06-1916, Juni 1916


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Juni 1916.

Russische Soldaten  Brussilow-Offensive
Russische Soldaten dringen während der Eröffnung der Brussilow-Offensive unter Beschuss durch Stacheldraht vor.

Schlacht am Berg Sorrel bei Ypern – Die Alliierten rufen den Belagerungszustand aus und werfen die griechischen Behörden aus Saloniki hinaus – Brussilow-Offensive – Kriegsminister Lord Kitchener ertrinkt – Arabischer Aufstand – Fall von Fort Vaux bei Verdun – Max Immelmann fällt – Französischer Flugblätter-Abwurf über Berlin – Letzte französische Krise bei Verdun – Britische Artillerievorbereitung an der Somme beginnt – erster großer Gasangriff an der italienischen Front.

Juni 1916

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 1. Juni 1916:

 Linienschiff 'Thüringen' im Nachtgefecht
Das Schlachtschiff ‚Thüringen‘ im Nachtgefecht vom 31. Mai zum 1. Juni am Skagerrak.

Seekrieg
Nordsee: Das deutsche Linienschiff Pommern wird bei dem letzten Torpedoangriff in der Seeschlacht am Skagerrak versenkt. Ein weiteres Schlachtschiff, Ostfriesland, läuft um 7:20 Uhr auf eine Mine und wird beschädigt. Zwei deutsche U-Boot-Angriffe auf die heimkehrende britische Grand Fleet scheitern.
Großbritannien: Im Juni wird Standard Shipbuilding Co in Chepstow am Fluss Wye gegründet. Die Schiffswerft wird später von der Regierung übernommen, aber die Herstellung dort bleibt trotzdem enttäuschend.
Erste effektive Wasserbombe für die Royal Navy: 1.000 werden im August bei verschiedenen Herstellern bestellt, aber die durchschnittliche Produktion beläuft sich auf nur 264 pro Monat von November an.
Mittelmeer: Die Admiralität kann nur 10 Vorposten-Boote aus heimischen Gewässern für die Otranto-Sperre zur Verfügung stellen, obwohl 40-50 seit April angefordert sind.
Neutrale USA: Im Juni wird Konteradmiral Henry T. Mayo Befehlshaber der US-Atlantikflotte (bis 1919).

Westfront
Verdun: General Lochows ca. 80.000 deutsche Soldaten (in 5 Divisionen) greifen beim Unternehme ‚Mai-Pokal‘ auf einer 5 3/4 km langen Frontlinie von der Farm Thiaumont über Vaux nach Damloup an.
Paris: ‚Die persönlichen Angriffe gegen General Joffre haben wieder begonnen, aber diesmal stärker‘.

Ostfront
Österreich-Ungarn: Generalstabschef Conrad von Hötzendorf versichert Kaiser Franz Joseph, dass er sich keine Sorgen um die Front in Russland machen muss.
West-Russland: Deutsche Angriffe werden östlich von Krevo (auch am 5. Juni), sowie im Bereich von Wilna (auch am 8., 11. und 29. Juni) und westlich von Minsk (auch am 20. und 22. Juni) abgewehrt. Evert verlegt die geplante Offensive der Westfront aus dem Bereich von Krevo nach Baronovichi und verschiebt am 4. Juni den Angriff vom 14. auf den 17. Juni und anschließend noch einmal auf Ende Juni.

Südfronten
Trentino: Die österreich-ungarische Offensive gerät ins Stocken, da die Artillerie-Unterstützung über die größere Distanz schwindet und die Italiener sich verstärken. Die wiederhergestellte italienische 35. Division ist wieder zurück in der Frontlinie und das Granatieri-Bataillon hält den Mt. Cengio gegen 5 österreich-ungarische Bataillone bis zum 3. Juni, als den Überlebenden befohlen wird, auf niedrigere Anhöhen zurückzugehen.

Geheimkrieg
Die österreich-ungarische Funkabhörstation Penkalas erkennt, dass die Italiener Rufzeichen und Chiffrierschlüssel geändert haben. Am 4. Juni findet sie jedoch die neuen Rufzeichen heraus und erkennt die neue italienische Fünfte Armee.

