Schwere Flak


Deutsche schwere Flak im Zweiten Weltkrieg.
Schwere 12,8-cm Flak 40, Beutegeschütze und Munition (Teil II der deutschen schweren Flak im 2. Weltkrieg).

Stellung 24. Flak-Division
Stellung mit einem der seltenen 8,8-cm-Flak 41 Geschütze von der 24. Flak-Division bei Wiener-Neustadt. Diese Flak-Division gehörte zu den ersten, welche mit der hervorragenden 8,8-cm Flak 41 ausgerüstet waren. (Foto: Franz Haider)

Deutsche schwere Flak im 2. Weltkrieg

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Die 12,8-cm-Flak 40 wurde in Produktion genommen, nachdem Forderungen nach einem Flugabwehrgeschütz mit einer noch größeren Wirkung als die 10,5-cm-Waffen aufkamen. Sie war das schwerste Geschütz der Luftwaffe und feuerte eine 26 kg schwere Granate auf 10.670 Metern. Ausgestattet mit mechanischen Lade-, Höhen- und Seitenantrieb, hatte diese Waffe eine praktische Feuerrate von 8 bis 10 Schuss pro Minute.
Der 12,8-cm-Flakzwilling 40 bestand aus zwei Läufen, die knapp 1 Meter auseinander lagen und auf einer gemeinsamen Dreh- und Höhenricht-Lafette montiert waren. Der Einsatz dieser Geschütze erfolgte auf riesigen Flaktürme, die sich in den wichtigsten deutschen Städten befanden.


12,8-cm Flak 40

12,8-cm Flak 40 auf Anhänger
Nur die ersten sechs 12,8-cm Flak 40 wurden auf mobilen Transportwagen ausgeliefert. Dieses Geschütz ist auf den ‚Sonderanhänger 220‘ montiert, aber einige wurden auch in zwei Ladungen aufgeteilt.

Der Vorschlag zum Bau einer 12,8-cm-Flugabwehrkanone in Deutschland kam erstmals 1936 auf, als Rheinmetall aufgefordert wurde, einen Entwurf zu entwickeln, welcher damals als ‚Gerät 40‘ bezeichnet wurde. Allerdings wurde den Entwicklungsarbeiten keine große Priorität eingeräumt, sodass erst 1940 der erste Prototyp fertig war.

Ursprünglich war das Gerät 40 als Flugabwehrkanone für das Feldheer vorgesehen gewesen, aber nachdem die verantwortlichen Militärs den großen und massigen Prototypen inspiziert hatten, wurde entschieden, dass diese Waffe nur für den statischen Einsatz gebaut werden sollte.

12,8-cm Flak 40 im Westfeldzug
Aus Propagandagründen wurden die ersten 12,8-cm Flak 40 im Westfeldzug beim Feldheer eingesetzt. Später wurde auch diese mobile Batterie in der Heimatverteidigung verwendet.
Die Waffe wurde als 12,8-cm-Flak 40 in Produktion genommen. Zu diesem Zeitpunkt gab es jedoch bereits Pläne für eine serienmäßige mobile Version, und so wurden die ersten sechs auf mobile Wagen montiert.
Die Flak 40 war so groß, dass es sich als unmöglich erwies, das vollständige Geschütz in nur einer Ladung über mehr als nur kurze Strecken zu transportieren, weshalb das Waffensystem zunächst in zwei Ladungen zerlegt und transportiert werden musste. Dies erwies sich aber noch umständlicher, sodass später wieder auf eine Einzelladung umgestellt wurde.

Spätere Versionen wurden nur für den statischen Einsatz produziert. Um die Gesamtleistung der Flak 40 voll auszunutzen, wurde sie sorgfältig in der Umgebung einige der wichtigsten Produktions- und Bevölkerungszentren (wie Berlin und Wien) auf spezielle gebauten Flaktürmen installiert. Es gab auch eine spezielle Eisenbahnwagen-Version, um den Geschützen eine gewisse Mobilität zu geben.

Die Produktion der statischen Version begann 1942, aber es war ein kostspieliges und komplexes Geschütz, sodass bis Januar 1945 nur 570 Stück im Einsatz waren. Diese befanden sich alle zur Luftverteidigung im Reich.

