Die größte Seeschlacht der Geschichte, welche am 31. Mai bis 1. Juni 1916 am Skagerrak stattfand.
Beteiligte Seestreitkräfte, Gliderung und Schiffe, das Gefecht der Schlachtkreuzer und der Schlachtflotten, Nachtgefechte, Verluste und Waffenwirkung.
Seeschlacht am Skagerrak
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Nach zwei Jahren der Schattenboxen liefen im Frühjahr 1916 die beiden größten Flotten der Welt aufeinander zu. Wenn sie aufeinander treffen würden, dann könnte es zu einer Seeschlacht kommen, welche es in dieser Form und Umfang noch niemals gegeben hatte.
Der Ort des Aufeinandertreffens war das Skagerrak am 31. Mai 1916. Im Laufe der folgenden zwei Tage gingen 25 Schiffe verloren und fast 9.000 Seeleute auf beiden Seiten fanden den Tod.
Die Seestreitkräfte
Seestreitkräfte:
Schiffe | Briten | Deutsche |
---|---|---|
Aufklärungsstreiträfte | Beatty | Hipper |
Schlachtschiffe | 4 | 0 |
Schlachtkreuzer | 6 | 5 |
Kleine Kreuzer | 14 | 5 |
Zerstörer | 27 | 30 |
Schlachtflotte | Jellicoe | Scheer |
Schlachtschiffe | 24 | 16 |
ältere Linienschiffe | 0 | 6 |
Schlachtkreuzer | 3 | 0 |
Panzerkreuzer | 8 | 0 |
Kleine Kreuzer | 12 | 6 |
Zerstörer | 52 | 31 |
Die britischen Schiffe verfügen zusammen über 1.850 Geschütze aller Kaliber, darunter an schwerer Artillerie: 48 × 38,1 cm, 10 × 35,6 cm, 142 × 34,3 cm, 144 × 30,5 cm und 36 × 23,4 cm.
Die deutschen Schiffe verfügen zusammen über 1.194 Geschütze aller Kaliber, darunter an schwerer Artillerie: 144 × 30,5 cm und 100 × 28,0 cm.
Die Gliederung der Flotten:
Britische Grand Fleet:
Verband | Befehlshaber | Schiffe |
---|---|---|
Schlachtflotte | Admiral Jellicoe | Schlachtschiff Iron Duke (Flaggschiff) |
1. Schlachtgeschwader | Vize-Admiral Burney | 7 Schlachtschiffe |
2. Schlachtgeschwader | Vize-Admiral Jerram | 8 Schlachtschiffe |
4. Schlachtgeschwader | Vize-Admiral Sturdee | 8 Schlachtschiffe |
3. Schlachtkreuzergeschwader | Konter-Admiral Hood | 3 Schlachtkreuzer |
1. Kreuzergeschwader | Konter-Admiral Arbuthnot | 4 Panzerkreuzer |
2. Kreuzergeschwader | Konter-Admiral Heath | 4 Panzerkreuzer |
4. Leichtes Kreuzergeschwader | Commodore Le Mesurier | 6 Leichte Kreuzer |
4. Zerstörerflottille | 19 Zerstörer | |
11. Zerstörerflottille | 1 Leichter Kreuzer, 15 Zerstörer | |
12. Zerstörerflottille | 16 Zerstörer | |
zugeteilte Schiffe | 4 Leichte Kreuzer, 1 Zerstörer, 1 Minenleger-Zerstörer | |
Schlachtkreuzerflotte (Aufklärung) | Vize-Admiral Beatty | Schlachtkreuzer Lion (Flaggschiff) |
1. Schlachtkreuzergeschwader | Konter-Admiral Brock | 3 Schlachtkreuzer |
2. Schlachtkreuzergeschwader | Konter-Admiral Pakenham | 2 Schlachtkreuzer |
5. Schlachtgeschwader | Konter-Admiral Evan-Thomas | 4 Schlachtschiffe |
1. Leichtes Kreuzergeschwader | Commodore Alexander-Sinclair | 4 Leichte Kreuzer |
2. Leichtes Kreuzergeschwader | Commodore Goodenough | 4 Leichte Kreuzer |
