Aufmarsch, Soll-Stärken der Divisionen und Bestand an Panzerkampfwagen der deutschen Wehrmacht am 1. September 1939.
Deutsche Kriegsgliederung zum Polenfeldzug und die Planungen und Vorbereitungen beider Seiten.
Die Kriegsgliederung der Wehrmacht zum Zeitpunkt des Angriffes auf Polen und dem damit verbundenen Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Deutsche Kriegsgliederung zum Polenfeldzug
Im März 1939 war die operative Kontrolle der deutschen Streitkräfte unter dem Oberkommando der Wehrmacht – kurz: OKW – vereinigt worden, dessen Chef Generaloberst Keitel war.
Für die Leitung des Heeres war das Oberkommando des Heeres – kurz: OKH – verantwortlich, welches durch einen Generalstab geführt wurde, wenn auch mit fortschreitender Dauer des Krieges dessen Oberbefehlshaber, Adolf Hitler, die täglichen Aufgaben mehr und mehr übernahm.
Im Jahr 1939 war das Deutsche Reich in 13 Wehrkreise aufgeteilt, wobei jeder als Heimatstützpunkt für mehrere Divisionen diente. Zum Zeitpunkt der Mobilisation gab es 51 aktive Divisionen: 39 Infanterie-Divisionen (davon 4 motorisiert), 5 Panzer-Divisionen und eine Panzer-Brigade, 4 leichte Divisionen und 3 Gebirgs-Divisionen. Durch die Mobilisation wurden weitere 16 Reserve-Divisionen, 21 Landwehr-Divisionen und 14 Ergänzungsdivisionen eingegliedert.
Für den Polenfeldzug wurden vom OKW zwei Heeres-Gruppen aufgestellt: Heeres-Gruppe Nord (zwei Armeen zu je 3 Korps) bestand aus einer Panzer-Division, einer gemischten Wehrmachts- und SS-Panzer-Division, 2 motorisierten Divisionen, 16 Infanterie-Divisionen und einer Kavallerie-Brigade. Heeres-Gruppe Süd (10 Korps in 3 Armeen) bestand aus 4 Panzer-Divisionen, 4 leichten Divisionen, 21 Infanterie-Divisionen und 3 Gebirgs-Divisionen. Zwei Infanterie-Divisionen des XVII. Korps waren slowakisch, während zum XIII. Korps das motorisierte SS-Infanterie-Regiment Leibstandarte Adolf Hitler gehörte.
Der Auftakt des Polenfeldzuges erfolgte durch den Beschuss der Westerplatte durch das deutsche alte Linienschiff Schleswig-Holstein um 4:45 Uhr am 1. September 1939. Mit dieser Eröffnung beginnt der Angriff der deutschen Truppen. Daran sind beteiligt die Heeres-Gruppe Nord unter Generaloberst von Bock mit der 3. Armee unter General der Artillerie Küchler und der 4. Armee unter General der Artillerie von Kluge. Bei der Heeres-Gruppe Süd unter Generaloberst von Rundstedt steht die 8. Armee unter General der Infanterie Blaskowitz, die 10. Armee unter Generaloberst von Reichenau und die 14. Armee unter Generaloberst List.
Es gibt zwar insgesamt 3.195 Panzer, darunter aber nur 98 PzKpfw III und 211 PzKpfw IV. Die hauptsächliche Unterstützung erfolgt allerdings aus der Luft durch die Luftflotte 1 unter General der Flieger Kesselring und der Luftflotte 4 unter General der Flieger Löhr mit zusammen 1.538 einsatzbereiten Flugzeugen.
