlasste die Offiziere dazu, sich über einen möglichen Ruhr-Ausbruch Sorgen zu machen. Dieses Problem lösten sie dann ganz einfach, indem sie begannen, die Juden zu erschießen. Da sie aber nicht über ausreichend Munition dafür mit sich führten, kamen sie auf den Gedanken, sich von einer Wehrmacht-Einheit in der Nähe welche geben zu lassen. Diese lehnten jedoch unumwunden ab, auszuhelfen. Die Exekutionen wurden dann trotzdem von den SS-Männern und deutschen Polizisten, welche unter SS-Kommando standen, fortgesetzt.
Abgesehen von solchen Gräueltaten wurde die Brigade auch für eine Serie von Plünderungen verantwortlich gemacht. Dies ging sogar so weit, dass die Gestapo eine Untersuchung gegen den Befehlshaber Fegelein einleitete. Jedoch war der Oberst ein persönlicher Favorit von Reichsführer-SS Himmler, welcher ihn deckte und so verliefen die Untersuchungen im Sande.
Sicherungsverband in Russland 1941/42
Die beiden Regimenter wurden formell erst im August 1941 als SS-Kavallerie-Brigade bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt befanden sie sich schon bei Säuberungsaktionen hinter den nach Russland hinein vorstoßenden Frontverbänden der Heeresgruppe Mitte im Einsatz.
Bei Beginn von Unternehmen Barbarossa im Juni 1941 wurden die SS-Kavallerie-Regimenter, zusammen mit einer Anzahl ehemaliger SS-Totenkopfverbände, dem Kommandostab RFSS und nicht der Wehrmacht unterstellt, um hinter der Front eingesetzt zu werden. Hier sollten sie versprengte Rotarmisten jagen und Sühnemaßnahmen gegen Partisanen und für deren Unterstützung verdächtigte Zivilisten durchführen.
In einer dieser Säuberungsaktionen töteten die SS-Männer etwas mehr als 250 feindliche Bewaffnete und zugleich mehr als 6.500 ‚verdächtige‘ Zivilisten. Dieses Missverhältnis zog sich wie ein roter Faden durch die Einsatzberichte der Brigade.
Bei einer anderen Unternehmung Anfang August 1941 wurde gemeldet, dass 1.000 Partisanen und 700 versprengte Rotarmisten getötet wurden, aber zusätzlich mehr als 14.000 Zivilisten zum Opfer fielen, in der Mehrzahl offensichtlich Juden.
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Bis Ende März war die Brigade auf eine nur noch 700 Mann starke Kampfgruppe reduziert worden und die Überlebenden wurden von April bis August 1942 nach Polen zurückgezogen.
Aufstellung zur Kavallerie-Division
Diese verbliebenen Männer sollten das Kaderpersonal eines zur Division erweiterten Verbandes bilden. Es wurde ein drittes SS-Kavallerie-Regiment aufgestellt und im Juni 1942 wurden 9.000 ‚Volksdeutsche‚ aus Rumänien zur Division eingezogen.
Gliederung
Die Kavallerie-Regimenter wurden als berittene Infanterie eingesetzt und kämpften zu Fuß.
SS-Panzerjäger-Abteilung 8,
SS-Sturmgeschütz-Abteilung 8,
SS-Artillerie-Regiment (mot.) 8.
SS-Flak-Abteilung 8,
SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 8,
SS-Pionier-Bataillon 8,
SS-Ski-Bataillon.
Das SS-Artillerie-Regiment bestand aus zwei Pferde-bespannten Bataillonen zu je 12 105 mm leFH 18 und einem Bataillon aus zwei bespannten Batterien zu je vier 150-mm-Feldgeschützen und einer Batterie aus vier bespannten 105-mm-Feldgeschützen.
Die SS-Panzer-Aufklärungsabteilung wurde in der letzten Kriegsphase zu einem Füsilier-Bataillon ohne Pferde.
Als Frontverband an der Ostfront 1942-45
Nach einer kurzen Auffrischung und Erholung im November 1942 kam sie unter das Kommando des XXX. Korps. Im Januar 1943 wurde sie dem XXXXI. Panzerkorps unterstellt und im Februar dem XXXXVII. Panzerkorps (Korps Lemelsen) der 2. Panzer-Armee.
Pferde hatten weiterhin eine nützliche Funktion in den unzugänglichen Weiten Russlands, wo ihre große Mobilität in allen möglichen Arten von Gelände sie zu einem wertvollen Flankenschutz machten.
