Seestreitkräfte der britischen Royal Navy und der französischen Marine zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.
Typen, Klassen, Anzahl der einsatzbereiten Kriegsschiffe und im Bau, ihre Dispositionen.
Eine Aufstellung der Flotten im September 1939 zusammen mit Schiffsklasse, im Bau befindlichen Schiffen und Einsatzgebieten der Seestreitkräfte der englischen Royal Navy, der französischen Marine sowie der deutschen Kriegsmarine.
ROYAL NAVY
Zu Beginn des Krieges war die englische Royal Navy die mächtigste Marine der Welt. Sie verfügte über die größte Anzahl von Schiffen und ein weltweites System von Marinestützpunkten und Kohlestationen.
Vor der Mobilisation belief sich die Stärke der Marine auf 9.762 Offiziere und 109.170 Mannschaften. Im Januar 1939 gab es zusätzlich 51.485 Mann in der Royal Fleet Reserve, 10.038 in der Royal Navy Reserve (vorwiegend für den Dienst in der Handelsmarine), 2.049 in den Royal Navy Auxiliary Sick Berth und Wireless Auxiliary Reserves, und 6.180 in der Royal Naval Volunteer Reserve.
Royal Navy:
Schiffstyp | Anzahl | Schiffsklassen | im Bau |
---|---|---|---|
Schlachtschiffe | 15 | 2 Nelson, 1 Hood, 2 Renown, 5 Royal Sovereign, 5 Queen-Elizabeth | 9 (5 King George V ) |
Flugzeugträger | 7 | 1 Ark Royal, 2 Courageous, 1 Furious, 1 Eagle, 1 Hermes, 1 Argus | 6 |
Schwere Kreuzer | 15 | 2 Exeter, 13 County (2 australisch) | - |
Leichte Kreuzer | 41 | 2 Edinburgh, 8 Southampton, 4 Artehusa, 3 Sydney (australisch), 5 Leander (2 neuseeländisch), 2 Emerald, 3 Effingham, 8 Despatch, 2 Cardiff, 3 Caledon, 1 Adelaide (australisch) | 9 |
Flak-Kreuzer | 8 | 8 Cairo | 16 |
Minenleger-Kreuzer | 1 | Adventure | 1 |
moderne Zerstörer | 113 | 24 | |
alte Zerstörer | 68 | - | |
moderne U-Boote | 53 | 11 | |
alte U-Boote | 12 | - | |
Geleiter | 54 | (4 australisch, 2 indisch) | 80 |
Flotten-Minenräumer | 44 | 10 | |
Monitore | 2 | - |
Die Disposition der Royal Navy in den europäischen Gewässern im September 1939 war:
Disposition:
Schiffstypen | Home Fleet (Scapa Flow, Admiral Forbes) | Nord-Atlantik Kommando (Konteradmiral Wodehouse) | Heimatgewässer | Mittelmeer (Alexandria) |
---|---|---|---|---|
Schlachtschiffe | 7 | - | 2 | 3 |
Flugzeugträger | 2 | - | 2 | 1 |
Kreuzer | 15 | 2 | 5 | 6 |
Zerstörer | 17 | 9 | 65 | 31 + 4 Geleiter |
Minenräumer | 7 | 2 | 12 | 5 |
U-Boote | 21 | 2 | - | 10 |
Geleitschiffe waren weltweit im Einsatz, während eine Anzahl von Schiffen aller Klassen überholt wurde, sich in der Reserve befanden oder verschiedene Aufgaben, wie zur Ausbildung, hatten.
Kapitäne kommandierten Schlachtschiffe, Schlachtkreuzer, Kreuzer und Flugzeugträger, welche in Squadrons (Schwadronen, Staffeln) zwischen zwei und neun Schiffen eingeteilt waren, die von einem Konteradmiral befehligt wurden. Acht Zerstörer, jeder unter dem Befehl eines Kommandeurs, zusammen mit einem speziell ausgerüsteten Führungsschiff mit einem Kapitän, bildeten in der Regel eine Flottille.
