Kriegstagebuch des Zweiten Weltkrieges für Dezember 1944.
Ardennen-Offensive, Malmedy-Massaker, Belagerung von Bastogne, russische Panzer dringen in Budapest ein, Beginn der Belagerung von Budapest.
Dezember 1944
Seiteninhalt:
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Kriegstagebuch für Freitag den 1. Dezember 1944:
Westfront
Die 3. US-Armee erreicht den Fluss Saar.
Besetzte Gebiete
Kreta: Die deutschen Truppen auf Kreta räumen alle ländlichen Gebiete und ziehen sich in die größeren Städte zurück.
Luftkrieg
Deutschland: RAF-Bomber greifen Duisburg an und werfen 2.270 t Bomben ab.
Kriegstagebuch für Samstag den 2. Dezember 1944:
Westfront
Amerikanische Truppen dringen in Saarlouis ein.
besetzte Gebiete
Italien: Tod von Filippo Marinetti, dem Gründer der ‚Futurist‘-Kunstbewegung (1909) und führenden faschistischen Autor im Alter von 67 Jahren.
Kriegstagebuch für Sonntag den 3. Dezember 1944:
Westfront
Pattons 3. US-Armee erobert die wichtigste Brücke über den Fluss Saar in Saarlouis.
Luftkrieg
Deutschland: RAF-Bomber greifen Hagen an und werfen 1.802 t Bomben ab.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 4. Dezember 1944:
Luftkrieg
Deutschland: Zerstörerischer RAF-Nachtangriff auf Heilbronn (1.241 t Bomben), östlich von Karlsruhe. Dabei zahlreiche Kämpfe mit deutschen Nachtjägern.
RAF-Bomber greifen auch Karlsruhe an und werfen 2.297 t Bomben ab.
Westfront
Die Britische 2. Armee beseitigt die letzten deutschen Brückenkopf westlich des Fluss Maas. Amerikanische Artillerie beschießt Saarbrücken.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 5. Dezember 1944:
Luftkrieg
Europa: 550 Bomber (12 verloren) der 8. USAAF, gesichert von 800 Begleitjägern (9 verloren), greifen die Tegel-Panzerwerke bei Berlin und die Rangierbahnhöfe von Münster an. Dabei sollen 91 deutschen Jäger über Berlin abgeschossen worden sein. Die RAF unternimmt einen Tages- und Nachtangriff auf Soest.
Philippinen
Eine japanische Fallschirmjäger-Kamikaze-Einheit landet auf dem US-Flugplatz Burauen auf Leyte.
Balkan
Britische Truppen greifen in die Kämpfe zwischen griechischen royalistischen und kommunistischen Partisanenverbänden ein.
Seekrieg
Mittelmeer: Britische und griechische Kriegsschiffe beschießen die kommunistischen ELAS-Stellungen in Piräus und Salamis.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 6. Dezember 1944:
Luftkrieg
Deutschland: ‚Rund-um-die-Uhr‘-Bombardierung von synthetischen Treibstoff-Raffinerien von Leuna.
Westfront
Die 3. US-Armee rückt in Sarreguemines an der Mosel ein. Die Britische 2. Armee wird südwestlich von Arnhem durch die deutsche Sprengung von Deichen und damit verbundenen Überschwemmungen aufgehalten.
Heimatfronten
Deutschland: Erstflug des He 162 Volksjäger über Wien.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 7. Dezember 1944:
Westfront
Die 3. US-Armee durchbricht den Westwall nordwestlich von Saarlouis.
Seekrieg
Pazifik: Die Amerikaner landen bei Ormoc an der Westküste von Leyte.
Luftkrieg
Deutschland: 262 RAF-Bomber greifen Gießen an und werfen 1.193 t Bomben ab.
Heimatfronten
Japan: Ein schweres Erdbeben erschüttert das Gebiet von Tokai, unterbricht Eisenbahnlinien und führt zur vorübergehenden Einstellung der Produktion bei den Mitsubishi-Flugzeugwerken in Nagoya.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 8. Dezember 1944:
Westfront
Die Amerikaner besetzen das unbesiegte Fort Driant nach seiner Kapitulation nach dem Fall von Metz.
Luftkrieg
Deutschland: RAF-Tagesangriff auf Duisburg.