Schematische Kriegsgliederung der deutschen Wehrmacht, Stand 1.9.1939:
Heeres-Gruppe | Armee | Korps | Division |
---|---|---|---|
Heeres-Gruppe Süd (v.Rundstedt) in Schlesien, Protektorat und Slowakei | 14. Armee (List) im Protektorat und Slowakei | VIII, XVII, XVIII, XXIII. Korps, Grenzschutz Kommando 3 | 2., 5. Panzer |
4. Leichte | |||
7., 8., 28., 44., 45., 239. Infanterie | |||
1., 2., 3. Gebirgs | |||
Grenzschutz-Verband 30 | |||
10. Armee (v.Reichenau) in Unter-Schlesien | XIV., XV., XVI. Panzer-Korps, IV., VII. XI. Korps | 1., 4. Panzer | |
1., 2., 3. Leichte | |||
13., 29. motorisierte Infanterie | |||
4., 14., 18., 19., 27., 31., 46., 62., 68., 213., 221. Infanterie | |||
8. Armee (Blaskowitz) in Oberschlesien | X., XIII. Korps, Grenzschutz-Kommandos 13, 14 | 10., 17., 24., 30. Infanterie | |
Heeres-Gruppe Nord (v.Bock) in Pommern und Ostpreussen | 4. Armee (v.Kluge) in Pommern | XIX. Panzer-Korps, II., III. Korps, Grenzschutz-Kommandos 1, 2, 12 | 3., 10. Panzer |
2., 20. motorisierte Infanterie | |||
3., 23., 32., 50., 73., 207., 208., 218. Infanterie | |||
3. Armee (v.Küchler) in Ostpreussen | I., XXI. Korps, Gen.-Kom. Wodrig, Festungskom. Königsberg und Lötzen, Verband Danzig, Gruppe 15 | Panzer-Verband Ostpreussen (4. Panzer-Brigade) | |
1. Kavallerie-Brigade | |||
1., 11., 12., 21., 61., 206., 217., 228. Infanterie | |||
Heeres-Gruppe C (v.Leeb) in West-Deutschland (Reserven: 22., 87., 209., 216., 223., 225., 251., 253, 254. Infanterie) | 5. Armee | VI. Korps, General-Kom. Eifel | 16., 26., 69., 86., 211., 227. Infanterie, Festungstruppen Aachen, Grenzschutzverband Trier |
1. Armee | IX., XII. Korps, General-Komm. Saarpfalz | 6., 9., 15., 25., 33., 34., 36., 52., 71., 79., 214., 231., 246. Infanterie, Kampftruppe St.Wendel | |
7. Armee | Grenzschutz-Kom. Oberrhein | 5., 35., 78., 212., 215. Infanterie, 14. Landwehr | |
dem OKW unterstelle Reserven | 56., 57., 58., 75., 76., 252., 257., 258., 260., 262., 263., 267. Infanterie | ||
Ersatzheer und Chef Heeres-Rüstung | 4 Infanterie-Div. in Aufstellung |
Ungefähre Soll-Stärke der wichtigsten Divisions-Typen des Feldheeres im Jahre 1939:
Infanterie-Division | motorisierte Infanterie- Division | Gebirgs-Division | Panzer-Division 1939 | Leichte Division | |
---|---|---|---|---|---|
Summe der Verbände | 87 | 4 | 3 | 5 | 4 |
Offiziere | 500 | = | ? | 400 | 400 |
Beamte | 100 | = | ? | 100 | 100 |
Unteroffiziere | 2.500 | = | ? | 2.000 | 1.600 |
Mannschaften | 13.400 | = | ? | 9.300 | 8.700 |
Gesamtstärke | 16.500-17.200 (35 Divisionen der 1.Welle 18.000 Mann) | 16.500 | 13.056 | 11.800 | 10.800 |
Infanterie-Regimenter | 3 mit je 3.000 Mann | = | 2 mit je 3.000 Mann | 2 mit je 3.000 Mann | 1 oder 2 mit je 2.000 oder 3.000 Mann |
Maschinengewehre MG34 | 643 (116 schwere) | = | 569 | 220 | 460 |
Panzerabwehr-büchsen | 90 | = | - | ||
