BMP Schützenpanzer


Panzer fahren mit dem sowjetischen BMP Schützenpanzer.
Video vom Panzer fahren, Geschichte, Beschreibung, Spezifikationen und Fotos der sowjetischen BMP-Schützenpanzer.

BMP-2 Schützenpanzer
Panzer fahren mit dem russischen BMP-2 Schützenpanzer.

Während des 2. Weltkrieg musste die sowjetische Infanterie noch auf den Panzern aufgesessen in das Gefecht rollen, was zu hohen Verlusten führte. Anschließend wurden Schützenpanzer eingeführt, um die mechanisierte Infanterie zu den Stellen zu transportieren, wo sie ausstiegen, um in das Gefecht zu gehen.

BMP-Schützenpanzer

BMP-1

BMP-1 Schützenpanzern
Manöver der Roten Armee mit BMP-1 Schützenpanzern.

Die Sowjetunion begann erstmalig mit der Einführung von Kampffahrzeugen für die mechanisierte Infanterie mit dem BMP-1, welcher 1967 in Dienst gestellt wurde.
Der BMP Schützenpanzer entwickelte diese Taktik fortschrittlich weiter, da die Infanterie nun auch aus dem Kettenfahrzeug heraus kämpfen konnte, welches zudem zusätzlich eine umfangreiche Bewaffnung mit sich führt. Dazu gehörte ein Turm mit einer rückstoßfreien 73-mm Kanone im Niederdruck-Bereich, welche HEAT oder HE-FRAG-Granaten (Hochexplosiv-Fragment) verfeuern kann und ein AT-3 Saggerr ATGW Raketenwerfer zur Panzerbekämpfung über der Hauptbewaffnung.

Das Fahrzeug verfügt Schießscharten im Rumpf, durch welche die Infanterie-Gruppe im Fahrzeug mit ihren Gewehren und Maschinengewehren feuern und einen Angriff unterstützen kann. Diese Feuerkraft ermöglicht es, den Schwung des Angriffs auszunutzen, da sie Verzögerungen durch häufiges Aussteigen der Infanterie minimiert.

Der BMP gibt der Infanterie auch einen vollständigen Rundumschutz, da das Fahrzeug im Vergleich zu den bisher verwendeten, üblichen Schützenpanzern auch nach oben hin gepanzert ist. Zuvor waren die Insassen anfällig für Angriffe von oben oder höheren Stellungen, Granatsplittern, Handgranaten oder bei der NBC-Kriegführung (Nuklear/Biologisch/Chemisch).

Wo die Infanterie weite Strecken zurücklegen muss, ist es entscheidend, dass sie mit den Panzern Schritt halten kann, wenn gegnerische Verteidigungsstellungen durchbrochen werden. Die größere offensive Kampfkraft eines AIFV (Armoured Infantry Fighting Vehicle = Gepanzertes Infanterie-Kampffahrzeug) hilft der Infanterie dabei, dies besser zu erreichen, als dies mit den relativ leicht bewaffneten Schützenpanzern der Fall war.
Und sobald die Insassen erst einmal ausgestiegen sind, kann der BMP effektiv Deckung für die angreifenden Infanterie geben.

Der BMP-1 hat amphibische Fähigkeiten und ist mit einem NBC-Schutzsystem und Nachtsichtgerät für die Besatzung ausgerüstet. Der BMP-1 hat eine Besatzung von drei Mann, bestehend aus einem Fahrer vorn links, einen Kommandanten hinter dem Fahrer und einem Kanonier im Turm.
Das Fahrzeug ist in der Lage, acht Infanteristen im Rückraum zu transportieren, wobei vier auf jeder Seite nach außen sitzen. Der Ein- und Ausgang erfolgt über zwei Türen an der Rückseite des Fahrzeuges.


BMP-2

BMP-2 Schützenpanzer
BMP-2 Schützenpanzer

Dem BMP-1 folgte der BMP-2, welcher in den späten 1970er Jahren entwickelt wurde und 1982 erstmals in der Öffentlichkeit gesehen wurde.
Denn als erster seiner Art erwies sich der Entwurf des BMP-1 als fehlerhaft. Da der Kommandant hinter dem Fahrer saß, war sein Sichtfeld eingeschränkt.

Der BMP-2 ist dagegen ein etwas breiteres Fahrzeug, wenn auch kürzer und niedriger, und der Fahrer sitzt nun vorne links, mit einem Infanteristen hinter sich. Dazu ist im größeren und stärker angetrieben Turm nun Platz für den Kommandanten und den Kanonier.

Allerdings führte der überarbeitete Entwurf dazu, dass es nur noch Platz für sieben Infanteristen im BMP-2 gibt, da es im hinteren Kampfraum nur noch zwei Reihen zu drei Sitzen nach außen hin angeordnet gibt.
Es gibt vier Schießscharten auf der linken Seite des Rumpfes und drei in der rechten sowie eine in der linken Hintertür.