Seekrieg
Pazifik: US-Kriegsschiffe beschießen Iwo Jima.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 9. Dezember 1944:
Luftkrieg
Deutschland: Stuttgart wird von der 8. US-Air-Force bombardiert.
Westfront
Die 3. US-Armee wehrt deutsche Gegenangriffe bei Saarlouis ab.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 10. Dezember 1944:
Luftkrieg
Deutschland: Die Amerikaner bombardieren Schienenverkehrsziele in Koblenz und Bingen.
Politik
20-jähriger französisch-russischer Bündnisvertrag in Moskau unterzeichnet.
Besetzte Gebiete
Norwegen: Norwegische Fallschirmjäger, welche von Großbritannien aus eingeflogen wurden, zerstören zwischen dem 10. Dezember 1944 und dem 5. Januar 1945 hunderte von Sch
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 11. Dezember 1944:
Westfront
Die 7. US-Armee dringt in Hagenau (Elsass) ein.
Luftkrieg
Europa: 2.000 Bomber der 8. und 15. US-Air-Forces greifen Eisenbahnziele in Deutschland und Erdölraffinerien und Munitionsdepots in der Nähe von Wien an. Dabei werfen die Amerikaner 882 t Bomben auf Frankfurt (Main).
Seekrieg
U-365 und Torpedoflugzeuge greifen den Arktis-Geleitzug RA. 62 an. Der Zerstörer Cassandra wird beschädigt, das deutsche U-Boot versenkt.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 12. Dezember 1944:
Westfront
Die 1. US-Armee kämpft sich durch den Hürtgenwald bis auf 2 km an Düren heran.
Luftkrieg
Deutschland: Lancaster-Bomber, welche von P-51 Mustang Begleitjägern eskortiert werden, bombardieren Witten, die einzige bisher verschont gebliebene Stadt im Ruhrgebiet.
USAAF-Bomber greifen Darmstadt an und werfen 1.188 t Bomben ab.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 13. Dezember 1944:
Luftkrieg
Pazifik: B-29 Superfortress beschädigen die Mitsubishi-Flugzeugfabrik in Nagoya schwer.
Deutschland: RAF Bomber greifen Essen an und werfen 2.354 t Bomben ab.
Westfront
Alliierte Streitkräfte erobern Fort Jeanne d’Arc – das letzte deutsche Widerstandsnest in Metz.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 14. Dezember 1944:
Seekrieg
Pazifik: US-Taks-Force 38 überfällt Flugplätze auf Luzon und zerstört 170 japanische Flugzeuge für den Verlust von 65 US-Flugzeugen.
Westfront
Deutscher Gegenangriff bei Colmar (Elsass).
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 15. Dezember 1944:
Luftkrieg
Europa: Lancaster-Bomber, welche von Spitfire-Jägern eskortiert werden, werfen 12.000-Pfund-Bomben auf den S-Boot-Stützpunkt in Ijmuiden (Niederlande).
Westfront
Die 7. US-Armee dringt aus dem Elsass nach Deutschland ein.
Burma
Chinesische Truppen erobern Bhamo.
Seekrieg
Pazifik: Die Amerikaner landen auf Mindoro (Philippinen).
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 16. Dezember 1944:
Westfront
ARDENNEN=OFFENSIVE: Rundstedt und Modell, unter dem direkten Befehl von Hitler, eröffnen eine überraschende Gegenoffensive in den Ardennen an der schwächsten Stelle der alliierten Front, welche vom VIII. Korps der 1. US-Armee gehalten wird. Dazu setzt Hitler seine letzten strategischen Reserven ein: die 5. Panzerarmee (v.Mannteufel), die 6. SS-Panzerarmee (Dietrich) und die 7. Armee (Brandenberger) mit zusammen 24 Divisionen, darunter 10 Panzer-Divisionen. Tief hängende Wolken und Schneefall verhindern zunächst den Einsatz der alliierten Luftstreitkräfte und die in überlegener Zahl angetretenen und hervorragend kämpfenden deutschen Truppen stoßen rasch vorwärts. Fallschirmjäger und Waffen-SS-Männer in amerikanischen Uniformen hinter den alliierten Linien sorgen für zusätzliche Verwirrung.
Luftkrieg
Europa: Das Hauptgewicht der deutschen V-Waffenoffensive wird von London nach Antwerpen verlegt, wo eine V-2 271 Menschen im Rex-Kino tötet.