3. Leichtes Kreuzergeschwader | Konter-Admiral Napier | 5 Leichte Kreuzer |
1. Zerstörerflottille | 1 Leichter Kreuzer, 9 Zerstörer | |
9. Zerstörerflottille | 4 Zerstörer | |
10. Zerstörerflottille | 4 Zerstörer | |
13. Zerstörerflottille | 1 Leichter Kreuzer, 10 Zerstörer | |
zugeteilte Schiffe | 1 Wasserflugzeugträger |
Deutsche Hochseeflotte:
Verband | Befehlshaber | Schiffe |
---|---|---|
Schlachtflotte | Vize-Admiral Scheer | Schlachtschiff Friedrich der Grosse (Flaggschiff) |
1. Schlachtgeschwader | Vize-Admiral Schmidt | 8 Schlachtschiffe |
2. Schlachtgeschwader | Konter-Admiral Mauve | 6 Linienschiffe |
3. Schlachtgeschwader | Konter-Admiral Behncke | 7 Schlachtschiffe |
4. Aufklärungsgruppe | Kommodore Reuter | 6 Leichte Kreuzer |
Torpedoboote | 31 Zerstörer | |
Schlachtkreuzer (Aufklärung) | Vize-Admiral Hipper | Schlachtkreuzer Lützow (Flaggschiff) |
1. Aufklärungsgruppe | Vize-Admiral Hipper | 4 Schlachtkreuzer + Flaggschiff Lützow |
2. Aufklärungsgruppe | Konter-Admiral Boedicker | 5 Leichte Kreuzer |
Torpedoboote | 30 Zerstörer |
Gefecht der Schlachtkreuzer
Um 14:20 Uhr am 31. Mai 1916 setzte der britische leichte Kreuzer HMS Galatea das Signal ‚Feind in Sicht‘ und läuft mit seiner Flottille in Richtung der deutschen leichten Einheiten, welche ein neutrales Handelsschiff angehalten haben.
Die britischen Schiffe gehörten zu Admiral Beatty, welcher mit 6 Schlachtkreuzern und 4 Schlachtschiffen der Queen-Elizabeth-Klasse zur Unterstützung herankommt.
Aber die deutschen Schiffe besaßen auch kräftige Unterstützung durch Admiral Hippers 5 Schlachtkreuzer. Auch diese laufen auf die Position zu und sichten Beatty um 15:20 Uhr.
Es war ein schöner, wenn auch trüber Frühlingsnachmittag und der Ort war westlich vom Skagerrak. Die größte Seeschlacht und zugleich die umstrittenste der Geschichte begann.
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Unglücklicherweise jedoch für die deutschen Pläne, konnten die Briten einen Großteil des routinemäßigen deutschen Funkverkehr abhören und entschlüsseln. Daher gab es eine angemessene Warnung vor der bevorstehenden deutschen Unternehmung und alle zur Verfügung stehenden Schiffe – darunter 24 Schlachtschiffe – der Grand Fleet unter Admiral Jellicoe standen 113 km nördlich von Beatty.
Jedoch in dem Augenblick, als die Admirale der gegnerischen Schlachtkreuzer-Verbände aufeinander zuliefen, hatte keiner von beiden Kenntnis von der Anwesenheit der gigantischen Konzentration der Seestreitkräfte.
Es war 15:48 Uhr als die Gegner das Feuer aufeinander eröffneten. Der Dunst hatte den Briten nicht die Möglichkeit gegeben, einen Vorteil aus der größeren Reichweite ihrer Geschütze zu ziehen. Hipper manövrierte auf kurze Feuerdistanz und die Schlachtlinien verliefen parallel und mit Kurs in Richtung Süden, wo Scheers Hauptmacht stand.
