US-Rifle cal .30 Springfield M1903
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell des amerikanischen Infanteriegewehrs.

Springfield M1903, US-Rifle cal .30
Typ: Infanterie-Gewehr.
Modell 1903 Springfield
Seiteninhalt:
Das Springfield-Gewehr im 1. Weltkrieg
Um die Jahrhundertwende war die US-Armee mit einem Gewehr bewaffnet, welches unter dem Namen Krag-Jorgensen 1892 eingeführt worden war. Es dauerte nicht lange, bis die Amerikaner erkannten, dass das Krag-Jorgensen bei der schnellen Waffenentwicklung in den späten Jahren des 19. Jahrhunderts viel zu wünschen übrig ließ, und dementsprechend beschlossen sie, ein besseres Gewehr einzuführen.
Sie sahen sich nach neuen Möglichkeiten um und waren bald von dem Grundsystem des Mauser-Gewehrs so beeindruckt, dass sie eine Lizenz zur Herstellung von Gewehren auf der Grundlage des Mauser-Entwurfes für die USA aushandelten. Für 200.000 US-Dollar kaufte die US-Regierung eine Lizenz von der Firma Mauser.
Das Mauser-System wurde modifiziert, um ein Gewehr mit einer neuen amerikanischen Patrone mit dem Namen Cartridge, Ball, Caliber .30 in M1903, herzustellen. Diese ursprüngliche Kugel, für die das Gewehr entwickelt wurde, war ein 14,26 Gramm schweres Exemplar, welches eine stumpfe Spitze hatte.
Als die deutsche Armee jedoch 1905 ihren ‘Spitzer’ – oder die spitze Kugel – einführte, welche eine bessere Leistung versprach, folgte der Rest der Welt eilig nach. Die US-Army führte eine Spitzkugel mit 9,72 Gramm ein und die Zielvorrichtung der Gewehre wurden modifiziert, um deren geänderter Ballistik zu entsprechen.
Das Gewehr wurde 1903 fertig und wurde 1904 zuerst im Springfield-Arsenal in Illinois hergestellt, wodurch es seinen allgemein akzeptierten Namen Springfield-Gewehr erhielt. Vom Aussehen her war es offensichtlich ein Mauser-Gewehr, aber der Länge nach war es etwas Neues.
Das neue Gewehr wurde offiziell als Magazine Rifle, Caliber .30, Model of 1903 bezeichnet, dies wurde aber meist mit Modell 1903 oder nur M1903 abgekürzt.
Es unterschied sich von den meisten seiner Zeitgenossen dadurch, dass es eine Zwischengröße zwischen einem Infanteriegewehr in voller Länge und einem Karabiner war, denn es sollte die Dienstwaffe für alle Waffengattungen von der Kavallerie bis zur Infanterie sein. Dieser Kompromiss aus den unterschiedlichen Längen führte zu einem äußerst attraktiven und gut ausbalancierten Gewehr, das in der Handhabung eine Freude war und noch immer ist.
Der ursprüngliche Entwurf war ein Langgewehr mit einem 76,2-cm langen Lauf gewesen. Während der Arbeiten führte jedoch die ‘Short’ Lee-Enfield Gewehr ein, und die US-Army beschloss, diese Idee für ein einziges Gewehr für alle Waffengattungen zu übernehmen. Der Entwurf wurde geändert und die ersten Modelle wurden ab 1905 mit einem 61 cm langen Lauf hergestellt.
Obwohl das Gewehr grundsätzlich vom Mauser-Typ war, gab es ein oder zwei Eigenschaften, welche das Springfield einzigartig machten. Der Schlagbolzen besteht aus zwei Teilen, der Hülsenauswurf erfolgt nicht durch eine Feder, und ein genialer Schlossanschlag ermöglicht es, den Bolzen zu entfernen und als Sperre zu wirken, sodass die Kugeln im Magazin festgehalten werden und das Gewehr als Einzellader verwendet werden kann.
Der Repetierverschluss wurde als Abwärtsbewegung ausgeführt, mit einem gut platzierten Verschlussgriff, der bei Bedarf schnell zu betätigen war Die insgesamt gute Verarbeitung und Detailgestaltung machten die Waffe äußerst präzise, und die M1903 und ihre späteren Versionen werden immer noch als Scheibengewehre sehr geschätzt.
Dazu wurde der Verschluss entfernt und durch einen neuen Empfänger ersetzt, der spezielle 7,62-mm-Pistolenmunition abfeuerte, die aus einem oben liegenden Magazin zugeführt wurde. Die Patronen wurden über den Lauf des Gewehrs abgefeuert. Obwohl diese Waffe ausgegeben wurde, erschien es zu spät für eine verbreitete Ausgabe an die Truppe und es sollte für die geplanten Offensiven im Jahr 1919 in Reserve gehalten werden. Nach dem Krieg wurde es ganz aus dem Verkehr gezogen und diese Mark-1-Gewehre wurden wieder auf das Standard-Modell 1903 umgerüstet.
