Wehrmacht – die deutschen Streitkräfte im Dritten Reich 1935 bis 1945.

Geschichte, Entwicklung und Aufstellung, Vergleich des Rüstungsstandes vor Hitlers Machtergreifung und Status und Zuverlässigkeit im Dritten Reich.
Wehrmacht
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Von der Reichswehr zu Hitlers Wehrmacht
Bereits am selben Tag ernannte Hitler den Generalleutnant Werner von Blomberg zum Reichswehrminister, welcher ein größerer Bewunderer von ihm geworden war. Mit Billigung Hitlers wurde durch Blomberg ein weiterer den Nationalsozialisten zugewandter Generalstabsoffizier, Walther von Reichenau, zum Chef des Ministeramtes ernannt.
Einen Monat nach der Machtübernahme konnte Hitler seine Position dramatisch festigen, als der Reichstag und das Symbol der verfassungsmäßigen Regierungsgewalt, in der Nacht des 27. Februar niederbrannte.
Eine kommunistische Verschwörung konnte nie überzeugend nachgewiesen werden, trotzdem konnte Hitler den Vorfall zum Verbot der Kommunistischen Partei und der Verhaftung ihrer Abgeordneten nutzen und nachfolgend das Ermächtigungsgesetz durchdrücken. Von nun an trug Hitler den Titel ‚Führer‘ und hatte allumfassende diktatorische Vollmachten, die ihn die nächsten zwölf Jahre zum absoluten Herrscher über das Deutsche Reich machten.
Es folgte ein intensives und erfolgreiches Werben um die Treue und Unterstützung der Reichswehr. Die meisten höheren Offiziere verachteten den Nazi-Führer zwar, aber seine öffentlichen Ziele, Deutschland den Vertrag von Versailles abschütteln zu lassen und die militärischen Fähigkeiten wiederherzustellen, wurden von ihnen unterstützt.
Bei den jüngeren Offizieren hatte Hitler aber großen Erfolg, denn sein revolutionäres Programm gewann die Bewunderung und Achtung vieler der Hauptleute und Leutnants.