Das deutsche Feuer war schnell und lag präzise und um 16:02 Uhr wurde HMS Indefatigable am Ende der britischen Schlachtlinie gleichzeitig von drei Granaten getroffen. Es gab eine Explosion und das Schiff begann nach achtern wegzukippen. Eine Minute später traf sie eine weitere Salve weiter vorne und sie verschwand in einer riesigen Magazin-Explosion.
Innerhalb weniger Minuten hat sich die langsamere HMS Queen Elizabeth in Reichweite herangekämpft und ihre 381-mm-Geschütze begannen das Ende der deutschen Schlachtlinie zu beschießen.
Beatty drängte ungestüm darauf, weiter aufzuschließen und musste um 16:26 Uhr den Preis dafür bezahlen, als HMS Queen Mary von den deutschen Kanonieren eingedeckt wurde. Mehrere Treffer mittschiffs führten wahrscheinlich zu einer Entladung innerhalb des Q-Turms und dem Magazin, was das Schiff in gigantischen Explosionen in zwei Teile brechen ließ.
Das Flaggschiff von Beatty, HMS Lion, war bei Treffern um 16 Uhr nur knapp dem gleichen Schicksal entronnen.
Kurz vor dem Ende der Queen Mary hatten beide – Beatty und Hipper – ihren Zerstörern befohlen, Torpedoangriffe auf den jeweils anderen durchzuführen, um den Druck zu verringern. Durch diese neue Bedrohung brach Hipper das Gefecht vorübergehend um 16:36 Uhr durch eine Drehung nach Osten ab. In diesem Moment befand sich der Leichte Kreuzer HMS Southampton unter dem Kommando des energischen Goddenough etwas vor den Schlachtkreuzern von Beatty und sichtete die Führungsschiffe von Scheers Hauptstreitkräfte, welche aus dem Süden herandampften. Hipper hatte seine Aufgabe hervorragend erledigt und Beatty befand sich nun mitten auf der Bühne für den Hauptakt.
Obwohl Beatty durch das Auftauchen dieser Armada überrascht wurde, wartete er nicht darauf, bis er vernichtet werden würde. Er wendete um 16:46 Uhr umgehend auf dem Absatz und lief auf kürzestem Weg zu Jellicoes Position, welche jetzt etwa 80 km im Nordwesten lag. Betty wurde nun der Lockvogel, welcher den ahnungslosen Scheer in die Klauen der Grand Fleet führen würde. Um dies erfolgreich durchzuführen, musste er überleben und sicherstellen, dass Hippers marodierende Schlachtkreuzer Jellicoes Schiffe nicht vorzeitig entdecken.
Gefecht der Schlachtflotten
Beattys zugeordnete Schlachtschiffe waren etwas langsam bei der Ausführung ihrer 16-Punkte-Drehung, aber in achteraus fahrend, deckten sie seinen Rücken und erzielten zwischen 16:50 und 17:30 20 Treffer auf die deutschen Schiffe im Gegensatz zu den 13 erhaltenen. Hipper blieb hartnäckig in Kontakt mit Beatty. Die schlechte Sicht und die hinter den Briten untergehende Sonne bevorzugte diese und so sah sich Hipper schließlich um 17:51 Uhr gezwungen, das Gefecht abzubrechen.
Beim Wegdrehen sah sich Hipper jedoch mit einer Katastrophe konfrontiert, als er direkt in einen neuen Gegner hinauslief. Dieser bestand aus Konteradmiral Hoods 3. Schlachtkreuzergeschwader. Durch ein Ausweichen nach Südwesten und unter Deckung durch Scheers Hauptstreitmacht, welche nach Nordosten lief, konnte er dieser Gefahr erfolgreich entgehen. Dies geschah um 18:10 Uhr und Beatty und Hood gelang es, die Entdeckung von Jellicoes Hauptstreitmacht durch den zwischen ihnen befindlichen und unter schwerem Feuer liegenden Hipper zu verhindern.