Flugabwehrkanonen auf Fla-Türmen
Schwere 128-mm-Zwillings-Flugabwehrkanonen auf Flaktürmen am Berliner Zoo.
Bald nach Beginn der Serienproduktion wurde die Flak 40 durch eine Zwillingsversion desselben Geschützes ergänzt, bezeichnet als 12,8-cm Flakzwilling 40. Dieser bestand aus zwei 12,8-cm-Flakgeschützen nebeneinander auf derselben Lafette montiert und mit ‚gespiegelten‘ Ladevorrichtungen ausgestattet.
Diese leistungsstarken Geschützkombinationen wurden nur auf speziellen Flaktürmen rund um die Hauptzentren des Reiches eingesetzt und waren so kostspielig und aufwendig herzustellen, dass es nie viele von ihnen gab. So waren selbst im Februar 1945 nur 33 Stück im Einsatz.
Der Flakzwilling wurde eingeführt, als man erkannte, dass immer schwerere Flugabwehrkanonen benötigt wurden, um der zunehmenden Leistung der alliierten Bomber zu begegnen.

Trotz intensiver Bemühungen, Flak-Geschütze mit Kaliber von 150 mm und sogar 240 mm zu entwickeln, kam keines über das Prototypenstadium hinaus, sodass die Zwillingsanordnung des Flakzwillings 40 der beste Versuch war, eine Form von erhöhter Feuerkraft gegen die schweren Bomber der Alliierten zur Verfügung zu haben. Dabei stellte sich heraus, dass sie eine ausgezeichnete Flugabwehrwaffe war.

Als der Krieg endete, waren die ursprünglichen mobilen Flak 40 immer noch im Einsatz und viele weitere waren auf speziellen Flak-Zügen montiert.

Als der Krieg sich dem Ende zuneigte, war eine neue 12,8-cm-Flak-45-Kanone in der Entwicklung. Diese Waffe wäre noch leistungsfähiger als das ursprüngliche Modell gewesen, aber nur ein einziger Prototyp wurde fertiggestellt.

Spezifikationen 10,5-cm und 12,8-cm Flak

12.8-cm Flak 40Spezifikationen
Typschweres Flugabwehrgeschütz
Bedienungspersonal?
Länge15,00 m
Breite?
Höhe3,97 m
Gewicht27.000 kg Transport, 17.000 kg in Feuerstellung, 13.000 kg statisch
Kaliber128 mm
Rohrlänge7,84 m
Lauflänge (Riffelung)6,48 m
Schwenkbereich 360°
Höhenbereich -3° bis +85/87°
Mündungsgeschwindigkeit880 m/s
maximale Schussweite bis 14.800 m Flughöhe (effektiv 10.670 m)
Granatgewicht26 kg
Feuerrate8-10 Schuss/min.

Beute-Flak-Geschütze

Zusätzlich zu den zuvor erwähnten schweren Flak-Waffen machte die Luftwaffe auch Gebrauch von erbeuteten Flugabwehrkanonen. Diese wurden an viele der zweitrangig improvisierten Flak-Einheiten ausgegeben, welche Ziele in Deutschland verteidigten. Darüber hinaus wurden die vorgefundenen Geschütze in Flugabwehrstellungen in den besetzten Gebieten nach ihrer Eroberung oft in ihren Stellungen belassen und mit deutschem Personal besetzt.

Normalerweise feuerten die erbeuteten Geschütze ihre eigene, besondere Munition. Wo es sich aber lohnte, wurde sie aber auch für das Verfeuern deutscher Munition umgebaut. Beispiele hierfür waren die russischen 7,62-cm und 8,5-cm-Flugabwehrwaffen, die aufgebohrt wurden, um die deutsche 8,8-cm-Flak-Standardmunition zu verschießen.