Granatwerfer | 142 (84 x 5cm, 58 x 8,1cm) | = | 118 (60 x 8,1cm, 58 x 5cm) | 50 | 60 |
Infanterie-Geschütze | 24 (6 x 15cm, 18 x 7,5cm) | = | 4 (15cm) | 10 | 10 |
Panzerabwehr-Geschütze | 75 (3,7cm Pak 36) | = | 51 (45 x 3,7 cm, 6 x 4,7cm) | 50 | 50 |
Haubitzen und Kanonen | 48 (8 x 15cm, 36 x 10,5cm leFH, 4 x 10,5cm Kanone) | = | 36 (8 x 15cm, 12 x 10,5cm, 16 x 7,5cm) | 28 | 24 (10,5cm leFH) |
Flak 2cm | 11 | = | 12 | 12 | 12 |
Panzer-spähwagen | 3 | 30 | - | 100 | 100 |
Panzer | - | - | - | 324 | 86 |
LKWs | 500 | 1.700 | - | 1.400 | 1.400 |
PKWs | 400 | 1.000 | - | 560 | 600 |
Krafträder | 452 | 1.300 | - | 1.300 | 1.100 |
Beiwagen | 200 | 600 | - | 700 | 600 |
Pferde | 5.375 | - | ? | - | - |
Bespannte Wagen | 1.133 | - | ? | - | - |
Bestand an Panzerkampfwagen am 1.9.1939:
Panzerkampfwagen | Bestand |
---|---|
PzKpfw I | 1.445 |
PzKpfw II | 1.223 |
PzKpfw II(Flammenwerfer) | 3 |
PzKpfw III | 98 |
PzKpfw IV | 211 |
Panzer-Befehlswagen | 215 |
Sturmgeschütz StuG III | 5 |
PzKpfw 35(t) | 219 |
PzKpfw 38(t) | 59 |
GESAMT | 3.478 |
Gesamtstärke der deutschen Streitkräfte
3.706.104 Mann mit 103 Divisionen, 3.478 Panzer, über 7.000 Geschütze
4.093 Flugzeuge (incl. 1.176 Bomber, 1.179 Jäger, 335 Sturzkampfbomber)
2 alte Linienschiffe, 2 Schlachtkreuzer, 3 Panzerschiffe, 8 Kreuzer, 22 Zerstörer, 56 U-Boote
Planungen und Vorbereitungen
Die deutsche Seite
Der deutsche Plan für die Invasion Polens war seit dem Frühjahr 1939 entwickelt worden und wurde durch die sehr günstige geografische Lage in Mitteleuropa, die Deutschland schon immer hatte, stark begünstigt. Diese Situation wurde durch die Besetzung der Rest-Tschechei und der Slowakei als Satellitenstadt zu Beginn des Jahres 1939 noch weiter verbessert.
Es war die Absicht der deutschen Planer, überraschende Überfälle im Moment des eigentlichen Großangriffs und sogar in den Stunden davor durchzuführen, um ausgewählte, wichtige strategische Objekte zu sichern. Der Angriff auf Polen selbst sollte an zwei Frontabschnitten gleichzeitig und überraschend erfolgen, wobei die Masse des deutschen Heeres eingesetzt wurde, unterstützt vom größten Teil der Luftwaffe.
Am 22. August 1939 hielt Hitler vor den militärischen Führern der Wehrmacht eine mehrstündige Rede, in der er den Krieg gegen Polen und seine Ziele erläuterte und begründete. Von der Rede gibt es sieben unvollständige Niederschriften, die vulgärste ist ganz eindeutig eine Fälschung und wurde der britischen Regierung zugespielt und noch nicht einmal beim Nürnberger Prozess anerkannt. Dasgleiche gilt vermutlich auch für die zweite, trotzdem oft publizierte Version, welche aus einer unbekannten Quelle stammt und zumindest in Teilen auf dem gleichen Papier und mit derselben Schreibmaschine wie die erste Version erstellt wurde. Diese abgeschwächte Version wurde im Nürnberger Prozess angewendet, um die deutsche Kriegsschuld zu beweisen.
