Stärke, Divisionen, Ausrüstung und Organisation der US Army in Nordamerika, Großbritannien und Nordafrika 1941 bis 1942.
Obwohl es stimmt, dass die Vereinigten Staaten ihre enormen Ressourcen in bemerkenswert kurzer Zeit mobilisiert hatten, gab es jedoch genügend Warnungen für die amerikanischen Soldaten vor dem kommenden Konflikt.
US Army
Im Jahr 1940 war die US Army in drei Teile aufgespalten: die reguläre Armee, die Nationalgarde und die organisierte Reserve. Die reguläre Armee zählte 243.095 Mann und war auf 130 Außenposten, Lager und Kasernen verteilt, die Männer dienten in kurzen Zeitspannen und es gab 1.400 Offiziere darunter. Die Nationalgarde war 226.837 Mann stark und wurde von den jeweiligen Bundesstaaten ausgerüstet und hielt jeden Sommer eine zweiwöchige Übung ab.
Es gab außerdem eine Reserve von 104.228 Offizieren, welche im Reserve-Korps organisiert waren und für die es Offiziers-Trainings-Lager gab. Die Armee erhielt eine standardisierte Ausbildung: Die Schulen der jeweiligen Waffengattung überwachten die Ausbildung und das Service Board testete und entwickelte neue Ausrüstung.
Die kontinentalen Vereinigten Staaten von Amerika, die sogenannte ‚Innere Zone‘, wurde von vier Armeen verwaltet und im Jahr 1940 hatten diese ein Rahmenpersonal von jeweils 4.400 Mann. Es gab neun Infanterie-Divisionen, von denen aber nur drei die reguläre Stärke hatten, während die anderen sechs nur jeweils 3.000 Mann stark waren. Es gab auch eine Kavallerie-Division und eine mechanisierte Brigade mit 4.000 bzw 2.300 Mann. Die Verantwortung für die Beschleunigung der Mobilisierung wurde dem General Headquarter (GHQ = Generalhauptquartier) übertragen und im Jahr 1941 wurde die Verantwortung für die Ausbildung der Truppen unter dem Befehl von General Leslie McNair gestellt.
Am 17. Juni 1941 wurde die Armee auf 280.000 Mann und nur neun Tage später (also nach dem deutschen Angriff auf Russland) auf 375.000 Mann erweitert. Am 16. September wurden die Einheiten der Nationalgarde in die Armee übernommen und Präsident Roosevelt überzeugte den Kongress den Selective Service Act passieren zu lassen, sodass im Juli 1941 606.915 Mann in die Armee aufgenommen werden konnten.
Neue Einheiten wurden in der Regel um die regulären oder Verbände der Nationalgarde herum aufgestellt. Zu Beginn waren es 27 Divisionen, davon neun reguläre und 18 Divisionen der Nationalgarde. Es gab auch zwei Panzerdivisionen und drei weitere standen vor dem Abschluss ihrer Ausbildung.
Die amerikanische Mobilisierung ging ziemlich reibungslos vor dem Ausbruch des Krieges im Dezember 1941 vonstatten. Danach aber wurden die Belastungen durch die frühzeitigen Katastrophen im Pazifik und die Anforderungen für den weiteren Ausbau der Armee zu viel.
Das US-Kriegsministerium hatte ursprünglich angenommen, dass es nach März 1942 drei oder vier neue Divisionen je Monat mobilisieren könnte, aber diese Rate konnte nicht eingehalten werden und bis Ende Dezember 1942 waren nur 42 der geplanten 73 Divisionen mobilisiert worden. Tatsächlich fehlten der Armee schon 330.00 Mann im September und die ehrgeizigen Pläne, welche im gleichen Monat erstellt wurden, eine Armee von 114 Divisionen aufzustellen, wurden niemals realisiert.
Der wichtigste Faktor, welcher die Größe der US Army beschränkte, war abgesehen von der Fähigkeit der amerikanischen Industrie eine so große Streitmacht schnell auszurüsten, die verfügbaren Transportschiffe. Die Transportschätzungen für die Schifffahrt zeigten, dass nicht mehr als 4.170.000 Mann bis Ende 1944 nach Übersee verschifft werden konnten. Tatsächlich wurden auch nicht mehr als 88 Divisionen letztendlich verschifft.