Nur etwa 19 km entfernt befand sich jetzt SMS König an der Spitze der deutschen Schlachtlinie von HMS Marlborough entfernt, dem am nächsten befindlichen Schlachtschiff von Jellicoe. Diese liefen in sechs parallelen Reihen zu jeweils 4 Schlachtschiffen und mussten unverzüglich in eine Schlachtlinie gebracht werden. Dieses Manöver dauerte etwa 15 Minuten und musste gleich richtig durchgeführt werden. Aber Jellicoe war unentschlossen, da er nicht genügend zuverlässige Informationen über die deutsche Marschrichtung, Geschwindigkeit und Disposition hatte.
In diesem Augenblick um 18:14 Uhr hatte Beatty mit seinen Schlachtkreuzern in der sich immer weiter verengenden Lücke zwischen den beiden Hauptflotten Kontakt und das Schlachtschiff Marlborough sah seine Geschütze aufblitzen. Daraufhin reagierte Jellicoe schnell und bildete eine Schlachtlinie mit seiner Backbord-Reihe von Schlachtschiffen an der Spitze. Diese drehte nach Osten ein mit dem Backbord-Führungsschiff HMS King George V an der Spitze und ihm selbst auf dem Flaggschiff HMS Iron Duke an der neunten Stelle in der Linie.
Mit der Queen Elizabeth als Nachhut präsentierte die Grand Fleet nicht einen Augenblick zu früh eine durchgehende Feuerwand aus Geschützen über eine Länge von 9,6 km. In dem Augenblick, als Queen Elizabeth vom 5. Schlachtgeschwader an ihre vorgesehene Position manövriert war, sichtete sie schon die deutsche Linie in kurzer Entfernung.
Sie zogen dabei schweres Feuer auf sich, bei welchem sich das Ruder von HMS Warspite verklemmte und sie zwei volle Kreise fuhr, bei denen sie 13 großkalibrige Treffer einstecken musste. An der Spitze der britischen Linie tauschten Beatty und Hood wieder Feuer mit dem Gegner aus, als HMS lnvincible getroffen wurde und genauso wie die beiden anderen Schlachtkreuzer zuvor von der Wasseroberfläche verschwand.
Die britische Linie hatte zwischenzeitlich erfolgreich das ‚feindliche T gekreuzt‘ und belegte den Kopf von Scheers Marschsaülen mit einem unerträglichen Feuer. Scheer befand sich dadurch in einer ungünstigen Lage, um das Feuer zu erwidern.
Um 18:33 Uhr setzte er daher alles auf eine Karte und ordnete eine komplette 16-Punkte-Drehung, die sogenannte ‚Gefechtskehrtwendung‘ an. Das in Friedenszeiten oft geübte Manöver zahlte sich aus und ging ohne Kollision vonstatten, sodass die deutschen Schiffe aus dem Sichtfeld der britischen Kanoniere verschwanden. Die Schlachtschiffe von Jellicoes Linie schwangen sich in ihren jeweiligen Geschwadern in südöstlicher Richtung und hätte wohl die Deutschen verpasst, welche sich nach Westen bewegten, wenn nicht die Hartnäckigkeit von Goodenoughs Aufklärungskreuzern gewesen wäre.
Möglicherweise erkannte Scheer nun nicht seine günstige Lage und drehte überraschend wieder um 16 Punkte und lief geradezu auf die Briten zu, welche nun mit der Dunkelheit im Rücken das Beste aus dieser Gelegenheit machten, und 35 schnelle Treffer praktisch ohne Gegenwehr erzielten.
Hippers Flaggschiff Lützow musste sich mit schweren Schäden zurückziehen, aber Scheer schickte die verbliebenen und bereits ebenfalls schwer beschädigten Schlachtkreuzer zusammen mit einem gleichzeitigen Zerstörer-Angriff, was nahezu einem Selbstmordkommando glich, auf Beatty los. Diese Ablenkung wirkte, und als Jellicoe vor der Gefahr der Torpedos wegdrehte, war Scheer in der Lage eine dritte Volldrehung durchzuführen.
Es blieb nur noch ein wenig Tageslicht und alle britischen Schlachtschiffe verloren zwischen 19:35 Uhr und 20:00 Uhr den Kontakt. Die Grand Fleet schlug ganz bewusst einen westlichen Kurs ein. Sonnenuntergang war um 20:19 Uhr und die deutsche Flotte lief in einer ausgefransten Linie in Richtung Süden nach dem Horns-Riff-Kanal und nach Hause.