Trotzdem gibt es begründete Zweifel an diesen immer noch in der deutschen und internationalen Geschichtsschreibung immer wieder auftauchenden Versionen, welche von einem lang geplanten, umfassenden Angriffskrieg auf die Weltherrschaft und einer Vernichtung der Polen sprechen. Dagegen spricht aber, das Adolf Hitler sich gewöhnlich niemals in die Karten hat schauen lassen und seine wirklichen Pläne immer nur Schritt für Schritt, unter Berücksichtigung des für ihn aktuell Machbaren, offen gelegt und nach übereinstimmenden Aussagen einer Reihe von Anwesenden dieser Besprechung derartige Äußerungen ihnen gegenüber niemals getätigt hätte.
Die Möglichkeit einer Art untergeordneter Marionettenregierung, ähnlich der Slowakei, in einem Teil des eroberten Polens wurde vorübergehend offen gelassen. Da sich Stalin, mit dem Hitler Polen bereits aufgeteilt hatte, gegen einen polnischen Reststaat aussprach und die deutsche Besatzung in Polen dann dermaßen brutal war, dass sich kaum ein Pole zu einer echten Kollaboration bereit gefunden hätte, wie dies selbst der spätere Generalgouverneur Frank zugeben mußte, hatte dieses Konzept keine Chance und es kam höchstens ein Protektorat infrage.
Die geplanten Überraschungsangriffe scheiterten jedoch größtenteils. Selbst die Entsendung eines Kriegsschiffes mit einem Landungstrupp in Danzig konnte die schnelle Kapitulation der winzigen polnischen Garnison dort nicht erzwingen. Auch der Versuch, die strategisch wichtige Eisenbahnbrücke über die Weichsel bei Dirschau einzunehmen, wurde vereitelt, da polnische Pioniere die große Brücke doch noch sprengen konnten. Einem Teil der polnischen Marine gelang es, dem deutschen Versuch, sie zu zerstören, zu entkommen, aber die großen Landoffensiven waren überwältigend effektiv.
Die polnische Seite
Die polnische Regierung stand in Anbetracht etwaiger deutscher Angriffe vor vier Problemen, die unter den gegebenen Umständen wohl alle unlösbar waren.
Erstens war man bis 1939 davon ausgegangen, dass das Abkommen von 1934 mit Deutschland es ermöglichen würde, die militärische Planung auf die Eventualität einer Erneuerung des Konflikts mit der Sowjetunion zu beschränken. Der vorausgegangene Konflikt, der durch den Friedensvertrag von Riga von 1921 beendet worden war, hatte Polen ein beträchtliches Territorium eingebracht, welches ihm vor den Teilungen des achtzehnten Jahrhunderts bereits einmal gehört hatten. Da Stalin persönlich aber die damalige Niederlage der Rote Armee an der Weichsel erst möglich gemacht hatte, war er schon aus persönlichen Gründen daran interessiert, diese Scharte auszuwetzen und diese Gebiete für die Sowjetunion zurückzugewinnen.
Als die deutschen Forderungen an Polen nach Danzig und den Korridor im Winter 1938/39 immer deutlicher wurden, mussten sich die polnischen Militärplaner darauf einstellen, dass nun die unmittelbare Gefahr aus dem Westen und nicht aus dem Osten kam. Dadurch entstanden für die Polen drei große Probleme.
Erstens fehlte es zumeist an moderner militärischer Ausrüstung, und es gab keine Aussicht, dass Polen sie entweder selbst herstellen oder durch Kauf beschaffen konnte. Deutschlands Vorsprung bei der Wiederaufrüstung machte es Polen unmöglich, moderne Waffen anderswo zu kaufen, selbst wenn das Land das nötige Kapital oder Kredite gehabt hätte. Gleichzeitig war die eigene Industrie noch nicht in der Lage, Flugzeuge, Panzer und Artillerie in ausreichender Menge zu produzieren, die nötig gewesen wären, um einen deutschen Angriff abzuwehren.
Eine zweite große Schwierigkeit stand hinter den vielen Fragezeichen, was genau man gegen eine deutsche Invasion verteidigen sollte. Eine Konzentration der polnischen Streitkräfte würde die meisten Teile des Landes einer schnellen Besetzung aussetzen, während jeder Versuch, lediglich die großen Industrie- und Bevölkerungszentren zu verteidigen, scheitern musste, da der Angreifer dann mit überwältigender lokaler Überlegenheit einzelne Verteidigungsbereiche niederkämpfen könnte.