8,5/8,8-cm Flak (r)
Eine russische Beute-8,5-cm-Flak mit aufgebohrten Rohr für die deutsche 8,8-cm-Granate wird als 8,5/8,8-cm Flak (r) bei einer zweitrangigen Heimatschutz-Batterie verwendet. Vorne auf dem Rohr befindet sich nur eine einfache Abdeckung gegen das Wetter.
Die erbeuteten Geschütze erhielten eine deutsche Bezeichnung, gefolgt von dem Anfangsbuchstaben des Herkunftslandes.
Die wichtigsten Beutewaffen waren:
Französische 7,5-cm Flak, welche als ‚7,5cm Flak (f)‘ bezeichnet wurde;
Britische 3-inch Vickers Flak, welche als ‚7,5bv Flak Vickers (e)‘ bezeichnet wurde;
Russische 7,62-cm Flak, welche entweder als ‚7,62cm Flak (r)‘ oder aufgebohrt als ‚7,62/8,8cm Flak (r)‘ bezeichnet wurde;
Tscheslowakische 7,65-cm Flak, welche als ‚7,65cm Flak (t)‘ bezeichnet wurde;
Russische 8,5-cm Flak, welche entweder als ‚8,5cm Flak (r)‘ oder aufgebohrt als ‚8,5/8,8cm Flak (r)‘ bezeichnet wurde;
Italiensche 9-cm Flak Ansaldo, welche als ‚9cm Flak (i)‘ bezeichnet wurde;
Britische 3,7-inch Vickers Flak, welche als ‚9,4cm Flak Vickers(e)‘ bezeichnet wurde;
Italienische 10,2-cm-Flak, welche als ‚10,2cm Flak (i)‘ bezeichnet wurde.


Munition der schweren Flak

10,5-cm-Flak-Granate
Reinigung einer 10,5-cm-Flak-Granate. Im Hintergrund die Bereitschaftsmunition.
Wenn sie gegen Flugzeuge eingesetzt wurden, verschoss die schwere Flak fast ausnahmslos hochexplosive Munition mit Zeitzünder. Im Laufe des Jahres 1943 begannen Versuche, größere Fragmente bei der Explosion der Granate zu erzeugen und damit eine tödlichere Wirkung gegen die widerstandsfähigen schweren alliierten Bomber zu erzielen. Dazu wurden von der Luftwaffe gerillte Munition mit kontrollierter Fragmentierung für die Kaliber 8,8 cm und 10,5 cm eingeführt.
Die Geschosse waren auf der Innenseite ihrer Hülsen gerillt, sodass bei der Explosion der Ladung das Gehäuse in große Fragmente in einer vorbestimmten Größe zerfiel. Bei einer gerillten Granate waren diese etwa 7,62 cm lang, 1,9 cm breit und 1,27 cm dick und waren wesentlich gefährlicher für Flugzeuge, als es die bisherigen, kleineren Fragmente.

Gegen Ende des Krieges wurden immer mehr Brandschrapnelle in zunehmender Zahl während des Einsatzes abgefeuert. Hierbei handelte es sich um dünnwandige Geschosse, die 51 kleine Brandbomben bei einer 8,8-cm Granate und 99 bei der 12,8-cm-Granate enthielten.
Wenn die Granate die Höhe erreichte, auf die der Zeitzünder eingestellt war, verteilte eine Sprengladung die Brandbomben, welche sich dann vorwärts und zur Seite ausbreiteten. Diese kleinen Bomben entzündeten sich entweder beim Auftreffen auf ein Ziel oder schon beim Verlassen des Geschosses und sollten die Treibstofftanks des Flugzeugs durchschlagen und Brände verursachen.
Nach Versuchen waren die Luftwaffe der Ansicht, dass sie gegen den schweren Bomber wesentlich wirksamer waren als die kontrollierte (gerillte) Splittergranate, die ihrerseits schon eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem zuvor nicht gerillten Geschoss war.

Panzertür zum Munitionsbunker
Panzertür zum Munitionsbunker auf einem Flakturm am Berliner Zoo.

Zusätzlich zu ihrer normalen Munition zur Bekämpfung von Flugzeugen verschossen die schweren Flak-Einheiten auch Leuchtgranaten ab, die Navigationshilfe für deutsche Jäger sein sollten oder zur Verwirrung der feindlichen Bomberbesatzungen über die Lage ihre eigenen Markierungsbomben dienen sollten.
Typisch für diese Geschosse war das 8,8-cm-Leuchtgeschoss, das bei der Detonation durch einen einfachen Zeitzünder an einem kleinen Fallschirm mit einer weißen oder farbigen Fackel herabschwebten, die für eine Zeit von etwa 15 Sekunden brannte.

