Fokker D.VII und D.VIII (E.V), beste und letzte deutsche Jäger im Ersten Weltkrieg.
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell.
Fokker D.VII und Fokker D.VIII aus dem 1. Weltkrieg.
Fokker D.VII
Seiteninhalt:
Fokker D.VII
Typ: Jagdflugzeug.
Geschichte
Die Fokker D.VII ist ohne Frage das beste deutsches Jagdflugzeug und wahrscheinlich sogar der kampfstärkste des Ersten Weltkriegs gewesen.
Die Entwicklung entstand aus einer Spezifikation, welche Ende 1917 herausgegeben wurde und der wirkliche Prototyp war die Fokker V.II, welche von Rheinhold Platz entworfen wurde. Das Flugzeug war die natürliche Weiterentwicklung der Fokker D.VI.
Zusammen mit dreißig anderen Flugzeugentwürfen, wovon sechs alternative Fokker-Entwürfe waren – darunter auch die D.VI – , wurde die V.II bei Adlershof im Januar und Februar 1918 getestet. Dabei war sie allen anderen Entwürfen mit großem Abstand überlegen und mit einigen Veränderungen, welche persönlich von Rittmeister von Richthofen vorgeschlagen wurden, erfolgte sofort der Auftrag für eine Massenproduktion.
Es wurden 400 Stück von Fokker und ebenfalls umfangreiche Stückzahlen von Lizenzaufträge bei den Firmen Albatros und O.A.W. bestellt. Die Ironie wollte es nun, dass die Albatros-Werke – eigentlich der größte Konkurrent von Fokker – die neue D.VII unter Lizenz in ihren eigenen Fabriken herstellen mussten, da die Produktion des firmeneigenen Albatros-Jäger nach der Flugerprobung bei Adlershof eingestellt werden musste.
Obwohl die Testpiloten einstimmig die D.VII bevorzugten, wurden auch Aufträge für die D.VI erteilt und beide Modelle wurden später in Dienst gestellt.
Die V.II war etwas instabil beim Sturzflug und deshalb erhielten die Serienmaschinen der Fokker D.VII eine längere Flugzeugzelle und eine starre, vertikale Flosse.
Die ersten Serienflugzeuge der D.VII hatten den wassergekühlten 160-PS-Mercedes-D.III-Motor mit einem Frontkühler ähnlich den von Kraftfahrzeugen.
Es gab eine hervorragende Rundumsicht aus dem Cockpit und die Fokker D.VII war mit einem Zwillings-7,92-mm-Spandau-Maschinengewehr mit jeweils 500 Schuss pro Minute bewaffnet, welches sich direkt vor dem Piloten befand. Sie war einfach zu fliegen, aber ihrer hauptsächlicher Vorteil gegenüber den früheren deutschen Jägern war, daß sie in der Lage war ihre Leistung auch in größeren Flughöhen beizubehalten.
Dies wurde noch weiter durch die Fokker D.VIIF ab Spätsommer 1918 verbessert, welche durch einen 185 PS starken BMW IIIa-Motor angetrieben war. Die D.VIIF war nur geringfügig schneller als die D.VII, hatte aber eine größere Kraftreserve bei Flughöhen über 5.000 Meter. Eine Höhe, welche die D.VIIF in 14 Minuten erreichen konnte, gegenüber den über 38 Minuten, welche die D.VII dafür benötigte. Deshalb wurde die Fokker D.VIIF dann natürlich bevorzugt.
Der Erfolg der Fokker D.VII beruhte nicht nur auf den fortschrittlichen Flugeigenschaften, welche bis zur Gipfelhöhe beibehalten werden konnten und ein kontrolliertes Überziehen ohne ein plötzliches Abfallen der Flügel ermöglichten, sondern auch wegen der einfachen Herstellung und Reparaturen.
Die Flügel bestanden aus einer Holzkonstruktion überzogen mit Stoff und der Flugzeugrumpf war ein versteifter Stahlrohr-Kastenträger. Die Nase war vorne aus Metall bis zum unteren Flügel und anschließend mit Sperrholz verkleidet, während gespannter Stoff an der Oberseite verwendet wurde.
Der unterere Flügel wurde aus einem Stück hergestellt und die untere Rumpfverlängerung eingeschnitten, um die Flügelholme direkt durch den Rumpf einzulassen. Diese Anordnung resultierte in großer Stabilität. Alle Zwischenebenen und der Mittelteil waren aus einem stromlinienförmigen Stahlrohr.
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Das übliche Verfahren bestand darin, neue Jäger auf die Jastas, und dort dann wiederum an Piloten in der Reihenfolge des Ansehens zu verteilen. So konnten mehrere Monate vergehen, bevor weniger bedeutende Staffeln und Piloten die Fokker D.VII erhielten.
Als Nächstes folgten die Jastas 12, 13, 15 und 19 des Jagdgeschwaders Nr.2.