Die Marineluftwaffe, unter dem Namen Fleet Air Arm, ging mit 190 Flugzeugen in den Krieg, welche sich auf Flugzeugträgern, Seeflugzeug-Tendern oder als Aufklärungsflugzeuge auf den Katapulten von Schlachtschiffen und Kreuzern befanden.
FRÄNZÖSISCHE MARINE
Im Januar 1937 begann Frankreich mit einem Modernisierungs- und Ausbauprogramm, welches die französische Marine zur viertstärksten der Welt machte, wenn sie auch wesentlich kleiner war, als die des Verbündeten England.
Am 23. August schon rief die Marine Reservisten ein, besetzte Luftabwehrbatterien und es wurden Verbindungsoffiziere mit der englischen Royal Navy ausgetauscht. Am 1. September 1939 bestand die Stärke der französischen Marine aus 160.000 Mann aller Ränge.
Französische Marine:
Schiffstyp | Anzahl | Schiffsklassen | im Bau |
---|---|---|---|
Schlachtschiffe | 7 | 2 Courbet, 3 Bretagne, 2 Dunkerque | 4 (Richelieu) |
Flugzeugträger | 1 | 1 Bearn | 2 |
Schwere Kreuzer | 7 | 2 Duquesne, 4 Suffren, Algerie | - |
Leichte Kreuzer | 12 | 3 Duguay Trouin, 1 La Tour D'Auvergne (Minenleger), 1 Jeanne D'Arc (Trainingsschiff), 1 Emile Bertin, 6 La Galissoniere | 3 |
Zerstörer | 78 | 6 Chacal, 18 Bison, 6 Le Fantasque, 2 Mogador, 26 Bourrasque, 8 Le Hardi, 12 La Flore | 27 |
U-Boote | 81 | 1 Surcouf (U-Kreuzer), 9 Requin, 29 Redoutable, 3 Roland Morillot, 6 Saphir, 1 Aurora, 32 Amazone | 38 |
Minenräumer und Kanonenboote | 56 | 33 alte Kanonenboote aus dem 1. Weltkrieg, 8 Bougainville, 12 Elan, 3 Chamois | 30 (Chamois) |
Die Verteilung der französischen Marine bei Kriegsausbruch war wie folgt:
Disposition:
Schiffs- typen | Mittel- meer (Toulon und Mers-el-Kebir, Vizeadmiral Godfroy) | Atlantik (Brest, Vizeadmiral Gensoul) | Golf von Biscaya | Kanal | Casablanca | Indo- China |
---|---|---|---|---|---|---|
Schlacht- schiffe | 3 | - | - | - | - | - |
Schlacht- kreuzer | - | 2 | - | - | - | |
Flugzeug- träger | - | 1 | - | - | - | - |
Wasser- flugzeug- Träger | 1 | - | - | - | - | - |
Kreuzer | 10 | 3 | - | - | - | 2 |
Zerstörer | 48 | 10 | 3 | 7 | 2 | 5 |
U-Boote | 53 | - | - | - | 4 | 2 |
Die Kriegsstärke der französischen Marineluftwaffe (Aeronavale) betrug vier Staffeln von Sturzkampfbombern, zwei an Wasserflugzeugen und eine mit Flugbooten. Sie waren alle für den Einsatz von Schiffen aus vorgesehen. Da aber die beiden langsamen Flugzeugträger als Transporter für neue Flugzeuge aus den USA verwendet wurden, mussten sie an der Küste stationiert werden, mit Ausnahme der Wasserflugzeuge, welche von den Katapulten der Schlachtschiffe und Kreuzer starten konnte.
Im Jahr 1939 betrug die Stärke der französischen Marineluftwaffe 350 Flugzeuge.
Hier zum Teil II: Deutsche Kriegsmarine
Quellenangaben und Literatur
World War II – A Statistical Survey (John Ellis)
Flotten des 2. Weltkrieges (Antony Preston)
The Armed Forces of World War II (Andrew Mollo)
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