Bereits im April war eines ihrer Regimenter als Kader für die Aufstellung der neuen 22. SS-Kavallerie-Division abgezogen worden, wurde aber im August durch eine lokale Rekrutierung von ‚Volksdeutschen‘ ersetzt, was die Gesamtstärke auf etwa 15.000 Mann brachte.
Im Juli 1943 wurde die Division der Heeresgruppe Süd zugeteilt und von August an sah sie schwere Abwehrkämpfe während des Rückzugs zum Dnjepr und nach Kirowgrad, erst im Rahmen der 8. Armee und dann der 1. Panzer-Armee. Teile der Division verblieben bei der Heeresgruppe Süd bis Anfang 1944.
Die Masse der Division wurde im Dezember 1943 nach Kroatien abtransportiert und bekämpfte dort bis März 1944 Partisanen.
Während des Jahres 1944 sind die Einsätze der aufgesplitterten Teile der Florian-Geyer-Division unübersichtlich, aber zumindest ein Teil sah heftige Kämpfe gegen die große sowjetische Sommeroffensive 1944 auf die deutsche Heeresgruppe Mitte.
Einige der verteilten Einheiten der Division sahen in dieser Zeit Einsätze im Südbalkan, an der Balkanfront gegen die Rote Armee, in Ungarn und Polen.
Gegen Ende des Jahres wurde die Division dann in Ungarn im Rahmen des IX. SS-Korps als Teil der Garnison von Budapest zusammengezogen, zusammen mit der neuen 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division ‚Maria Theresia‘. Im November 1944 nahmen sie an einem erfolgreichen Gegenangriff gegen auf Budapest vorstoßende sowjetische Truppen teil und eroberten Vesces und Ullo zurück.
Im Dezember standen sie dem sowjetischen 4. mechanisierten Garde-Korps gegenüber und bis Heiligabend befanden sie sich in einer Abwehrstellung am Westufer der Donau. Nun war die 50.000 Mann starke Garnison von mindestens 250.000 sowjetischen Truppen eingeschlossen.
Abgeschnitten und mit immer geringeren Vorräten, kämpfte die Garnison in einem immer kleiner werdenden Kessel. Zuletzt hatte der Verteidigungsbereich von Florian Geyer kaum noch einen Kilometer Durchmesser. Die Überlebenden versuchten am 11./12. Februar 1945 auszubrechen, wurden aber von der Roten Armee gestellt und vernichtet.
Nicht einmal 800 deutsche Überlebende, davon nur 170 Mann der zwei Waffen-SS-Kavallerie-Divisionen, erreichten die deutschen Linien und wurden anschließend von der 37. SS-Kavallerie-Division übernommen.
Der letzte Kommandeur von Florian Geyer, Joachim Rumohr, machte Selbstmord, nachdem er bei dem Ausbruchsversuch verwundet wurde.
Auch wenn die Division umfangreiche Fronteinsätze gegen reguläre sowjetische Streitkräfte sah und 23 ihrer Mitglieder mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurden, verbrachte der Verband viel Zeit mit Operationen gegen Partisanen und war daher zweifelsfrei verantwortlich für Kriegsverbrechen und den Tod von tausenden Zivilisten.
Besondere Abzeichen
Exemplare, auf denen der Name handgestickt aus Aluminiumdraht auf einem schwarzen Band im ‚RZM‘-Stil mit Aluminiumdrahtumrandung ist, gab es auch und wurden vermutlich inoffiziell privat angeschafft. Es ist auch bekannt, dass einige Offiziere sich selbst eingekleidet haben, zusammen mit privat hergestellten Manschettenbändern, welche den Titel in gotischer Schrift handgestickt trugen.
Quellenangaben und Literatur
Hitler’s Elite – The SS 1939-45 (Chris McNab)
The Waffen-SS (Martin Windrow)
The Waffen-SS (2): 6. to 10. Divisions (Gordon Williamson)
Waffen SS in Action (Norman Harms)
Into the Abyss – The last years of the Waffen-SS (Ian Baxter)
Waffen SS in Russia (Bruce Quarrie)
Waffen-SS (1) Forging an Army 1934-1943 (Robert Michules, Ronald Volstad)
Waffen-SS (2) From Glory to Defeat 1943-1945 (Robert Michulec, Ronald Volstad)
Waffen-SS Encyclopedia (Marc J. Rikmenspoel)
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