Deutschland: 303 RAF-Bomber greifen Ludwigshafen an und werfen 1.547 t Bomben ab.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 17. Dezember 1944:
Westfront
Die deutschen Truppen nehmen 9.000 Amerikaner bei Echternach am äußersten linken Flügel der Ardennenoffensive gefangen. Malmedy-Massaker: Waffen-SS-Männer ermorden mindestens 71 gefangen genommene amerikanische Soldaten.
Luftkrieg
Deutschland: 243 RAF-Bomber verursachen mit 1292 t Bomben große Brände in Ulm. Es ist der erste große Nachtangriff auf die Stadt.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 18. Dezember 1944:
Luftkrieg
Europa: RAF-Nachtbomber versenken das alte Linienschiff Schleswig-Holstein und 8 andere Schiffe in Gotenhafen (Gdynia).
Pazifik: B-29 Superfortress bombardieren die Mitsubishi-Flugzeugmontage-Werke in Nagoya.
84 B-29 und 200 Flugzeuge der 14. USAAF zerstören die japanische Nachschubbasis Hankow in China. Die Feuer brennen für 3 Tage.
Seekrieg
Pazifik: Die amerikanische Task Force 38 gerät in einen schweren Taifun. 7 Flugzeugträger werden beschädigt, 3 Zerstörer sinken.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 19. Dezember 1944:
Westfront
Montgomery übernimmt den Befehl über alle alliierten Streitkräfte nördlich des deutschen Einbruchs in den Ardennen, einschließlich der 1. und 9. US-Armee. Bradley verbleibt der Befehl über die 3. US-Armee und allen anderen Streitkräfte südlich davon. Deutsche Panzer erreichen Bastogne und Houffalize.
Seekrieg
Pazifik: Der japanische Flugzeugträger Unryu wird durch das US-Unterseeboot Redfish versenkt.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 20. Dezember 1944:
Westfront
Deutsche Panzers erreichen Noville, nördlich von Bastogne und Stavelot, nördlich von St. Vith.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 21. Dezember 1944:
Westfront
BELAGERUNG VON BASTOGNE. Die 101. US-Luftlandedivision und die 10. US-Panzerdivision müssen aus der Luft versorgt werden.
Seekrieg
Ein deutscher Geleitzug läuft in ein Minenfeld vor Norwegen, welches vom französichen Unterseeboot Rubis ausgelegt wurde. Damit steigt die Gesamtzahl der Versenkungen durch Rubis auf 23 Schiffe.
Neutrale
Schweiz: Tod von Abbas Hilmi Pascha, dem letzten Khedive (türkischer Vizekönig) von Ägypten von 1892 bis 1914, im Alter von 70 Jahren.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 22. Dezember 1944:
Westfront
Ardennen: Die deutschen Truppen machen die letzten Anstrengungen, um die Maas zu erreichen und nach Antwerpen durchbrechen. General McAuliffe, der Kommandeur der 101. US-Luftlandedivision in Bastogne, antwortet auf ein deutsches Kapitulation-Ultimatum mit ‚NUTS!‘(‚verrückt‘).
Luftkrieg
Deutschland: 207 RAF-Bomber greifen Pölitz an.
Besetzte Gebiete
Ungarn: Eine provisorische, ungarische Gegenregierung wird auf russisch-besetzten Gebiet gebildet.
Heimatfronten
USA: Tod von Harry Langdon, einem Stummfilmstar, im Alter von 60 Jahren.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 23. Dezember 1944:
Luftkrieg
Europa: Die alliierten taktischen Luftwaffen fliegen 900 Einsätze gegen deutsche Panzerspitzen und LKW-Transportkolonnen in den Ardennen.
Alleine 26 V-2 explodieren in Antwerpen.
Heimatfronten
USA: Alle Pferderennen werden verboten, um Arbeitskräfte einzusparen.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 24. Dezember 1944:
Ostfront
Russische Panzer dringen in Budapest ein.
Luftkrieg
Europa: Die alliierten taktischen Luftflotten fliegen 600 Einsätze in den Ardennen, 260 Transportflugzeuge werfen Nachschubgüter über dem belagerten Bastogne ab.