Diese Tatsache war ein wichtiger und einschränkender Faktor für die Strategie der westlichen Alliierten.
Obwohl der Ausbau der Armee zwischen Dezember 1941 und Dezember 1943 beispiellos war, wobei die US Army von 1.657.157 auf 5.400.888 Mann anstieg, wurde eine weitere Erhöhung der Zahl der Einheiten nicht mehr vorgenommen. Bis Dezember 1944 befanden sich 4.933.682 Amerikaner in 80 Divisionen und nur drei Reserve-Divisionen in Übersee im Einsatz.
Anfang 1945 erreichte die US Army eine Gesamtstärke von 91 Divisionen, aber drei von diesen wurden als Verstärkungen für andere Einheiten wieder aufgelöst. Die übrigen 88 wurden bei voller Kampfkraft gehalten, trotz der Tatsache, daß bis zum Ende der Ardennen-Offensive im Januar 1945 insgesamt 47 Regimenter in 19 Divisionen zwischen 100 und 200 % Verluste im Kampf erlitten hatten.
Organisation
Die Organisation der amerikanischen Einheiten wurde abschließend im Jahr 1940 rationalisiert.
Die Infanterie-Divisionen hatten eine dreigliedrige Struktur übernommen, welche die Brigade ablöste. Sie bestanden nun aus 15.500 Mann als eine ‚Allzweck-Organisation für die offene Kriegsführung auf Kriegsschauplätzen, welche den Einsatz von Motortransportmitteln erlaubten‘.
Die Division bestand aus drei Infanterie-Regimentern und einem Artillerie-Regiment mit vier Gruppen zu je 12 Haubitzen, gewöhnlich mit der Unterstützung durch Pioniere, Nachrichten- und Versorgungstruppen.
McNair war entschlossen, die Division von allen nicht notwendigen Elementen zu befreien, um sie so flexibel und beweglich wie möglich zu machen. In 1942 führte dies dazu, dass überflüssige Einheiten und Ausrüstung entfernt wurden und die Größe der Division sich auf 14.253 Mann reduzierte.
Die Mobilität wurde durch die Einführung von 2,5-Tonnen-LKW, Jeeps und 1/4-Tonnen-Anhänger erhöht.
Die Wirksamkeit, sowohl der Offensiv- aus auch der Defensiv-Bewaffnung wurde verbessert, durch Einführung der 57-mm-Panzerabwehrkanone und dem Ersatz der 75-mm-Haubitzen durch das Kaliber 105 mm.
Der Infanterist wurde mit dem M1 Garand Selbstladegewehr und dem Raketenwerfer AT236 Bazooka zur Panzerbekämpfung ausgerüstet.
Hauptquartier-Spezialtruppen wurden eingesetzt, um das Divisions-Hauptquartier zu koordinieren und jeweils eine Kompanie von Ordonanz-, Wartungs-, Quartiermeister und Nachrichten-Truppen hinzugefügt.
Trotz ihres hohen Anteils der Motorisierung mit 1.440 Fahrzeugen war eine US-Infanterie-Division nicht in der Lage, ihr gesamte Ausrüstung und Personal gleichzeitig zu bewegen.
Die kleinste Einheit innerhalb der amerikanischen Division war die Gruppe (‚Squad‘) aus 14 bis 16 Mann. Dies galt als die größte Anzahl von Soldaten, welche durch eine einzelne Stimme kontrolliert werden konnten, in der Regel durch einen Corporal (Unteroffizier) oder Sergant (Unterfeldwebel). Bei der Artillerie war die kleinste Einheit die Abteilung (‚Section‘).
Der Zug (‚Platoon‘) bestand aus mehreren Gruppen oder zwei Artillerie-Abteilungen von 40 bis 50 Mann, befehligt durch einen Leutnant, der seine Anweisungen über die Gruppenführer weitergab.