Unter Berücksichtigung aller Umstände kann es das Springfield Modell 1903 als eines der besten Infanteriegewehre seiner Zeit angesehen werden und die Waffe wird immer noch als Scheibengewehr oder Jagdgewehr verwendet und ist als Sammlerstück sehr begehrt.

Im Zweiten Weltkrieg
Nach 1918 wurde das Modell 1903 weiter in verschiedenen Formen modifiziert, hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt, die Herstellung zu vereinfachen. Die Modifikationen betrafen aber auch den Visiertyp, die Schaftform, wo ab 1929 das Modell 1903 A1 mit Pistolengriff entstand, und andere Details.
Das M1903A2 wurde als unterkalibrige Waffe zum Einschieben in die Läufe von Küstengeschützen gebaut und war eine kostengünstige Methode, die Ausbildung an diesen Geschützen durchzuführen.
Wenn auch das M1 Garand das Standardgewehr der US-Armee im Zweiten Weltkrieg war, so blieben jedoch viele Tausende der älteren Zylinderschloss-Gewehre Springfield M1903 weiterhin in Gebrauch.
In der ersten Hälfte des Krieges wurden sie auch weit verbreitet von den Fronttruppen verwendet, bevor ausreichende Mengen des M1 produziert werden konnten.
Anschließend wurden sie jedoch immer noch von Wachsoldaten, Reserveverbänden, Garnisonen hinter der Front und für die Grundausbildung von Rekruten verwendet. Außerdem wurden viele an die national-chinesische Armee, die britische Home Guard oder an die Frei-französischen Streitkräfte und Résistance geliefert. Selbst noch bei der Invasion in der Normandie 1944 verwendeten viele der anlandenden US-Truppen die M1903 Springfield.
Obwohl seit 1936 das Garand-Gewehr bei der US-Armee neue eingeführt wurde, wurde jedoch auch das M1903 Springfield-Gewehr während des 2. Weltkrieges noch als Standard-Waffe geführt. Nachdem 1940 einige an die britische Home Guard ausgegeben wurden, waren die mit dem Springfield-Gewehr ausgerüsteten Einheiten damit so zufrieden, dass das Gewehr auf britischen Wunsch hin wieder in Produktion genommen wurde.
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Diese Version war für die schnellere Herstellung vereinfacht worden, war aber immer noch eine gut gemachte Infanteriewaffe. Einige der Teile wurden nun gestanzt, aber der Hauptunterschied war das Zielkorn, was nach hinten versetzt wurde.
Eine Reihe der Scharfschützen-Gewehre vom Modell 1903 A4 wurden sogar noch im Koreakrieg in den 1950er Jahren verwendet.

Varianten
M1903A1: Wie M1903, aber mit einem neu geriffelten Holzrahmen, um einen besseren Halt zu geben.
M1903A2: Ein Vorschlag, um den Lauf mit einer speziellen Halterung als unter-kalibrierte Übungswaffe in Panzerabwehrkanonen und Küstengeschützen zu verwenden, um Kosten beim Training zu sparen. Das Projekt wurde später jedoch abgebrochen.
M1903A3: Das Visier wurde nach hinten versetzt. Verschiedene Änderungen an der Konstruktion, um eine Vereinfachung und Beschleunigung während der Herstellung zu erreichen. Dieses Modell kann nur 2 Züge statt 4 haben. Der Entwurf wurde am 21. Mai 1942 zum Standard, als das Gewehr wieder in Produktion genommen wurde, da nicht genügend M1 Garand vorhanden waren.
M1903A4: Wie A3, jedoch mit einem Zielfernrohr Weaver 330C statt der üblichen Zielvorrichtung. Der Bolzen wurde ebenfalls durch Schneiden und Biegen modifiziert, damit er beim Einsatz nicht das Zielfernrohr beeinträchtigt. Wie bei vielen Zylinderschloss-Gewehren, welche als Scharfschützen-Gewehre verwendet wurden, konnte die Waffe nur noch als Einzellader verwendet werden, da die Anbringung des Zielfernrohrs verhinderte, dass vom Magazin über das normale Ladesystem neue Kugeln in die Kammer gelangen konnten.
Benutzer: US-Army (bei Fronttruppen bis mindestens Mitte 1944) und US-Marine-Korps (bis mindestens 1943), Britische Home Guard, National-Chinesische Armee, frei-französische Armee und Résistance.