Großbritannien: 50 He 111, welche als Trägerflugzeuge für V-1 umgebaut wurden, greifen den Großraum Manchester an. 1 ‚Fliegende Bombe‘ liegt im Ziel, 17 schlagen in der Nähe ein. 37 Menschen werden getötet, 67 verletzt. Es werden sofort Schritte unternommen die Flak-Abwehr zu verstärken, aber es gibt keine weiteren Angriffe mehr.
Seekrieg
Der Truppentransporter Leopoldville wird vom deutschen U-Boot U-486 im Ärmelkanal versenkt, wobei 819 Mann ertrinken.
Heimatfronten
Großbritannien: Major Glenn Miller, der Leiter der USAAF-Band, wird als vermisst über dem Ärmelkanal gemeldet (sein Kleinflugzeug ist am 15. Dezember bei schlechtem Wetter gestartet). Er wurde 35 Jahre alt.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 25. Dezember 1944:
Westfront
Die deutschen Panzerspitzen werden durch US-Panzer bei Celles, 6 km östlich des Fluss Maas und nachdem sie 80 km seit Mitte Dezember durch die Ardennen vorgestoßen sind, zum Stehen gebracht.
Philippinen
Die US-Truppen haben nun die gesamte Insel Leyte in ihrer Hand.
Besetzte Gebiete
Griechenland: Churchill und Eden fliegen nach Athen, um im griechischen Bürgerkrieg zu vermitteln.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 26. Dezember 1944:
Westfront
Der 4. US-Panzerdivision der 3. US-Armee (Patton) gelingt es nach Bastogne durchzubrechen und die Garnison zu entsetzen.
Luftkrieg
Europa: Das RAF-Bomberkommando fliegt verheerende Tagesangriffe auf deutsche motorisierte Transportkolonnen und Truppenkonzentrationen im Raum von St. Vith.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 27. Dezember 1944:
Ostfront
Belagerung von Budapest beginnt.
Westfront
Die 3. US-Armee stellt einen ’sicheren‘ Korridor nach Bastogne her.
Luftkrieg
Deutschland: Die 8. US-Air-Force bombardiert Schienenverkehrsziele in Koblenz, Bonn und Kaiserslautern. RAF-Nachtangriff auf Mönchengladbach und Bonn.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 28. Dezember 1944:
Westfront
Eisenhower trifft Montgomery in Hasselt (Belgien) um eine alliierte Gegenoffensive in den Ardennen zu besprechen.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 29. Dezember 1944:
Luftkrieg
Europa: Lancaster– und Halifax-Bomber werfen eine Reihe von 12.000-Pfund-Bomben auf den S-Boot-Stützpunkt von Rotterdam.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 30. Dezember 1944:
Westfront
Heftige Kämpfe im Abschnitt von Houffalize–Bastogne in den Ardennen.
Besetzte Gebiete
Griechenland: Erzbischof Damaskinos wird zum Regenten ernannt.
Luftkrieg
Deutschland: 337 RAF-Bomber greifen Scholven-Buer an.
Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 31. Dezember 1944:
Luftkrieg
Deutschland: Die RAF greift die Rangierbahnhöfe von Solingen an.
Seekrieg
Handelsschiffs-Verluste im Dezember 1944: 19 alliierte Schiffe mit zusammen 91.097 Tonnen im Atlantik, 7 alliierte Schiffe mit 43.816 Tonnen in anderen Gewässern.
43 japanische Schiffe mit 188.287 Tonnen im Pazifik.
11 deutsche U-Boote im Atlantik, Arktis oder Ostsee versenkt (weltweit insgesamt 14 U-Boote verloren), 26 neue U-Boote in Dienst gestellt, 452 U-Boote aller Typen insgesamt vorhanden.
Gesamte Handelsschiffsverluste 1944:
Alliierte und Neutrale: 205 Schiffe mit insgesamt 1.062.411 Tonnen.
Achse: 239 deutsche U-Boote, 54 japanische Unterseeboote.
Weiter zu Januar 1945.
Quellenangaben und Literatur
Krieg der Panzer (Piekalkiewicz)
Luftkrieg (Piekalkiewicz)
Chronology of World War II (Christopher Argyle)
Der Grosse Atlas zum II. Weltkrieg (Peter Young)
Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, Band 1-8 (Percy E. Schramm)
Gerüchte machen die Runde. Deutschland werde Wunderwaffen einsetzten die die Gesamtlage schlagartig wenden wird.