Der Rest der Struktur war dreigliedrig, sodass drei Kompanien ein Bataillon bildeten und drei Bataillone ein Regiment.
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39,90 €Die Bewaffnung der Division im frühen Stadium des Krieges – etwa im August 1942 vor den ersten Kampfeinsätzen auf dem europäische bzw. nordafrikanischen Kriegsschauplatz – beinhaltete
- 147 x Browning-0.30-Maschinengewehre,
- 133 x 0.50 Browning-0.50-Maschinengewehre,
- 81 x 60-mm-Granatwerfer,
- 57 x 81-mm-Granatwerfer,
- 109 x 37-mm M3-Panzerabwehrkanonen,
- 18 x 75mm-Artillerie-Selbstfahrlafetten,
- 36 x 105mm-Haubitzen,
- 6 x 105mm-Artillerie-Selbstfahrlafetten und
- 12 x 155mm-Haubitzen.
Die amerikanische Panzer-Division (‚Armoured Division‘) bestand grundsätzlich aus einem Aufklärungs-Bataillon und vier Panzer-Bataillonen. Im Jahr 1942 war ihr Panzerbestand 159 mittlere und 68 leichte Panzer.
Zudem gab es ein gepanzertes Infanterie-Regiment, vollständig in Schützenpanzern, mit drei Bataillonen sowie drei Bataillone zu je 18 Artillerie-Selbstfahrlafetten im Kaliber 105mm.
Mit 68 Panzerspähwagen und über 1.000 Radfahrzeugen betrug die Sollstärke einer vollständig mobilen US-Panzerdivision 10.900 Offiziere und Mannschaften.
Der neue Aspekt bei der amerikanischen Panzer-Division war, dass sie von März 1942 in zwei ‚Combat Commands‘ (Kampf-Kommandos) und einer allgemeinen Reserve organisiert war. Jedes Kampf-Kommando bestand dabei aus einem Panzer-, einem Infanterie- und einem Artillerie-Bataillon. Da alle Bestandteile des Kommandos vollständig motorisiert waren, ergab dies ein sehr flexibles und sehr effektives System und im September 1943 wurden die ‚Combat Commandos‘ zur Regel in den amerikanischen Streitkräften.
Erste Kampfeinsätze
Einheiten der US Army waren erstmals beim Unternehmen Torch, der Landung in Französisch-Nordafrika im November 1942, am Kampf gegen die Achse in Europa beteiligt:
- Westlicher Kampfverband mit 35.000 Mann: 1 Panzerdivision, 2 Infanterie-Divisionen.
- Mittlerer und Östlicher Kampfverband: 1 Panzerdivision, 3 Infanterie-Divisionen.
Während der Westliche Kampfverband vollständig aus US-Truppen bestand, enthalten die Kräfteangaben für den Mittleren und Östlichen Kampfverband auch englische Truppen.
Den Landungen folgte die Niederlage der Achsentruppen in Nordafrika im Frühjahr 1943, worauf die Invasion von Sizilien und Italien folgte. Aufgestellt am 10. Juli 1943 um die Operation ‚Husky‘ – die Invasion von Sizilien – durchzuführen, bestand die 7. US-Armee aus:
- 4 Infanterie-Divisionen,
- 1 Luftlande-Division und
- 2 Panzer-Divisionen.
Nach dem Abschluss des Feldzuges auf Sizilien wurde die 7. US-Armee durch die 5. US-Armee ersetzt, welche zwischenzeitlich in Nordafrika trainiert worden war. Teile dieser 5. US-Armee nahmen an der Operation ‚Avalanche‘ teil, der Invasion von Süd-Italien. Dabei bestand das anlandende VI. US-Korps aus:
- 4 Infanterie-Divisionen,
- 1 Luftlande-Division,
- Rangers-Spezialtruppen,
- 1 Feldartillerie-Brigade und andere Einheiten.