Naher Osten
Armenien: Der russische General Judenisch hat ca. 200.000 Mann (7 Infanterie- und 2 Kavalleriedivisionen) mit 400 Kanonen gegen 130.000 Türken (14 Infanterie- und 2 Kavalleriedivisionen) mit 220 Kanonen. Er prüft die türkischen Stellungen vom 2. bis 5. Juni 58 km westlich von Erzerum.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die belgischen Truppen nehmen wieder ihren Vormarsch auf und dringen in Urundi ein. Ihre Süd-Brigade schlägt die deutsche Nachhut bei Kokawani und nimmt Usumbura am 6. Juni. Die 5. KAR (Kings African Rifles) werden für die Grenzverteidigung im Norden aufgestellt.


Luftkrieg
Italienische Front: Das österreichische Flugboot-Ass Gottfried Banfield erringt in der Nacht vom 1./2. Juni seinen ersten Nachtsieg über einen italienischen Bomber, welcher von den Suchscheinwerfern in Triest angestrahlt wurde.
Westfront: Die Beobachter des Royal Flying Corps melden 100 Ziele. Der 2. Leutnant Ball greift in einer Nieuport XI zwei deutsche Flugzeuge über Doual an. Ein Beobachtungsballon der 9. Staffel wird vom Wind über die deutschen Linien verweht, aber die beiden Beobachter können zuvor sicher am Fallschirm abspringen.
Ägypten: Ein deutsches Flugzeug wirft 8 Bomben ab und verursacht 30 Mann und 45 Pferde Verluste bei der 1. australischen Light Horse Brigade (berittene Infanterie).

Politik
Anglofranzösische Vereinbarung über die britische Versorgung von Frankreich mit Kohle.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Lebensmittelpreise im Einzelhandel steigen um 4 % auf nun 59 %. Neue Fiskus-Anleihen.
Im Juni gründet die Forschungsabteilung im Munitionsministerium einen Ausschuss zur Stickstofffixierung, welcher den deutschen Fortschritt untersuchen soll. Eine Pilotanlage wird bis zum 27. Oktober 1917 fertiggestellt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 2. Juni 1916:

Schäden am Schlachtkreuzer Seydlitz
Schäden, welche die Schlacht am Skagerrak am Schlachtkreuzer ‚Seydlitz‘ hinterlassen hat.

Seekrieg
Nordsee: Die britische Grand Fleet ist nach der Seeschlacht am Skagerrak wieder gefechtsbereit, bei der deutschen Hochseeflotte dauern die Reparaturen länger (da die getroffenen Schlachtkreuzer im Gegensatz bei den Briten nicht explodiert sind).

Westfront
Ypern – Schlacht am Berg Sorrel (bis zum 13. Juni): Ein heftiger deutscher Angriff zwischen Hooge und der Eisenbahnstrecke Ypern-Roulers schlägt eine 650 tiefe und 2.750 m breite Bresche in die Linien der britischen Zweiten Armee (beim Kanadischen Korps aus 3 Divisionen und der britischen 20. Division) in Richtung Zillebeke. General Mercer fällt und General Williams wird verwundet und gefangen genommen.
Im Juni wird das britische Tucker-Artillerie-Schallmessgerät in Betrieb genommen (13.540 werden bis Dezember 1918 hergestellt).
Verdun: Deutsche Geländegewinne in Wald Caillette südlich von Vaux und bei Damloup, welches durch die deutsche 50. Division genommen wird. Die Angriffe isolieren Fort Vaux, welches unter einen Gasangriff gerät. Französischer Vorstoß südlich vom Wald Caurettes. Mangin hat jetzt das Kommando über das französische XI. Korps.

Südfronten
Italienische Front: Der italienische Oberbefehlshaber Cadorna schreibt an den Befehlshaber der Ersten Armee, dass ‚die allgemeine Lage es ermöglicht, die Initiative wieder aufzunehmen‘. Er informiert Aosta von der Dritten Armee, die Wiederaufnahme von Vorbereitungen für eine Isonzo-Offensive zu beginnen.
Trentino: Ein Massenangriff österreich-ungarischer Infanterie am Fluss Posina scheitert bis zum 5. Juni.

Naher Osten
Mesopotamien: Türkischer Rückzug nach dreitägigen Kämpfen gegen die Russen westlich von Rowanduz.

Neutrale
Rumänien: Ministerpräsident Bratianu sagt dem russischen Botschafter, dass die Bedingungen für eine Intervention nicht annähernd reif sind.