Die Schlachtkreuzer waren aber immer noch in Kontakt und Beatty begann Ungeduld mit Jellicoes offensichtlichen Mangel an Aktivitäten zu zeigen, eine Entscheidung zu erzwingen und Scheers Rückzugslinie abzuschneiden. Selbst als Hipper Schiffe nur noch undeutliche Silhouetten am Nachthimmel wurden, blieb Beatty hart an ihm dran.
Nachtgefecht
Jellicoe hat keine große Lust auf ein Nachtgefecht, bei dem seine zahlenmäßige Überlegenheit nicht so sehr in das Gewicht fallen würde und für welches die deutschen Besatzungen in jedem Fall besser ausgebildet waren. Als um 20.45 Uhr ein Kreuzer dem britischen Führungsschiff King George V meldete, dass die deutschen Schlachtschiffe nur 8 km voraus wären, wurde der Kontakt nicht weiter verfolgt, da angenommen wurde, es wären wahrscheinlich die Schiffe von Beatty.
Der britische Admiral machte seine Dispositionen für die Nacht in dem Glauben, dass Scheer nicht vor dem Bug seiner Schiffe wird durchschlüpfen können und achteraus würde dies durch die Stationierung einer massierten Zerstörer-Flottille verhindert werden. Das Gefecht könnte dann in der Morgendämmerung wieder aufgenommen werden.
Scheer spielte jedoch nicht mit und seine Schlachtlinie passierte in Etappen mitten durch die leichten Seestreitkräfte von Jellicoe hindurch. Diese kämpften tapfer und unter großen Opfern, aber vergebens; ohne die Unterstützung durch schwere Schiffe konnten sie den deutschen Durchbruch nicht verhindern.
Ganz erstaunlich ist dabei, dass diese heftigen Gefechte zwar vom Ende der britischen Schlachtlinie aus beobachtet wurden, aber weder griffen die Schlachtschiffe ein, noch informierten sie Jellicoe von dem, was passierte.
Um 1 Uhr morgens am 1. Juni war Scheer durchgebrochen und obwohl er noch bis 2 Uhr von leichten Seestreitkräften angegriffen wurde, konnte die Grand Fleet nun nicht mehr seinen Weg nach Hause blockieren. Um 3 Uhr morgens wendete Iron Duke und die Seeschlacht am Skagerrak war vorüber.
Verluste am Skagerrak
Die Briten hatten drei Schlachtkreuzer durch Explosionen verloren, sowie drei Panzerkreuzer und acht Zerstörer gegenüber einem deutschen alten Schlachtschiff (was noch im letzten Moment beim Durchbruch durch die leichten britischen Seestreitkräfte von Torpedos getroffen wurde), dem schließlich manövrierunfähigen, schwer beschädigten und selbst versenkten Schlachtkreuzer Lützow, vier Kreuzern und fünf Zerstörer.
Die Toten unter den Schiffsbesatzungen beliefen sich auf 6.100 Briten und 2.550 Deutsche.
Aber einen Sieg, welchen die Deutschen für sich beanspruchten, war wohl doch etwas übertrieben, da noch niemals eine besiegte Flotte den Sieger in seine Stützpunkte zurückgejagt hatte und strategisch gesehen, die Lage auf See sich nicht verändert hatte.
Allerdings, wenn eine zahlenmäßig deutlich unterlegene Streitmacht dem Gegner wesentlich mehr Verluste zufügt, als sie selbst einbüßt und dabei nicht aufgerieben wird, so ist dies schon ein großer Erfolg. Hinzu kommt, daß das ursprüngliche Ziel des Unternehmens der Hochseeflotte erreicht wurde: nämlich die Vernichtung einer größeren Anzahl britischer Kreuzer oder Schlachtkreuzer.