Der polnische Generalstab entschied sich im Großen und Ganzen für eine umfassende Verteidigungsstrategie an den langen und ungüstig verlaufenden Grenzen, was genau zu den Ergebnissen führte, die man eigentlich erwarten hätte können.
Das letzte Element im polnischen Dilemma war das der zeitlichen Abfolge. Falls Polen seine Streitkräfte mobilisierte, als die Gefahr im Laufe des Jahres 1939 dringlich erschien, würde es sowohl seine eigene zerbrechliche Wirtschaft durch den Abzug qualifizierter Arbeitskräfte aus der Industrie und der Landwirtschaft schädigen, als auch gleichzeitig den Deutschen Propagandamaterial liefern, um Polen für die Zunahme der Spannungen und den Ausbruch eines eventuellen Krieges verantwortlich zu machen.
Alternativ konnte die Regierung in Warschau die Mobilisierung bis zum letzten Moment hinauszögern, wodurch die Wirtschaft normal funktionierte und jegliche Schuld am Krieg zurückgewiesen werden konnte, aber das Land würde riskieren, von einem deutschen Angriff überrascht zu werden, wenn es noch nicht vollständig mobilisiert und vorbereitet war.
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Jedoch musste die Entscheidung in ihrem politischen und historischen Kontext gesehen werden. In den Jahren seit 1914 hatte es eine große öffentliche Debatte und eine enorme Menge an kontroverser Literatur über die Ursachen des ‚Großen Krieges‘ und die Verantwortung für seinen Ausbruch gegeben.
Hitler war deshalb schon zu dem Schluss gekommen, dass der beste Weg zur Lösung dieses Problems darin bestand, den Zeitpunkt für einen Angriff zu wählen und zuvor einen vorgetäuschten Zwischenfall zu inszenieren, um in der Heimat und Ausland die Schuld für den Kriegsausbruch auf den Gegner zu schieben.
Die polnische Regierung, teils noch in der Hoffnung, den Krieg ganz zu vermeiden, teils auf Drängen der Westalliierten, schlug den umgekehrten Weg ein, indem sie versuchte, Zwischenfälle zu vermeiden und die Mobilisierung hinauszuschieben, da die automatisierte Abfolge der Mobilisierungen im Jahr 1914 ein wesentliches Element in der Debatte um den Ausbruch und der späteren Kriegsschuldfrage dieses Konflikts war. Mobilisierung bedeutete nämlich seit damals auch praktisch Krieg.
Die polnische Neigung, die Mobilisierung zu verschieben, wurde durch entsprechende Ratschläge aus London und Paris verstärkt. Wenn solche Ratschläge in Warschau beherzigt wurden – was letztlich die Niederlage beschleunigte -, war es im politische Kontext, in dem sich Polen befand, von größter Bedeutung.
Nur die zuverlässige Unterstützung Großbritanniens und Frankreichs für Polen bot eine reale Hoffnung, Deutschland entweder von einem Angriff abzuhalten oder es im Falle eines Angriffs das Dritte Reich zu besiegen.
Wie Serbien oder Belgien im Ersten Weltkrieg bewiesen haben, konnte auch ein geschlagenes und sogar größtenteils besetztes Polen seine Unabhängigkeit wiedererlangen – und vielleicht sogar seine Gebiete vergrößern -, wenn es in eine siegreiche alliierte Koalition eingebunden war.
Dies galt aber nur, wenn es erstens eine solche Koalition gab und wenn allen klar war, dass der Angriff auf Polen unprovoziert war, sowie wenn das Land alles getan hatte, was mit seinen begrenzten Mitteln möglich war, um zur gemeinsamen Sache beizutragen, indem es zu seiner eigenen Verteidigung kämpfte.
Es war daher unerlässlich, dass Polen von den Regierungen und der Öffentlichkeit Großbritanniens und Frankreichs als Opfer einer unprovozierten Aggression angesehen werden musste, und die Diplomatie des polnischen Außenministers Joseph Beck sowie die militärische Haltung der polnischen Regierung mussten darauf ausgerichtet sein, eine solche Situation zu erreichen.