Das Z.A.K. (Zentrale Annahme-Kommission) konnte bis zum Waffenstillstand im November 1918 noch 760 Fokker D.VII annehmen und der Typ wurde an 46 bis 48 Jastas an der West- und Südfront ausgeliefert, auch wenn mehrere Einheiten deutlich unter der Sollstärke im Einsatz standen. Trotzdem bestanden somit etwa 65 Prozent aller deutschen Jagdflugzeuge aus der Fokker D.VII.
Insgesamt baute Fokker mindestens 840 D.VII. Dazu waren 785 bei der Firma Albatros und 975 von den Ostdeutschen Albatros-Werken bestellt worden.
In Österreich-Ungarn wurde der Typ von M.A.G. als Serie 93 gebaut. Von der Firma Aviatik in Österreich-Ungarn wurde die Fokker D.VII als Serie 132 bestellt, aber von dieser konnte keine bis zum Waffenstillstand mehr ausgeliefert werden.
Während dem Sommer und Herbst 1918 begegneten die alliierten Piloten trotz ihrer im Jahr 1918 neu eingesetzten Flugzeuge, wie der S.E.5a oder Sopwith Snipe, der Fokker D.VII mit dem gleichen Respekt, wie dies für die Fokker E drei Jahre zuvor zugetroffen hatte.
Unter den bekannten Top-Assen und ‚Oberkanonen‘ der Fokker D.VII Piloten waren Namen wie Ernst Udet, Rudolf Berthold, von Beaulieu-Marconnay und Georg von Hantelmann – und nicht zu vergessen, Hermann Göring, welcher eine vollkommen weiße Fokker D.VII flog.
Der Artikel IV der Waffenstillstandsvereinbarung zollte dem Flugzeug einen besonderen Tribut, da es die einzige im besonderen namentlich aufgeführte Ausrüstung aus dem gesamten deutschen Militärbestand war, welche an die Alliierten ausgeliefert werden musste.
Dies zerstörte die Hoffnungen von Anthony Fokker, den Flugzeugbau mit seiner Firma nach dem Krieg in Deutschland fortzusetzen. Es folgte die berühmte Episode, bei der er erfolgreich 400 Flugmotoren und Bauteile für 120 Flugzeuge, von denen die meisten Fokker D.VII waren, von Deutschland nach Holland schmuggelte.
So wurde die Produktion der Fokker D.VII nach dem Krieg in Holland fortgesetzt. Die Flugzeuge blieben beim holländischen Heeres-Flugdienst und später in Niederländisch-Ostindien bis zum Ende der 1920er Jahre im Einsatz.
Dazu wurden zwischen 1919 und 1926 eine Anzahl ehemaliger Fokker D.VII aus dem Krieg zu Zweisitzern umgebaut und von der belgischen Aviation Militaire als Trainingsflugzeuge verwendet. Weitere 27 wurden an die Fliegertruppe der Schweiz geliefert.
Benutzer: Deutsches Reich, Österreich-Ungarn (im 1. Weltkrieg), Holland, Belgien (danach).
Animation 3D-Modell Fokker D.VII
Spezifikationen Fokker D.VII
Spezifikationen:
Spezifikationen | Fokker D.VII |
---|---|
Typ | Einsitziger Jäger |
Besatzung | 1 |
Antrieb | 160 PS wassergekühlter Mercedes D.III-6-Zylinder (D.VIIF: 185 PS BMW IIIa) |
Spannweite | 8,90 m |
Länge | 7,00 m |
Höhe | 2,75 m |
Flügelfläche | 20,50 m² |
Leergewicht | 700 kg |
Startgewicht | 850-900 kg (Maximum) |
Höchstgeschwindigkeit | 187-189 km/h in 1.000 m |
Steigleistung | 3 Minuten 48 Sekunden auf 1.000 Meter |
Dienstgipfelhöhe | 6.000-7.000 m |
Reichweite | 1,5 Stunden Flugdauer |
Bewaffnung | 2 starre 7,92mm-LMG 08/15-MG auf der Nase, synchronisiert um durch den Propellerkreis zu schiessen |
Zuladung | - |
Erstflug | Januar 1918 |
Truppenlieferung | April 1918 |
Endlieferung | Waffenstillstand November 1918 |
Produktion | 840 (nur Fokker), davon 760 von der Truppe bis zum Waffenstillstand übernommen |
Fokker D.VIII
Fokker D.VIII, letzter deutscher Jäger im Ersten Weltkrieg.
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken und Bilder.
Fokker D.VIII (E.V)
Typ: Jagdflugzeug.
Geschichte
Von einem erfrischend einfachen Entwurf, hatten die Flugzeuge einen einteiligen Freischwinger-Flügel und das Zwillings-Spandau-Maschinengewehr war direkt vor dem Piloten im Cockpit montiert.
Nach dem Ergebnis der Flugwettbewerbe bei Adlershof wurde der V.26/V.28-Entwurf zur Produktion angenommen und ein Anfangsauftrag von vierhundert unter der Eindecker-Bezeichnung E.V bestellt.