Hitler gab dem deutschen Heer bald zu erkennen, dass er die heimliche Erweiterung auf 20 bis 21 Divisionen in den nächsten drei Jahren billigte. Bereits die vor Hitler letzten Reichskanzler Brüning und Schleicher hatten eine geheime Erweiterung der Reichswehr um 50.000 Mann genehmigt.
Nachdem eine Abrüstungs-Konferenz des Völkerbundes die Gleichberechtigung Deutschlands mit den ehemaligen Entente-Mächten abgelehnt hatte, verließ Hitler den Völkerbund am 14. Oktober 1933.
Blomberg ernannte mit Hitlers Genehmigung am 1. Oktober 1933 Generalleutnant Ludwig Beck zum neuen Chef des ‚Truppenamtes‘, der Tarnbezeichnung des nach dem 1. Weltkrieg verbotenen deutschen Generalstabs.
Wenige Wochen später wurde der damals mit 45 Jahren recht junge Oberst Fromm zum Chef des neuen ‚Allgemeinen Heeresamtes‘ ernannt. Fromm und Beck wurden somit entscheidend für die Neuaufstellung des deutschen Heeres.
Am 1. Februar 1934 wurde Generalleutnant Freiherr von Fritsch zum neuen Chef der Heeresleitung ernannt und damit zum Oberbefehlshaber des Heeres. Wie die meisten höheren Offiziere unterstützte er die von den Nazis vorgesehene Wiederbewaffnung, welche dem Versailler Vertrag widersprach. Allerdings fehlte ihm die Charakterstärke bei Krisen, sodass er später daran scheiterte, seine Annahme, dass die deutschen Generale jederzeit die Macht hätten, Hitlers Regime im Ernstfall beenden zu können, zu verwirklichen.
Hitler kannte die Bedenken der Generale gegen den homosexuellen Röhm und dessen Genossen und wollte auf das Wohlwollen der Reichswehr nicht verzichten. So beschlossen Hitler und Himmler eine blutige Säuberung der SA und gleichzeitig möglichst vieler politischer Gegner in Partei und im Reich.
Es ist nicht bekannt, wie weit Fritsch und die anderen hohen Offiziere davon wussten, aber das enorme Ausmaß der Aktion war ihnen mit Sicherheit unbekannt. Trotzdem mussten sie eine Vorahnung der Ereignisse gehabt haben, da sie am 25. Juni 1934 das Heer in Alarmbereitschaft versetzten.
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Insgesamt muss es mehr als 1.000 Opfer gegeben haben und während der gesamten Zeit des staatlichen Gesetzlosigkeit blieben die alarmierten Reichswehrsoldaten in ihren Kasernen und unternahmen nichts dagegen.
Am 2. August 1934, einen Monat nach Hitlers blutiger Säuberung, starb der alte Reichskanzler Hindenburg, dem Hitler zuletzt alle wichtigen Informationen vorenthalten hatte. Nun übernahm er als ‚Führer und Reichskanzler‘ auch alle Aufgaben und Befugnisse des Reichspräsidenten. Bereits am nächsten Tag mussten alle Offiziere einen Eid persönlich auf Hitler ablegen.
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Wiederbewaffnung
Bei der Volksabstimmung im Saarland am 13. Januar 1935 stimmten über 90 % der Wahlberechtigten für die Rückkehr zu Deutschland. Daraufhin kehrte das Saarland am 1. März 1935 wieder zum Deutschen Reich zurück.
Als Reaktion setzte die französische Regierung am 6. März das Alter der Wehrpflichtigen herab und verdoppelt die bisherige Wehrpflichtzeit von ein auf zwei Jahre. Die bedeutete praktisch die Verdoppelung der französischen Streitkräfte. Das französische Parlament stimmte dem am 15. März zu, nachdem Großbritannien bereits am 4. März in seinem Weißbuch erstmals seit dem Ende des 1. Weltkrieg Aufrüstungspläne verkündet hatte.
So fiel es der deutschen Regierung am Samstag, dem 16. März 1935 – nahezu immer gab Hitler seine Überraschungen am Wochenende bekannt, da er mutmaßte, dass die ausländischen Regierungen zu diesem Zeitpunkt nicht sofort reagieren können – nicht schwer, die Wiedereinführung der Wehrpflicht über Rundfunk zu verkünden und zu begründen. Damit wurde der Vertrag von Versailles eindeutig gebrochen und es wurde eine Stärke von 36 Divisionen mit rund 500.000 Mann für die neue Wehrmacht bekannt gegeben.

Diese Meldungen sind sowohl im Ausland als auch in Deutschland eine Sensation. Selbst hohe Offiziere und Wehrkreisleiter der Reichswehr erfuhren von der Gründung der Wehrmacht erst über den Rundfunk. Nur das ‚Truppenamt‚ wusste Bescheid und wurde wieder zum Generalstab – ebenfalls eigentlich im Versailler Vertrag verboten.
Bei den Unterzeichnern des Versailler Vertrages blieb es letztlich bei Protesten und Empörung, da Hitler nicht den ersten offiziellen Schritt zur Wiederaufrüstung unternommen hatte und auch glaubhaft machen konnte, dass Deutschland als einziger Staat bereits 14 Jahre abgerüstet hatte, während die anderen Mächte trotz ihrer Versicherungen im Versailler Vertrag dies niemals getan hätten.
Göring hatte bereits am 10. März 1935 bei den verblüfften Militärattachés durchblicken lassen, dass es nun eine deutsche Luftwaffe gibt, welche sogar größer als die Royal Air Force wäre – was allerdings glatt gelogen war.