Die amerikanischen Interessen im Mittelmeer-Raum waren sehr beschränkt, im Gegensatz zu den britischen Verbündeten. Die amerikanische Priorität lag in Nordwest-Europa und so wurde die 5. US-Armee auf einem Minimum gehalten.
Die 5. US-Armee war eine internationale Streitmacht, welche britische, französische, indische und später sogar brasilianische Truppen umfasste. Trotzdem bestand der Großteil aus Amerikanern.
Die Armee stellte Truppen für die Anzio-Landungen, wurde aber nach dem Fall von Rom auf fünf Divisionen reduziert, als vier französische und drei US-Divisionen für die Invasion in Süd-Frankreich abgezogen wurden.
Für die letzte Offensive in Norditalien im April 1945 stieg die Stärke der 5. US-Armee wieder auf neun Divisionen in der Frontlinie und zwei weiteren in der Reserve an.
Am 2. Mai 1945 standen sieben US-Divisionen in Italien: eine Gebirgs-, eine Panzer- und fünf Infanterie-Divisionen. Bis zur deutschen Kapitulation in Italien hatte die US-Armee 170.403 Mann Verluste im Mittelmeer-Raum hinnehmen müssen. Davon waren 38.741 Gefallene, 107.617 Verwundete und 33.045 in Kriegsgefangenschaft geratene oder Vermisste Soldaten.
Hauptsächliche Einheiten der US Army im Jahr 1942:
Infanterie- Division (motorisiert) | Panzer-Division | Panzer-Bataillon | Panzerjäger-Bataillon | |
---|---|---|---|---|
Anzahl der Verbände (Sommer 1942) | ca. 28 (42 im Dez 1942, einschließlich Panzer-Divisionen) | ca. 5 (16 in 1944/45) | 2 + (65 in 1944/45, öfters in Gruppen zu 3 oder 5 kombiniert, teilweise mit mechanisierter Infanterie) | 3 + (80 in 1945) |
Infanterie Regimenter | 3 (jedes mit 3 Bataillone zu je 860 Mann) | 1 (mit drei Bataillonen zu je 860 Mann, alle auf Halbketten-Fahrzeugen) | - | - |
Gesamtstärke | 14.253 | 10.900 | 729 | 1.250 |
Maschinengewehre | 280 (147 x .30, 133 x .50) | ca. 93 (49 x .30, 44 x .50) | 18 x .30, 26 x .50 | 30 x .30, 44 x .50 |
Bazookas | 557 (1943) | 607 (1943) | 25 | 62 |
Granatwerfer | 138 (81 x 60mm, 57 x 81mm) | 46 (27 x 60mm, 19 x 81mm) | 6 x 81mm | 3 x 81mm |
Artillerie | 48 (36 x 105mm Howitzer, 12 x 155mm Howitzer) | - | - | - |
Geschütze auf Selbstfahrlafetten | 24 (18 x 75mm, 6 x 105mm) | 54 (105mm) | - | - |
Panzerabwehr-Kanonen | 109 (37mm M3A1 , später 57mm) | 27 | - | - |
Flugabwehr-Kanonen | (alle Flak-Bataillone wurden von der übergeordneten Armee kontrolliert) | |||
Fahrzeuge (LKW) | 1.440 (Hinweis: diese Kapazität war nicht ausreichend um alle Ausrüstung und Mannschaften gleichzeitig zu transportieren). Alle Typen zusammen: 2.012 | 2.653 (alle Typen, auch Jeeps) | 64 | 82 |
Schützenpanzer | 5 | 501 (M3 Half-tracks) | 13 | - |
Panzerspähwagen | - | 68 (M8) | - | 36 |
Panzer | - | 227 (159 mittlere M3 Lee oder M4 Sherman, 68 Stuart) | 68 (51 mittlere M3 Lee oder M4 Sherman, 17 Stuart) | 36 (M10) |
hier zu US Army Air Force bei Kriegsbeginn.
hier zu US-Marine bei Kriegseintritt.
Quellenangaben und Literatur
The Armed Forces of World War II (Andrew Mollo)
World War II – A Statistical Survey (John Ellis)
The Tunesian Campaign (Charles Messenger)
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