Wäre das britische Feuer genauer gewesen, so wären mehr deutsche Schiffe schwerer beschädigt worden, aber diese überstanden auch mehr Treffer wegen ihrer besseren Auslegung, da ein größerer Teil ihrer Wasserverdrängung für den Schutz verwendet wurde. Dazu neigten die britischen Granaten schon beim Kontakt zu explodieren und nicht erst nach dem Eindringen.
Während der Gefechte machten die Deutschen guten Gebrauch von ihren Kenntnissen der britischen taktischen Lagebeurteilungen und deren Folgerungen. Während die britischen leichten Seestreitkräfte ihr Feuer wegen unsicherer Identifizierung zurückhielten, setzten sie die deutschen Schiffe schlagartig mit starken Suchscheinwerfern und gezieltem Feuer außer Gefecht.
Bis zu einem guten Teil täuschte Hipper erfolgreich, wodurch es ihm auch gelang, mehrere schwerer beschädigte Schiffe zu retten. Schlechte britische Führung in dieser Nacht machte dies möglich.
Es wurde gesagt, dass Jellicoe vorsichtig und sich seiner schweren Verantwortung bewusst war und somit ‚eher dafür kämpfte, einen deutschen Sieg zu verhindern, als einen britischen Sieg möglich zu machen.‘ Und das bringt es auch in etwa auf den Punkt.
Verluste in der Schlacht am Skagerrak:
Verluste | Briten | Deutsche |
---|---|---|
Tote, Verwundete, Gefangene | 6.784 | 3.039 |
Tonnageverluste | 111.980 | 62.233 |
VERSENKTE SCHIFFE: | ||
ältere Linienschiffe | 0 | 1 |
Schlachtkreuzer | 3 | 1 |
Panzerkreuzer | 3 | 0 |
Kleine Kreuzer | 0 | 4 |
Zerstörer, Flottillen-Führer, Torpedoboote | 8 | 5 |
BESCHÄDIGTE SCHIFFE: | ||
Schlachtschiffe, Linienschiffe | 4 | 12 |
Schlachtkreuzer | 3 | 5 |
Kleine Kreuzer | 3 | 5 |
Zerstörer, Flottillen-Führer, Torpedoboote | 10 | 5 |
Im Einzelnen wurden versenkt:
Versenkte Schiffe in der Schlacht am Skagerrak:
Briten | Deutsche |
---|---|
Schlachtkreuzer Queen Mary | Schlachtkreuzer Lützow (selbst versenkt) |
Schlachtkreuzer Indefatigable | Linienschiff Pommern |
Schlachtkreuzer Invicible | Leichter Kreuzer Frauenlob |
Panzerkreuzer Defence | Leichter Kreuzer Wiesbaden |
Panzerkreuzer Warrior | Leichter Kreuzer Elbing (selbst versenkt) |
Panzerkreuzer Black Prince | Leichter Kreuzer Rostock (selbst versenkt) |
Zerstörer Tipperary | Torpedoboot V 48 |
Zerstörer Nestor (selbst versenkt) | Torpedoboot S 35 |
Zerstörer Nomad (selbst versenkt) | Torpedoboot V 27 |
Zerstörer Turbulent | Torpedoboot V 4 |
Zerstörer Sparrowhawk | Torpedoboot V 29 |
Zerstörer Shark | |
Zerstörer Fortune | |
Zerstörer Ardent |
Bilder von drei der versenkten Schiffen:
Waffenwirkung in der Schlacht am Skagerrak:
Briten | Deutsche | |
---|---|---|
verfeuerte Granaten | 4.598 schwere (leichte unbekannt) | 3.597 schwere, 9.252 leichte |
erzielte Treffer | 100 schwere, 42 leichte | 120 schwere, 107 leichte |
Trefferquote der schweren Geschütze | 2,17 % | 3,33 % |
Kampfkraft in der Schlacht am Skagerrak:
Kräfteverhältnis Briten:Deutsche = 8 : 5
Verluste Briten:Deutsche = 1,8 : 1
Daraus resultierende Kampfkraft Briten:Deutsche = 1 : 2,88
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