Es ist überflüssig darauf hinzuweisen, dass beide Bekanntmachungen für die Beschränkungen im Umfang und in der Ausrüstung der deutschen Streitkräfte ein abruptes Ende bedeutete. Die nächsten vier Jahre sahen einen raschen Ausbau des deutschen Heeres und die Umwandlung aus General von Seeckts Reichswehr der Weimarer Republik in die Wehrmacht des Dritten Reich.
Im September 1939 zog die Wehrmacht mit Streitkräften in den Zweiten Weltkrieg, die zwar hervorragend ausgebildet waren und über moderne Doktrinen für die mechanisierte Kriegsführung verfügten, jedoch nur wenig Kampferfahrung besaßen. Lediglich im Spanischen Bürgerkrieg konnte eine sehr begrenzte Kampferfahrung gewonnen werden.
Dazu war ein Großteil der geplanten Ausstattung mit militärischen Kraftfahrzeugen noch nicht erfolgt und so mussten – bis auf die Panzer-Divisionen und motorisierten Infanterie-Divisionen – alle Soldaten zu Fuß marschieren und der Nachschub und die Artillerie durch Pferdefuhrwerke gezogen werden.
Was auch immer an Mängeln bei der Quantität und Qualität der Ausrüstung bestanden haben mochte, das deutsche ‚Menschenmaterial‘ war vom besten. Der Versailler Vertrag, der nur eine 100.000 Mann starke Reichswehr zugestanden hatte, wurde zum Vorteil genutzt, in dem nur das beste Personal in einer hochprofessionellen Armee diente. Es gab sogar einen Überschuss an Soldaten, wenn man die bewaffneten Polizeikräfte der verschiedenen deutschen Staaten (Landespolizei) ebenfalls berücksichtigt. Diese Männer der Landespolizei wurden nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht in die Wehrmacht übernommen. Dazu gab es noch ein großes Reservoir aus den teilweise militärisch ausgebildeten Mitgliedern der paramilitärischen SA-Formationen der NSDAP.

Abgesehen von den Wehrpflichtigen, war es für die Wehrmacht wichtig, attraktive Arbeitsbedingungen für freiwillige Berufssoldaten, welche dort eine Karriere machen wollten, anzubieten. Um dies zu erreichen, wurden die Dienst- und Beförderungsvorschriften attraktiver gestaltet, elegante und zweckmäßige Uniformen eingeführt und gut ausgestattete, moderne Unterkünfte gebaut.
Zur gleichen Zeit wurde der Versuch unternommen, den traditionellen, preußisch-autoritären Stil der Armee zu brechen, welcher sowieso überhaupt nicht in die Ideologie der Nationalsozialisten passte. Allerdings sollte die privilegierte Stellung der deutschen Soldaten und Offiziere in der Gesellschaft nicht angetastet werden – denn nur eine in ihrem jeweiligen Land auch angesehene Armee erzielt eine hohe Kampfkraft.
Die Streitkräfte der Wehrmacht stellten einen sehr hohen und professionellen Standard dar, sodass sie, als sie 1939 in den Krieg zogen, dies nicht mit übergroßer Begeisterung taten, aber mit der starken und berechtigten Überzeugung, dass sie die besten Soldaten der Welt waren.
Hitlers Hauptproblem mit der Wehrmacht waren einige ihrer höheren Offiziere, mit alt-preußischen Tugenden und Moralvorstellungen sowie konservativen Ansichten über die Durchführung von Militäroperationen. Diese standen seiner aggressiven Außenpolitik ablehnend gegenüber, hatten aber nicht genügend Einfluss.
Ihr Widerstand war immer zurückhaltend und verzögerte auch das Modernisierungsprogramm der Wehrmacht. Sie wurden aber zunehmend immer mehr umgangen oder ersetzt, wenn sie sich als zu lästig erwiesen. Im Allgemeinen war die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ein treues, gehorsames und vertrauensvolles Instrument der NS-Diktatur.
hier zu Teil II: Organisation der Wehrmacht, Dritten Reich und NSDAP und Kräftebilanz des Großdeutschen Reich
Mehr über die Wehrmacht:
Quellenangaben und Literatur
Illustrierte Geschichte des Dritte Reiches (Kurt Zentner)
The Armed Forces of World War II (Andrew Mollo)
Der Genius des Krieges (Trevor N. Dupuy)
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