Animation 3D-Modell Springfield M1903 Scharfschützen-Gewehr
Spezifikationen Springfield M1903, US-Rifle cal. 30
Spezifikationen:
Springfield M1903 | Spezifikation |
---|---|
Typ | Zylinderschloß-Infanteriegewehr |
Kaliber | 7,62 mm |
Länge | 1,105 m |
Gewicht | 4,1 kg |
Lauf | 61,0 cm mit 4 (2 ab A3) linksläufigen Zügen |
Magazin | 5 Schuß integriertes Kastenmagazin |
Funktion | Mauser-Zylinderschloß |
Geschoßgeschwindigkeit | 855 m/s |
Einsatzstatistik:
Springfield M1903 | Angaben |
---|---|
Hersteller | Remington Arms Co., L.C. Smith Corona Typewriter Co., Springfield Arsenal, Rock Island Arsenal |
Produktionsbeginn | 1905 - und dann wieder ab 1941/42 |
Endlieferung | nach 1942 |
Produktionszahl | insg. über 3 Millionen |
Stückpreis | ? |
Das erste Springfield-Gewehr

Bekannt als erstes ‘Springfield-Gewehr’ wurde die US Rifle Musket Modell 1861, welche zum Standargewehr der Infanterie der Union während des Amerikanischen Bürgerkriegs wurde.
Treibende Kraft hinter dem angeblich fortschrittlichen Vorläufer, der US Rifle Modell 1855, war ausgerechnet der spätere Präsident der Konföderierten, Jefferson Davis, der in seiner Zeit als US-Kriegsminister die praktischen Anwendungsmöglichkeiten des Zündbandes förderte, welche zur Übernahme des Maynard-Bandzünders führten.
Dieses Zündband konnte aber bei Feuchtigkeit und Regen unbrauchbar werden und dazu beschwerten sich die Soldaten ständig, daß der Klappmechanismus für das Türchen an der Schloßplatte für den Bandzünder bei Gebrauch immer lockerer wurde, bis er schließlich ganz abfiel.
So entschieden sich die Verantwortlichen 1860 gegen das Bandzünder-System. Der heraufziehende Bürgerkrieg gab den letzten Anstoß, um wieder zum alten Perkussionzundhütchen zurückzukehren. Da schon die Berufssoldaten der US-Armee vor dem Krieg mit dem neuen Bandzünder-System nicht zurecht kamen, konnte man das von den Freiwilligen der Milizregimenter erst recht nicht erwarten.
Das rasch in Auftrag gegebene und genauso schnell entworfene Gewehr US Rifle Musket Modell 1861 war folglich nichts weiter als eine vereinfachte Version der ehemals so fortschrittlichen M 1855 Rifle Musket.
Als Springfield-Gewehr Modell 1861 wurde es sozusagen zur Standardbewaffnung der Armeen der Nordstaaten. Mit Einschränkungen deshalb, weil die schließlich 800.000 von US-Arsenalen und die weiteren 670.000 von privaten Herstellern eingekauften Exemplare nicht annähernd den Gesamtbedarf decken konnten.
Rein äußerlich war es in Kaliber, Lauf und Ausstattung identisch zu seinem Vorgänger. Alle Metallteile wurden nicht weiter bearbeitet und unbrüniert belassen und an der Schloßplatte fehlte die Aussparung für den Manyard-Bandzünder und das Schachtfach an der rechten Kolbenseite.
Das einfache Klappvisier der letzen Versionen des M1855 wurde beibehalten, und selbst der etwas merkwürdige Hahn, der ursprünglich über den Zubringer des Maynard-Magazins hinausreichen musste, belies man, da die bisherigen Maschinen für die Fertigung weiter verwendet wurden. Auch am Bajonett änderte sich nichts gegenüber dem Vorgänger.
Es folgten noch die leicht geänderten Versionen Modell 1863 und Modell 1864 des Springfield-Gewehrs.
Im Feldeinsatz wurde diese Schönheit allerdings auch mit Leid erkauft, denn das Metall rostete leichter und so mancher Nordstaatler wird sein Leben wegen der weithin sichtbaren Sonnenspiegelung seines Gewehrs verloren haben.
So berichteten Offiziere der Südstaaten immer wieder, dass sie das Feuer auf die Stellungen der Feinde, welche mit Springfield-Gewehren ausgerüstet waren, leicht auf große Entfernung leiten konnten, da die Metallteile der Waffen deutlich in der Sonne blitzten.
Auch für den Schützen war das Zielen mit einer so glänzenden Waffe eher weniger Vorteilhaft.
Trotzdem war das Springfield-Gewehr robust, einfach in der Konstruktion und hatte eine effektive Reichweite von 450 bis 550 Metern. Auf den üblichen Feuerentfernungen von 150 bis 300 Metern während einer Schlacht war es tödlich. Selbst noch auf 1.000 Metern war es tödlich, wenn auch die Chance auf diese Entfernung etwas anderes als eine Kolonnenformation von Truppen zu treffen, ziemlich gering war.
Die Flugbahn war hoch, wenn auf ein Ziel in 300 Metern Entfernung geschossen wurde, stieg das Geschoss von etwa 1,30 Meter über Sichtlinie an. Gezielt auf eine Entfernnung von etwa 500 Meter, würde das Gewehr die Kugel über einen Reiter in etwa 250 Metern Entfernung hinwegfeuern.
Auch die Feuerrate war gering, denn selbst drei Schuss in der Minute galten schon als Schnellfeuer.