In Warschau gab es eine gewisse Hoffnung, dass eine französische Offensive im Westen, welche ihnen im Mai 1939 versprochen worden war, die Deutschen dazu zwingen würde, beträchtliche Kräfte in den Westen abzuziehen. Dadurch hofften die Polnischen Streitkräfte, zumindest Gebiete im Osten über den Winter halten zu können.
Der revolutionäre deutsche Blitzkrieg, die Verweigerung der Franzosen, nicht wie versprochen im Westen anzugreifen, und der sowjetische Bruch des Nichtangriffspaktes mit Warschau mit dem Überfall von Osten aus zerstörten aber alle diese Hoffnungen.
Quellenangaben und Literatur
World War II – A Statistical Survey (John Ellis)
Krieg der Panzer (Piekalkiewicz)
Luftkrieg (Piekalkiewicz)
The Armed Forces of World War II (Andrew Mollo)
A World at Arms – A Global History of World War II (Gerhard L. Weinberg)
Der 2. Weltkrieg (C. Bertelsmann Verlag)
Illustrierte Geschichte des Dritte Reiches (Kurt Zentner)
Unser Jahrhundert im Bild (Bertelsmann Lesering)
1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte (Gerd Schultze-Rhonhof)
Zweiter Weltkrieg in Bildern (Mathias Färber)
Der Grosse Atlas zum II. Weltkrieg (Peter Young)
Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr (Werner Oswald)
Eure Zahlen stimmen nicht. Sie wurden anscheinend von anderen Webseiten übernommen, oder die haben alle hier falch abgeschrieben.
Ein Besipiel:
1445 PzKpfWgn I + 190 kl.PzBefWgn I = 1635 KpfWgn I (A/B)
Diese Zahl kann nicht stimmen: Es wurden insg. nur 1493 von Ausf. A und B gebaut, weitere 70 (C und F) sind Ende 39 noch gar nicht entwickelt. Die Zahl von 190 kl.PzBefWgn I scheint nachvollziebar, daher ist die Zahl von 1445 KpfWgn I deutlich zu hoch.
Die Zahl schrumpft weiter, weil man sämtliche Umbauten zu Fahrschulwagen abziehen muß (Zahl unbekannt, mindestens aber doch 15), die sicher nicht mit nach Polen gefahren sind.
Wegen dieser Umbauten sind die genauen Zahlen des PzKpfWg I in Polen irgendwie verloren gegangen.
Hier die Zahlen meiner eigenen Recherche ohne Gewähr:
Ca. 1303 Panzerwagen I (minus einer unbekannten Anzahl von Fahrschulumbauten), davon ca. 600 Kampfwagen (Quelle Höffkes), wovon maximal 215 Fahrzeuge in Ausf. B und mindestens 385 Fahrzeuge in Ausf. A sein müssen. Weiter 703 Panzerwagen I in der Etappe als Munitionsschlepper, Brückenleger, Instandsetzungsfahrzeuge und ähnliches.
MFG Andre
P.S.: 324 „Panzer“ in 5 Panzerdivisionen und 84 in den 4 leichten Divisionen? Also jeweils? Komm ich auf 1964 Fahrzeuge Soll Stärke… Bei ca. 2418 Fahrzeugen nach Liste: Bestand an Panzerkampfwagen am 1.9.1939. Demnach also +454 Haben über Soll? Schwer vorstellbar und leider unkommentiert 🙁
Entschuldigung: Ich kann diese Zahlen beim besten Willen nirgendwo unterbringen.
Quellen der Zahlenangabe aus Werner Oswald, ‚Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr‘.
Vom PzKpfw I wurden vor 1938 1.493 Stück gebaut, davon standen 1.445 am 1. Sep 1939 zur Verfügung. Vom PzBefWg I wurden vor 1938 190 gebaut, 1939 26 und 1944 44 Stück. Aus ‚Encyclopedia of german Tanks of World War Two‘ von Peter Chamberlain.
Passt also !