Geschichte der SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler an der Ostfront 1943/44.
Hier zum vorherigen Teil: Aufstellung und erste Einsätze der Leibstandarte SS Adolf Hitler.
SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler
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Gliederung 1943/44
als Panzer-Division | Gliederung |
---|---|
Stab/ 1.SS-Pz.Div. LSSAH | Div. Begl.Kp. (tgp) Sommer 1943 |
SS-Pz.Gren.Rgt. 1 LSSAH | (I.-III. (Rgt.-) 13.-18.Kp.) |
SS-Pz.Gren.Rgt. 2 LSSAH | (I.-III.-wie Rgt.1 - III./2 (gp)(SPW) |
SS-Panzer-Rgt. 1 LSSAH | (I.-II.- 9.(Pz.Pi-), 10.(schw.)Kp.) |
SS-Pz.Autkl.Abt. 1 LSSAH | (5 - 6 Pz.Aufkl.Kpn.(2 SPW-Kpn.) |
SS-Pz.Art.Rgt. 1 LSSAH | (I.-IV.-II (SF)-'43/ IV. nur 1943) |
SS-Flak-Art.Abt. 1 LSSAH | (fünf Batterien - 2 x 8,8-Bttrn.) |
SS-Pz.Nachr.Abt. 1 LSSAH | (Fernspr.-/Funk-Kp.-le. Nachr. Kol.) |
SS-Pz.Jäger-Abt. 1 LSSAH | (drei Pz.Jg.-/motZ.-1 Pak (Sfl.)Kp.) |
SS-Sturmgesch.Abt.1 LSSAH | (drei Sturmgesch.Bttrn.) |
SS-Pz.Pionier-Btl. 1 LSSAH | (zwei Pi-Kpn./mot.-3. (gp)/(SPW) |
SS-Werfer-Bttr./Abt. 1 | (Dez. 1942-/Frühjahr 1944 -3 Bttr.) |
SS-Feldersatz-Btl. 1 LSSAH | (fünf Ers.Kpn./Div.Kampfschule) |
SS-(Pz.) Di.Na.Fü.- 1 LSSAH | Verschiedene Nachsch./lnst.-/San.-Truppen(SS-Wirtsch.Btl.) |
Charkow und Kursk 1943
Zusammen mit einer motorisierten Nebelwerfer-Kompanie für das SS-Panzer-Artillerie-Regiment 1 und drei PAK-Batterien auf Selbstfahrlafetten Marder bei der Panzer-Jäger-Abteilung 1 SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte erfolgte der Abtransport zur Heeresgruppe Don um Poltawa in Südrussland.
Dort war die Division Bestandteil des I. SS-Panzerkorps unter Paul Hausser und mit der Verteidigung von Charkow gegen die vorstürmende Rote Armee beauftragt.
Zuerst erfolgten Abwehrkämpfe zwischen Oskol und dem Donez und dann östlich von Charkow gegen den sowjetischen Durchbruch bei Woronoesch. Schließlich verlagerten sich die Kämpfe von ostwärts Starobelsk in den Raum um Kursk und dann nördlich Stalino und östlich von Charkow. Dabei drohte das SS-Panzerkorps abgeschnitten zu werden.
Hausser war jedoch nicht bereit, für diese unmögliche Aufgabe sein neues Korps zu opfern und ordnete am 15. Februar 1943 entgegen Adolf Hitlers Befehl die Räumung der Stadt an und das Absetzen in die Gegend um Merefa und Krasnodar.
Die Eroberung von Charkow hatte schließlich die Russen erschöpft, während sich die deutschen Truppen neu formieren konnten.
Der deutsche Gegenangriff unter von Manstein begann am 23. Februar 1943 und nach drei Wochen heftiger Kämpfe wurden die Sowjets wieder aus Charkow geworfen. Über 20.000 Rotarmisten waren gefallen oder verwundet und über 600 sowjetische Panzer zerstört worden. Die Heftigkeit der Kämpfe hat die SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte über 4.500 Tote gekostet. Deshalb wurde der ‚Rote Platz‘ im Zentrum von Charkow zu Ehren der Division in ‚Platz der Leibstandarte‘ umbenannt.
Die blutigen Verluste der Division wurden durch ehemaliges Personal der Luftwaffe wieder wett gemacht, was den Divisionskommandeur Sepp Dietrich schwer irritierte. Gleichzeitig wurden viele seiner besten Offiziere und Unteroffiziere abkommandiert, um den Kader für die neue 12. SS-Panzer-Division Hitlerjugend zu bilden, wobei beide Maßnahmen die Kampfkraft der Division negativ beeinflussten.