Schließlich wurden gegen Kriegsende noch sogenannte Doppelzünder zum Einsatz gebracht, welche einen kombinierten Zeit- und Aufschlagzünder hatten. Der erste Großversuch fand allerdings erst im April 1945 bei einem Angriff im Raum München statt. Dabei konnte die schwere Flak mit je 370 Schuss einen Bomber abschießen – das war rund zehnmal soviel, wie mit der bisherigen Munition.

‚Scarecrows‘ (Vogelscheuchen)

Lancaster-Bomber über dem brennenden Hamburg-Altona
Lancaster-Bomber 1943 über dem brennenden Hamburg-Altona, umringt von Flak-Leuchtspurgeschossen und fallenden ‚Christbäumen‘, den Zielmarkierungsbomben.

Im Verlauf des Krieges gab es immer wieder Berichte von alliierten Bomberbesatzungen über den deutschen Einsatz der sogenannten ‚Scarecrow‘-(Vogelscheuchen)-Granaten. Einem alliierten Dokument zufolge hatten diese die Form einer Explosion, die eine Menge Rauch, farbige Sterne und flammende Trümmerteile von einem abgeschossenen Flugzeug simulieren sollten. Der Effekt war aber angeblich unterscheidbar von der Realität und offenbar nicht tödlich aus nächster Nähe.
Der Zweck dieser Explosionen war es offenbar, die Moral der Bomberbesatzungen zu schwächen und nicht so sehr sie oder ihre Flugzeuge zu beschädigen.

Im Jahr 1940 experimentierte die Luftwaffe zwar mit einer 8,8-cm-Granate, die mit einem besonders hellen Blitz explodierte. Die Absicht dabei war es, zusätzlich zu der zerstörerischen Wirkung der Explosion sollte der Blitz die Bomberbesatzungen bei Nachtangriffen verwirren.
Es wurde jedoch bald festgestellt, dass der hellere Blitz eine vernachlässigbare Auswirkung auf die Genauigkeit der Bombardierung oder das Ausweichmanöver der Bomber hatte. Es erschwerte lediglich den deutschen Mannschaften an den optischen Entfernungsmessern ihr Ziel zu verfolgen. Infolgedessen wurde diese Art von Munition nach kurzer Zeit wieder aus dem Verkehr gezogen.

Es gibt eine ausführliche Nachkriegsuntersuchung des Phänomens der ‚Vogelscheuchen‘-Granate, welche zu der Überzeugung kommt, dass die deutsche Luftwaffe keinen Versuch unternommen hatte, Munition zu verwenden, um die Moral der feindlichen Flugzeugbesatzung zu beeinträchtigen.

'Christbäume', farbige Leuchtzielmarkierungen der RAF-Pfadfindermaschinen
Die berüchtigten ‚Christbäume‘, farbige Leuchtzielmarkierungen der RAF-Pfadfindermaschinen, sind die Vorboten der kurz darauf fallenden todbringenden Bomben.
Dennoch gibt es deutliche, wenn auch einseitige Beweise dafür, dass merkwürdige Effekte im Himmel über Deutschland zu beobachten waren. Wenn diese nicht absichtlich erzeugt wurden, ist es von Interesse zu spekulieren, wie sie zufällig entstanden sein könnten.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Der Explosionsblitz der größten deutschen Flakgranate – der 12,8-cm-Granate – war immer sehr hell und hatte manchmal das Aussehen eines ‚Katharinenrades‘. Dieser Effekt war jedoch eine natürliche Folge der großen Ladung und war nicht speziell beabsichtigt.
Außerdem waren die Kügelchen der Schrapnellgranaten ähnlich der Wirkung von Feuerwerkskörpern und ergaben den manchmal beschriebenen ‚Bienenschwarm‘-Effekt.
Andere ungewöhnliche Phänomene könnten durch fehlerhafte Munition verursacht worden sein, möglicherweise das Ergebnis von Sabotage durch Zwangsarbeiter. Leuchtgranaten, die entweder zur Unterstützung der deutschen Nachtjäger oder zur Nachahmung der britischen Markierungsbomben (sogenannte ‚Christbäume‘) verwendet wurden, konnten nicht richtig detoniert sein und so seltsame Wirkungen erzeugt haben.

Allerdings besteht auch kaum ein Zweifel, dass viele der Explosionen, die später getrost als ‚Vogelscheuchen‘ bezeichnet wurden, in Wirklichkeit tatsächlich explodierende Flugzeuge waren!