Es war vorgesehenen, entweder den 145-PS-UR.III oder den 200-PS-Goe.III-Motor zu verwenden, aber da diese nicht in ausreichender Anzahl verfügbar waren, hatten die frühen E.V entweder den von Thulin nachgebauten Le Rhone oder Oberursel-UR-II-Motor mit 110 PS.
Mit dem einzigen Unterschied der mehr abgerundeten Flügelspitzen, welche geringfügig die Spannweite erhöhten, begann die Auslieferung der E.V ab Juli 1918.
Im August traten jedoch bei Jasta 6, eine der ersten Einheiten, welche die E.V erhalten hatten, drei schwerwiegende Flugunfälle wegen Flügelversagens auf und es sah so aus, als die Probleme der Fokker Dr.I nun auch wieder bei der E.V auftreten würden.
So wurden etwa sechzig Flugzeuge bis zur Aufklärung des Sachverhaltes zurückgehalten, welche letztlich Rheinhold Platz Entwurf nicht als Ursache feststellte. Der Fehler lag in der schlechten Verarbeitung und der Verwendung von ungeeignetem Bauholz bei der Herstellung durch den Unterauftragnehmer, welcher die Flügeleinheiten bauten.
Mit der Wiederaufnahme der Produktion im September 1918 wurde der Jäger zu Fokker D.VIII umbenannt und erreichte die Fronteinheiten gegen Ende Oktober 1918. Dies war zu spät, um noch größere Einsätze zu sehen und seinen Wert unter Beweis zu stellen. Aber die wenigen Einsatzberichte lassen darauf schließen, daß der Jäger gut flog und eine bessere Manövrierfähigkeit als die Fokker D.VII hatte und diese wahrscheinlich bei einer längeren Dauer des Krieges abgelöst hätte.
Wenn auch nur achtundfünfzig E.V bzw D.VIII sich am 1. November 1918 bei Jastas und einige bei Marinejäger-Einheiten an der Front befanden, sieht es doch so aus, dass der vollständige Auftrag von vierhundert Stück erfüllt worden war. Davon bildeten zwanzig Fokker D.VIII einen Teil von Anthony Fokker berühmten Rettungsunternehmen, wo er Flugzeugbauteile und Motoren nach Holland schmuggelte. Einige der Flugzeuge wurden für mehrere Jahre bei den holländischen Luftstreitkräften eingesetzt, wofür sie schließlich den 145-PS-UR.III-Motor erhielten.
Eine geringe Anzahl von Fokker D.VIII gingen als Kriegsbeute an Großbritannien, Frankreich, Italien und die Vereinigten Staaten von Amerika. Andere erhielt die neue polnische Luftwaffe, wo sie wieder ab Anfang in 1919 gegen die ukrainischen und roten Truppen eingesetzt wurden. Auch Japan erhielt einiger der Maschinen.
In dem letzten Wettbewerb des Krieges bei Adlershof im Oktober 1918 wurde wieder ein Prototyp eines Jägers mit Sonnenflügel der Gewinner der Ausschreibung, die V.29. Diese basierte auf der Zelle der Fokker D.VII und wurde durch einen 185-PS-BMW-IIIa-Motor angetrieben.
Benutzer: Deutsches Reich.
Spezifikationen Fokker D.VIII (E.V)
Spezifikationen:
Spezifikationen | Fokker D.VIII |
---|---|
Typ | Einsitziger Jäger |
Besatzung | 1 |
Antrieb | 110 PS Oberursel UR.II Rotationsmotor |
Spannweite | 8,40 m |
Länge | 5,86 m |
Höhe | 2,60 m |
Flügelfläche | 10,70 m² |
Leergewicht | 405 kg |
Startgewicht | 562 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 185 km/h in Meereshöhe (max. 204 km/h) |
Steigleistung | 10 Minuten 45 Sekunden auf 4.000 Meter |
Dienstgipfelhöhe | 6.300 m |
Reichweite | 1,5 Stunden Flugdauer |
Bewaffnung | 2 starre 7,92mm-LMG 08/15-MG auf der Nase, synchronisiert um durch den Propellerkreis zu schiessen |
Zuladung | - |
Erstflug | Mai 1918 |
Produktionsbeginn | Juli 1918 |
Truppenlieferung | Ende Oktober 1918 |
Endlieferung | Ende 1918 oder Anfang 1919 |
Produktion | ca. 400 |
Quellenangaben und Literatur
Jane’s Fighting Aircraft of World War I
Aircraft of World War I 1914-1918 (Jack Herris, Bob Pearson)
Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute (Ian Parsons)
Fighters, Attack and Training Aircraft 1914-1919 (Kenneth Munson)
Kampfflugzeuge (Bill Gunston)
The Illustrated Encyclopedia of Weapons of World War I (Chris Bishop)
An Illustrated History of the Weapons of World War One (Ian Westwell)
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