Heimatfronten
Großbritannien: Kriegsminister Kitchener informiert die Mitglieder des Parlaments, welche nach einer Tory-feindlichen Ansprache vom 31. Mai applaudieren.
Belgien: In den verbliebenen belgischen Gebieten werden Männer bis zu 40 Jahren zum Militärdienst einberufen.
Deutschland: Trotz der Nachrichten von der Schlacht am Skagerrak Jütland verbringt der Kaiser das Wochenende im Hohenzollern-Zuchthof Cadinen in Ostpreußen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 3. Juni 1916:

Fort Vaux unter Beschuß
Fort Vaux unter Beschuss. Die Verteidiger von Vaux wurden einem der heftigsten Artilleriebeschüsse des gesamten Krieges ausgesetzt.

Westfront
Verdun: Erfolgloser deutscher Umfassungsversuch bei Fort Vaux.
Ypern: Ein kanadischer Gegenangriff nimmt die am Vortag verlorenen Gräben zurück.
Somme: Britische Truppen schlagen einen deutschen Angriff nördlich von Fricourt ab.

Ostfront
Russland: Brusilow droht zurückzutreten, als Generalstabschef Alexejew vorschlägt, die Offensive zu verschieben. Es wird ihm deshalb erlaubt, die Vorbereitungen fortzusetzen. Die Österreicher fangen den Angriffsbefehl an seine Truppen ab.

Südfronten
Saloniki: Die Alliierten rufen den Belagerungszustand aus und drängen die griechischen Behörden hinaus und besetzen alle öffentlichen Gebäude. 35.000 t alliierter Futtermittel verbrennen in einem Versorgungslager.

Naher Osten
Osmanisches Reich: Der bei Kut gefangengenommene britische General Townshend trifft in Konstantinopel ein und erhält einen aufwendigen Empfang. Die gewöhnlichen Kriegsgefangenen aus Kut erreichen Mosul und erhalten ihren ersten Eintopf seit der Gefangennahme.
Persien – Grenzgefecht bei Khanikin: 6.000 Russen mit 12 Kanonen greifen 7.000 Türken der 6. Division an, anschließend am 6. Juni räumt Baratow Kasr-i-Shirin. Ali Ihsan Pascha besetzt es wieder am 8. Juni.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Britische Truppen besetzen Namena.

Seekrieg
Schwarzes Meer: Russische Kriegsschiffe beschießen Burgas in Bulgarien und versenken türkische Dampfer.

Luftkrieg
Westfront: 20 Bomber des Royal Flying Corps (1 durch Flak-Feuer verloren) und 6 Begleitjäger greifen vier Bahnhöfe an und werfen 4 t Bomben ab.

Neutrale
USA: Der National Defense Act erhöht die reguläre Armee in fünf jährlichen Schritten auf 175.000 Mann und die Nationalgarde auf 450.000 Mann. Das Reservekorps für Offiziere wird geschaffen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 4. Juni 1916:

Russische Soldaten Brussilow-Offensive
Russische Soldaten dringen während der Eröffnung der Brussilow-Offensive unter Beschuss durch Stacheldraht vor.

Ostfront
Brussilow-Offensive (bis zum 17. Oktober) beginnt an einem 330 km langen Frontabschnitt mit dem Beschuss durch 1.938 Geschütze ab 4 Uhr morgens. Die Russische Elfte und Neunte Armee bringen 26.000 österreich-ungarische Kriegsgefangene ein und erbeuten mehr als 14 Kanonen.

Westfront
Verdun: Ein frischer deutscher Angriff auf Fort Vaux. Die Garnison schickt etwa 100 Mann nach hinten, um Wasser und Verpflegung einzusparen. Die letzte Brieftaube wird ausgeschickt.
Vogesen: 3 Reihen französischer Gräben werden bei Casspach von den deutschen Truppen genommen und gehen anschließend wieder verloren.

Seekrieg
Adria: Das italienische U-Boot Atropo versenkt ohne Vorwarnung das österreich-ungarische Lloyd-Schiff Albanien (1.122 t). Eine französische Flottille verfolgt zwei angebliche U-Boote auf dem Rückweg nach Cattaro. An der Grenze der Patrouillenabschnitte bei der Otranto-Sperre stoppen sie und lassen zwei italienische Zerstörer die Verfolgung fortsetzen.
Nordsee: 3 deutsche Zerstörer bekämpfen für kurze Zeit britische Zerstörer nördlich von Zeebrügge.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 5. Juni 1916:

 Panzerkreuzer 'HMS Hampshire'
Der Panzerkreuzer ‚HMS Hampshire‘ sinkt auf einer Mine von ‚U 75‘. Nur 12 Personen an Bord überleben. Unter den Toten ist auch der populäre britische Kriegsminister Kitchener.