Dietrich gab zu diesem Zeitpunkt das Kommando über die SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte an Theodor ‚Teddi‘ Wisch ab, um selbst das SS-Panzerkorps-Kommando von Hausser zu übernehmen.
Die Auffrischung und Neuausrüstung erfolgte im Raum Charkow. Dabei wurde im Mai und Juni 1943 die 1. Abteilung des Panzer-Regiment 1 SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte auf etwa 100 PzKpfw III und PzKpfw IV aufgefüllt, während das SS-Panzergrenadier-Regiment 1 neue SdKfz 251 Schützenpanzer und schwere Waffen auf Selbstfahrlafetten erhielt. Die 2. Panzer-Abteilung wurde allerdings zur Umrüstung auf die neuen Panther-Panzer ins Reich verlegt. Dafür verfügte die Division aber über zwölf der beeindruckenden Tiger-Panzer.
Der Angriff der SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte erfolgte am 5. Juli und erzielte anfänglich gute Geländegewinne und erreichte bereits die zweite sowjetische Verteidigungslinie am frühen Abend des gleichen Tages. Dabei waren die SS-Soldaten in heftige Nahkämpfe verwickelt, als sie die feindlichen Gräben räumten.
Am 11. Juli hatte die Division den Fluss Psel erreicht, dem letzten großen Hindernis vor der Stadt Kursk.
Am nächsten Tag erfolgte bei Prochorowka jedoch der Zusammenstoß der SS-Verbände mit starken sowjetischen Panzerverbänden, welche aus der Reserve herangeführt worden waren. Es war das erste von mehreren Gefechten um die kleine russische Stadt, welche sich über eine Reihe von Tagen zur größten Panzerschlacht in der Geschichte entwickelten sollten. Dabei wurden über 300 deutsche und 400 sowjetische Panzer zerstört, wobei keine Seite einen entscheidenden Vorteil errang. Die Schlacht um den Frontbogen von Kursk war immer noch in der Schwebe.
Zwischenzeitlich erfolgte jedoch die angloamerikanische Invasion auf Sizilien, was Hitler schließlich zum Abbruch der Offensive zwang.
Die Leibstandarte wurde dabei als eine der Einheiten vorgesehen, welche nach Westen verlegt werden sollten, um der alliierten Bedrohung von Italien zu begegnen. Ende Juli versammelte sich SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte bei Charkow und gab alle ihre Panzer und schwere Waffen an die anderen Waffen-SS-Divisionen ab, welche weiterhin gegen nun wieder angreifende Rote Armee kämpften.
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Auf dem Weg dorthin erfolgte eine kurze Auffrischung in der Gegend von Berlin, wobei auch das mit den neuen PzKpfw V Panther ausgerüstete I.//SS-Pz.Rgt.1 wieder eingegliedert wurde.
Bis zum 7. November 1943 war die Division im Raum von Kasatin und Skwira versammelt, woraufhin ein Gegenangriff in Richtung Fastow erfolgte. Eine Woche später folgte ein weiterer Gegenangriff in Richtung Korostyschew und Brussilow, wobei starke sowjetische Kräfte südostwärts von Radomysl bis Ende November eingekesselt werden konnten.
Ab dem 6. Dezember erfolgte ein Gegenangriff der Division aus dem Raum nordöstlich Schitomir in die Gegend von Kiew bis Malin am Teterew, wobei die Rückeroberung von Radomysl am 15. Dezember gelang.
Bis zum Ende des Jahres sah sich SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte in heftige Kämpfe um Schitomir westlich von Kiew verwickelt. So verlustreich waren die Abwehrkämpfe, dass die Divsion bis Ende Februar 1944 über nur noch drei einsatzfähige Panzer verfügte.
Bis Mitte Januar 1944 erfolgten Abwehrkämpfe und Gegenangriffe in der Gegend von Berdichew und Kasatin. Weitere Abwehrkämpfe in der Gegend um Jampol bis südöstlich von Schepetowka, dann Abmarsch nach Uman. Gegenangriff aus der Gegend südöstlich von Uman und Risino in Richtung Winograd und Lysjanka zum Entsatz der bei Korssun eingeschlossenen deutschen Verbände.
Bis zu Beginn des Jahres 1944 stieg Wittmanns Abschussquote auf 66 Panzer, woraufhin er erst relativ spät das Ritterkreuz erhielt. Doch nur zwei Wochen später erhielt er schon das Eichenlaub hinzu, als er den 88. Panzer-Abschuss erzielte.