Wirkung der Flak

B-24 von Flak getroffen
Eine B-24 Liberator ist über Italien von der Flak getroffen.

Die alliierten Bomberbesatzungen fürchteten die deutsche Flak, wenn sie konzentriert zum Einsatz kam. Sie führte zu zahlreichen Beschädigungen an den Flugzeugen und Verwundungen und Tote unter den Besatzungen, wenn sie auch nicht so viele Totalverluste verursachte.
Beim RAF Bomberkommando kam es durchaus vor, dass Besatzungen wegen zu starker Flak-Abwehr vom Kurs abwichen oder ihre Bomben zu früh abwarfen, um sofort zurückfliegen zu können. Bomber-Harris nannte diese ‚Rabbits‘ (Hasen).
Daher hatte die Flak nicht nur die Aufgabe, feindliche Flugzeuge abzuschießen oder wenigstens zu beschädigen, zumindest ebenso wichtig war ihr Effekt, den Gegner seine Ziele nicht ungestört bombardieren zu lassen, was dann zu wesentlich ungenaueren Bombenangriffen führte.

Erfolgsmeldung der 24. Flak-Division
Erfolgsmeldung der 24. Flak-Division im Raum Wien. Der Batterie von Entfernungsmesser Franz Haider – ausgerüstet mit der neuen, hervorragenden 8,8-cm Flak 41 – gelangen dabei 9 der 11 Abschüsse beim letzten Angriff am 23. April 1944.
Als die 8. US Air Force am 20.6.1944 die Hydrierwerke in Nord- und Ostdeutschland angriff, wurden von den 1.400 schweren Bombern zwar nur 50 abgeschossen, aber über 830 Maschinen wurden beschädigt und brachten zahlreiche Tote und Verwundete unter den Besatzungen zurück. Der Großteil davon ging auf das Konto der deutschen Flak.

Zwischen Januar und April 1944 beschädigten deutsche Jagdflugzeuge 948 amerikanische schwere Bomber, die Flak aber 8.847.
Das britische Bomberkommando verlor von Januar bis März 1944 nachts 179 Bomber an die Flak und 121 an deutsche Nachtjäger. Dabei wurden auch 462 Bomber durch die Flak beschädigt, sowie 245 durch Nachtjäger.

Ab Mai/Juni 1944 überwogen die Abschüsse der deutschen Flak die der Abfangjäger, weil die deutschen Jagdflieger im Vergleich zu den alliierten Begleitjägern zu schwach geworden waren.

von Flak abgeschossene B-17
Eine der von der Batterie des Franz Haider (24. Flak-Division, Wien) abgeschossenen B-17.

Gewöhnlich wurden 3.500 bis 4.000 konventionelle Granaten der schweren Flak oder 5.000 bis 6.000 Schuss der leichten Flak für einen Abschuss benötigt.
Im Durchschnitt erzielte die deutsche schwere Flak mit der konventionellen Munition eine Verlustrate von 1,1 % unter den amerikanischen Tagbombern – viel zu wenig, um eine Wende in der Heimatluftverteidigung herbeiführen zu können. Mit dem erst kurz vor Kriegsende eingesetzten ‚Doppelzünder‘ wären es dann womöglich rund 11 % gewesen (370 Granaten der schweren Flak für einen Abschuss), was die Verhältnisse deutlich geändert hätte.

Zum Vergleich: der seit Sommer 1944 im Pazifik, gegen die V-1 und an der Westfront von den Amerikanern verwendete Abstandszünder ermöglichte eine 3,4-mal so gute Trefferquote wie die bisherige, konventionelle Flak-Munition.

B-17 im Flakfeuer
B-17 im Flakfeuer.

button go Hier zum nächsten Abschnitt: Einsatz der schweren Flak: Feuerleitung, Stellung einer schweren Flak-Batterie, Suchscheinwerfer-Einsatz, Positionierung und die Bekämpfung hochfliegender Ziele.


Quellenangaben und Literatur

Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg (10 Bände, Zentrum für Militärgeschichte)
Luftkrieg (Piekalkiewicz)
Luftwaffe Handbook (Dr Alfred Price)
The Encyclopedia of Weapons of World War II (Chris Bishop)


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