Seekrieg
Atlantik: Der nach Nord-Russland laufende Panzerkreuzer HMS Hampshire wird nordwestlich von Scapa Flow durch eine Mine versenkt, welche von U 75 (Beitzen) gelegt wurde. Schlampiges Minenräumen, eine stürmische See und das unerklärliche Versagen des Oberbefehlshabers der Grand Fleet Jellicoe, sowie seiner Untergebenen bei den Rettungsbemühungen, besiegeln den Untergang von Kriegsminister Lord Kitchener und seinem Stab. Es gibt nur 12 Überlebende.
Ägäis: Kapitänleutnant J.L. Myres von der Royal Naval Volunteer Reserve, der ‚Blackbeard (Schwarzbart) der Ägäis‘, führt 25 griechische Freischärler zu einem Überfall nach Karada in Anatolien. 15 türkische Soldaten werden dabei getötet oder verwundet.

Politik
Großbritannien: Kriegsminister Lord Kitchener ertrinkt.

Westfront
Verdun: Deutsche Angriffe zwischen Fort Vaux und Damloup werden abgewehrt.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Pripet: Kaledins Achte Armee bricht durch die Linien der österreich-ungarischen Vierten Armee auf einer 26 km breiten Frontlinie und zerschlägt 3 österreich-ungarische Divisionen.

Südfronten
Trentino: Die österreich-ungarischen Truppen erneuern ihre Offensive (bis zum 15. Juni), aber die Angriffe südlich und südwestlich von Asiago werden abgewehrt, als bis zum 7. Juni die Sassari-Brigade die Alpini-Truppen verstärkt.

Naher Osten
Arabien: ARABISCHER AUFSTAND. Sherif Hussein von Mekka beginnt mit seinen 50.000 Araber (weniger als 10.000 mit Gewehren bewaffnet) außerhalb von Medina gegen 15.000 Mann türkischer Truppen zu revoltieren. Sein Sohn Feisal wird am 6. Juni vor Medina abgeschlagen, als das britische ‚Arabische Büro‘ in Jeddah anlandete.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Scharmützel bei Kondoa Irangi (5.-8. Juni). Smuts inspiziert dort die 2. ostafrikanische Division (1.031 Kranke am 3. Juni) bis zum 7. Juni.

Luftkrieg
Ostafrika: 2 Flugzeuge des Royal Flying Corps schließen sich den südafrikanischen Truppen bei Kondoa Irangi an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 6. Juni 1916:

General Alexei Brussilow
Der russische General Alexei Brussilow. Er behauptete später, dass, wenn seine traumhaft gestartete und erfolgreiche Offensive richtig genutzt worden wäre, Russland den Krieg für die Alliierten gewonnen hätte. Selbst wenn er nicht den Krieg gewonnen hat, hat er aber wahrscheinlich verhindert, dass die Alliierten ihn verloren haben.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Galizien: Schzerbachews Siebte Armee greift an und erweitert den Fronteinbruch und nimmt Buczacz am 8. Juni. Bis zum 10. Juni hat sie eine Bresche von 50 km Breite geschlagen und 16.000 österreich-ungarische Kriegsgefangene eingebracht.

Seekrieg
Mittelmeer: Das deutsche U-Boot U 35 (Arnauld) versenkt 40 Schiffe mit 56.818 t bis zum 3. Juli, trotz eines Angriffs durch den französischen Zerstörer Arquebuse am 15. Juni.
​​Anglofranzösische ‚Pazifierungs‘-Blockade von Griechenland (bis zum 22. Juni) gegen die Aktivitäten des pro-deutschen Königs Konstantin. Frankreich ordnet das Festhalten aller griechischen Handelsschiffe am 8. Juni ein, ein Sonder-Geschwader wird für weitere Maßnahmen bereitgestellt.