Wie beim BMP-1 hat auch der BMP-2 Nachtsichtgeräte und ein NBC-Schutzsystem. Allerdings hat sich die 73-mm-Kanone des BMP-1 ebenfalls als ungenau erwiesen, sodass diese im BMP-2 durch eine 30-mm-Schnellfeuerkanone mit AP-T (Armour Piercing Tracer – Panzerbrechend) oder HE-T (High Explosive Tracer – Hochexplosiv) Granaten ersetzt wurde. Dazu ebenfalls ein koaxiales 7,62-mm-Maschinengewehr.

Das Profil des BMP-2 hat einen noch deutlicher erkennbaren, spitzen Bug an der Vorderseite und eine längere Ablenkabdeckung hinten. Diese Modifikationen wurden eingeführt, um die amphibische Fähigkeit des Fahrzeugs zu verbessern. Weitere Modifikationen sind der Einbau des AT-5-Spandrel ATGW oder des für kürzere Entfernungen vorgesehenen AT-4 Spigot, beide Lenkflugkörper der zweiten Generation als Ersatz für den Sagger.

Der BMP-2 kann sich ebenso wie der BMP-1 einnebeln, durch Einspritzen von Dieselkraftstoff in den Abgasauslass auf dem Rumpf.

Mehr Fotos vom BMP-2:


 

Dazu gibt es andere Varianten wie den BMD, die Luftlandeversion des BMP mit identischer Bewaffnung, ein Kommandoposten-Fahrzeug und das BMP-R Aufklärungsfahrzeug.

Der BMP-1 und BMP-2 wurde an die Rote Armee ausgeliefert und an russische Auslandskunden verkauft. Sie stehen im Dienst bei der heutigen russischen Armee und der BMP-1 wurde in der Vergangenheit an die Streitkräfte von Afghanistan, Algerien, Bulgarien, Kuba, Tschechoslowakei, Ostdeutschland, Ägypten, Äthiopien, Finnland, Ungarn, Indien, Iran, Irak, Libyen, Mongolei, Nordkorea, (Nord)-Jemen, Polen, Syrien und Jugoslawien verkauft. Er wird auch in China als Typ WZ 501 gebaut.


 

Obwohl der BMP mit nur gemischtem Erfolg in einer Reihe von Konflikten verwendet wurde, wie etwa von den Russen in Tschetschenien und von Syrien in den Nahost-Kriegen, folgten viele andere Streitkräfte – auch im Westen – seinem Beispiel und entwickelten eigene AIFV-Fahrzeuge.

Während der Golfkriege konnte die Wirksamkeit der BMP und anderer AIFV-Fahrzeuge auf dem modernen, hoch technisierten, schnell veränderlichen und großräumigen, modernen Gefechtsfeld zweifelsfrei bewiesen werden.



Video vom Panzer fahren mit dem BMP-2


Spezifikationen BMP Schützenpanzer

Spezifikationen:

SpezifikationBMP-1BMP-2
Besatzung3+8 Infanteristen3+7 Infanteristen
Haupt-Bewaffnung73-mm-Kanone (40 Schuss)30-mm-Kanone (500 Schuss)
koaxiale Bewaffnung 7,62-mm-MG (2.000 Schuss) 7,62-mm-MG (2.000 Schuss)
PanzerabwehrwerferAT-3 Sagger (5 Raketen)AT-5 Spandrel (4 Raketen) oder AT-4 Spigo
Nebelwerfer-6 Stück
Abmessungen Länge 6,74 m 6,71 m
Abmessungen Höhe 2,15 m 2,06 m
Abmessungen Breite 2,94 m 3,09 m
Bodenfreiheit 0,39 m 0,42 m
Leer-Gewicht 12.500 kg ?
Kampf-Gewicht 13.500 kg 14.600 kg
Bodendruck 0,6 kg/cm² 0,64 kg/cm²
Motor Typ 5D20 6-Zylinder wassergekühlter Diesel 6-Zylinder Kompressor-Diesel
Motorleistung300 PS400 PS
Fahrbereich500 km600 km
Strassen-Höchstgeschwindigkeit65 km/h65 km/h
Schwimmgeschwindigkeit8 km/h?
Kletterfähigkeit 1,10 m?
Grabenüberschreitfähigkeit 1,98 m?
Steigfähigkeit60%?
Panzerung max. 33 mm Stahl max. 33 mm Stahl
Besonderes Nachtsichteinrichtung und ABC-geschützt Nachtsichteinrichtung und ABC-geschützt
Indienststellung19671982


Quellenangaben und Literatur

Modern Tanks and AFVs – Armoured Fighting Vehicles (Simon Dunstan)
Tanks – Main Battle and Light Tanks (Marsh Gelbart)
Panzer und andere Kampffahrzeuge von 1916 bis heute (Christopher F. Foss, John F. Milsom, Colonel John Stafford Weeks, Captain Georffrey Tillotson, Richard M. Ogorkiewicz)


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