Vom 4. bis 26. Februar 1944 Abmarsch von SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte in die Gegend südöstlich von Tarnopol. Abwehrkämpfe in der Gegend um Jampol und anschließend Ausbruch aus der Einschließung um Jampol in Richtung Süden in den ‚Kessel nordwestlich von Kamenenz-Poldolsk‘. Dann bis Mitte April wieder Ausbruch nach Westen, bis hinter den Strypa-Seret-Abschnitt.
Die SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte entkam dabei nur knapp der Vernichtung, nachdem sie im Kamenets-Podolsk-Kessel eingeschlossen war, aber ihre Reste konnten durch die rechtzeitige Intervention der 9. SS-Panzer-Division Hohenstaufen und 10. SS-Panzer-Division Frundsberg gerettet werden.
Aus der Front herausgelöst und Reserve der Heeresgruppe Nord-Ukraine in der Gegend westlich von Lemberg bis Ende April. Die Leibstandarte befand sich nun in einem beklagenswerten Zustand und wurde im Mai zur Erholung, Auffrischung und Neuausrüstung nach Belgien verlegt.
Die Wiederaufstellung erfolgte in Flandern, wobei die Reste der SS-Panzerjäger-Abteilung 1 LSSAH an die 12. SS-Panzer-Division Hitlerjugend abgegeben wurden und die Wiederaufstellung der SS-Panzerjäger-Abteilung 1 aus Teilen der SS-Sturmgeschütz-Abteilung 1 erfolgte.
Die Division wurde sowohl personell als auch materiell kurzfristig aufgefrischt. Das II.(gp)/Pz.Art.Rgt.1 erhielt achtzehn Panzerhaubitzen Wespe und Hummel.
Die Nebelwerfer-Abteilung 1 wurde mit drei Batterien eingegliedert und die Panzergrenadier-Bataillone III.(gp)/2 und I.(gep) von Panzergrenadier-Regiment 1 LSSAH erhielten Schützenpanzer-Züge aus SdKfz 251 Schützenpanzer.
Besonderheiten zur Leibstandarte
Das Infanterie-Regiment (mot.) Leibstandarte SS Adolf Hitler – bereits in Brigaden-Stärke – bewährte sich bereits im Westfeldzug ab Mai 1940 als ’schneller Verband‘.
Die Einheit wurde aus einem motorisierten Infanterie-Regiment im Polenfeldzug vom September 1939 bis zu einer über-starken Panzer-Division aufgestockt, welche an der Ost- und Westfront praktisch ständig im Großeinsatz stand. Das Gleiche geschah im übrigen auch mit dem Infanterie-Regiment des Heeres ‚Großdeutschland‘ und dem Luftwaffen-Fallschirmjäger-Regiment ‚Hermann Göring‘.
Die Division war wie alle ’schnellen Divisionen‘ der Waffen-SS stärker als die normalen Panzer-Divisionen des Heeres. Die LSSAH erhielt neben Panzergrenadier-Division Grossdeutschland und Fallschirm-Panzer-Division Hermann Göring mehr neues Material, da sie bei den ständigen Einsätzen an Brennpunkten der Front auch viel mehr Waffen, Fahrzeuge und Panzer durch den Gegner oder Verschleiß ‚verbrauchte‘.
Seit Sommer 1944 konnte das Kommandoamt/Ergänzungsamt der Waffen-SS die zahlreichen Abgänge durch Verluste beim Fronteinsatz nicht mehr nur durch Freiwillige abdecken. Es wurden der Division daher in zunehmenden Maße Soldaten der Luftwaffe und Marine, sowie ‚Volksdeutsche‘ aus Südost-Europa, als Ersatz zugeführt.
Hier zum letzten Teil: 1. SS-Panzer-Division LSSAH.
Quellenangaben und Literatur
Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 (Bundesarchiv-Militärarchiv und Arbeitskreis Wehrforschung)
Die gepanzerten und motorisierten deutschen Grossverbände 1935-1945 (Rolf Stoves)
The Waffen-SS (Martin Windrow)
Waffen-SS Encyclopedia (Marc J. Rikmenspoel)
Hitler’s Elite – The SS 1939-45 (Chris McNab)
Waffen SS in Action (Norman Harms)
Into the Abyss – The last years of the Waffen-SS (Ian Baxter)
Waffen SS in Russia (Bruce Quarrie)
Waffen-SS (1) Forging an Army 1934-1943 (Robert Michules, Ronald Volstad)
The Waffen-SS (1) – 1. to 5. Divisions (Gordon Williamson)
1.SS Panzer Division: Leibstandarte SS Adolf Hitler (History WWII Military Units)
Leibstandarte – Hitler’s Elite Bodyguard (Michael Sharpe, Brian L. Davis)
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