Westfront
Ypern: Deutsche Geländegewinne bei Hooge.
Verdun: Der heroische Kommandant Major Raynal vom belagerten Fort Vaux, dessen Wasservorräte auf 244 Liter abgefallen sind, wird zum ‚Kommandeur der Ehrenlegion‘ ernannt. Der Krankenträger Vanier entkommt aus dem Fort und schafft es zu den französischen Linien.

Südfronten
Saloniki: Milne informiert den französischen Oberbefehlshaber Sarrail darüber, dass seinen britischen Truppen am 3. Juni befohlen wurde, nicht an der geplanten Offensive teilzunehmen. Außerdem versucht er die Maßnahmen gegenüber den Griechen zu rechtfertigen (sowie am 8. Juni). Den britischen Einheiten wird daraufhin ein eigener Abschnitt entlang der Struma zugeteilt, welche diese bis zum 27. Juni bei teilweise über 37° Grad im Schatten besetzen.

Naher Osten
Ägypten: T.E. Lawrence bearbeitet die erste wöchentliche Ausgabe des ‚Arabischen Bulletin‘ (bis August 1919).

Neutrale
Griechenland: Die Alliierten nehmen wieder die ‚Pazifierungs‘-Blockade bis zum 22. Juni auf, da die Griechen den Bulgaren den Grenzübertritt erlaubt hatten. Die Griechen protestieren gegen die Blockade am 7. Juni und ihre Geheimpolizei stiftet Anti-Alliierte-Ausschreitungen am 12. Juni an.
China: Tod von Präsident Yuan Shihkai (im Alter von 56 Jahren), Vizepräsident Liyuanhang wird am 7. Juni der Nachfolger.

Heimatfronten
Frankreich: Die Abgeordnetenkammer entscheidet sich dafür, eine geheime Anfrage zu Verdun vom 16. bis 21. Juni abzuhalten. Die Regierung gewinnt die anschließende Vertrauensabstimmung.
30 britische Kriegsdienstverweigerer werden zum Erschießen verurteilt, jedoch werden sie am 29. Juni nach England zurückgeschickt, nachdem der britische Premierminister keine Wiederholungsfälle verspricht und den Verweigerer Alternativ-Arbeiten überträgt, welche 4.000 andere Briten schon ausüben.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 7. Juni 1916:

Luftbild Fort Vaux
Trotz des massiven Artilleriebeschusses blieb die Struktur von Fort Vaux erhalten. Die Garnison musste nur kapitulieren, als ihr Trinkwasser aufgebraucht war.

Westfront
Verdun: Fall von Fort Vaux für 2.678 Mann deutscher Verluste der 50. Division, nach einer heroischen, fünftägiger Verteidigung durch Major Raynals 600 Mann. Der Kronprinz gratuliert Raynal und gibt ihm sein Schwert zurück. Zwei französische Offiziere werden wegen Feigheit erschossen.

Ostfront
Brusilow-Offensive – Pripjet: Kaledin erobert dank Denikins 4. (‚Eiserner‘) Schützen-Division Lutsk zurück, den Standort des Hauptquartiers der österreich-ungarischen Vierten Armee. Die Russen behaupten 50.000 Gefangene gemacht und 77 Kanonen erbeutet zu haben. Bei der Verfolgung der österreich-ungarischen Truppen wird der Fluss Styr überschritten und Dubno am 9. Juni erobert.

Naher Osten
Arabischer Aufstand: Der Sherif verkündet Hedschas Unabhängigkeit.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Smuts nimmt den Hauptvorstoß nach Handeni wieder auf und marschiert 150 km bis zum 24. Juni.

Seekrieg
Adria: 2 italienische MAS-Torpedoboote versenken in der Nacht vom 7./8. Juni das österreich-ungarische Handelsschiff Locrum im Hafen von Durazzo. Der Dampfer Sarajevo teilt das gleiche Schicksal in der Nacht vom 25./26. Juni.

Heimatfronten
Deutschland: Die Leipziger Zeitung zum Tod des britischen Kriegsministers Kitchener: ‚Es ist, als ob unser Hindenburg von uns genommen wurde, ja noch schlimmer‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 8. Juni 1916:

Frauen beim Bau eines Grabens
Frauen beim Bau eines Grabens in Italien.

Südfronten
Italienische Front: Der österreich-ungarische Nachrichtendienst stellt fest, dass die italienische Erste Armee ihren Chiffrierschlüssel geändert hat, sagt aber richtig voraus, dass ein Angriff am Fluss Isonzo erfolgen wird.
Trentino: 2 österreich-ungarische Divisionen werden abgezogen und an die Ostfront verlegt. Trotzdem werden die Italiener gezwungen, auf die Linie Mt.Spil-Monte Miele zurückzugehen und verlieren den Mt.Lemerle (1.234 m), welcher aber von der Forli-Brigade sofort zurückerobert werden kann. Die österreich-ungarischen Truppen zwingen die Italiener vom Mt.Castelgomberto herunter, nur 5 km von Valstagna im unteren Brenta-Tal entfernt, aber deren Zeit ist nach einem 20-km-Vorstoß jetzt abgelaufen.

Ostfront
Deutschland: In Berlin zwingt der deutsche Generalstabschef Falkenhayn seinen österreich-ungarischen Kollegen Conrad von Hötzendorf wegen der Brussilow-Offensive dazu, zwei Divisionen von der italienischen Front an die Ostfront zu schicken. Später sollen noch 1,5 mehr plus 4 deutsche Divisionen kommen.

Westfront
Verdun: Die französische 151. Division wehrt Angriffe des I. Bayerischen Korps östlich und westlich von Thiaumont ab, aber sie können die Thiaumont-Farm und Befestigungen der französischen 52. Divisionen nehmen. Eine Sonder-Brigade macht einen sechsten und ebenfalls vergeblichen Versuch, zum Fort Vaux durchzubrechen, da den französischen Befehlshabern dessen Fall noch nicht bekannt ist. Petain befiehlt Nivelle von weiteren Versuchen Abstand zu nehmen.

Afrikanische Fronten
Tanganjikasee: ca. 800 Polizisten der BSA (British South African Police) und Northern Rhodesia besetzen Bismarckburg, aber die Deutschen können in Kanus entkommen, da die Flottille der Royal Navy erst am 9. Juni eintrifft.

Seekrieg
Ärmelkanal: Die Dover Patrol greift 12 deutsche Zerstörer von der 2. Flottille der Hochseeflotte vor Dünkirchen an, aber diese ziehen sich nach Zeebrügge zurück, bevor die Harwich Force eintrifft.
Adria: Ein U-Boot versenkt den italienischen Transporter Principe Umberto (oder am 9. Juni; es gibt viele Tote).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 9. Juni 1916:

zerstörter Schützengraben Ostfront
Von diesem österreich-ungarischen Schützengraben an der Ostfront ist nicht viel übrig geblieben.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Bukowina: Leschitski verlegt 2 russische Divisionen auf das Südufer des Dnjestr, gefolgt von erbitterten Kämpfen um Höhe 458 bis zum 10. Juni, bevor der österreich-ungarische Befehlshaber Pflanzer-Baltin den Rückzug zum Fluss Prut befiehlt.

Westfront
Verdun – Westufer: Erfolglose deutsche Angriffe östlich und südwestlich von Höhe 304.
Ostufer: Das französische XII. Korps erobert die Befestigungen bei Thiaumont zurück, nach dem die Deutschen sie in der Nacht vom 8./9. Juni als unhaltbar geräumt haben und wehrt den deutschen Angriff um 6 Uhr morgens ab.

Südfronten
Saloniki: Der Alliierte Oberste Kriegsrat verschiebt die Entscheidung über eine Balkan-Offensive im Jahr 1916.

Naher Osten
Arabischer Aufstand: Die Araber greifen die türkischen Garnisonen von Mekka und Jeddah ab. 4.000 Araber schneiden dabei die Wasserversorgung von Jeddah ab.

Afrikanische Fronten
Victoriasee: 826 britische Soldaten auf 6 Schiffen besetzen bis zum 15. Juni die Insel Ukerewe.
Gefecht bei Mkalamo: Sheppards Fluss-Kolonne hält einen Gegenangriff von Major Kraut auf und nimmt die intakte Brücke am 10. Juni.

Politik
Großbritannien: Alliierter Oberster Kriegsrat in London bis zum 10. Juni.

Heimatfronten
Großbritannien: Ein Benzin-Unterausschuss für die vorrangige Verteilung wird eingerichtet. Nachforschungen ergeben einen zivilen Verbrauch von 568 Millionen Liter pro Jahr, aber es gibt am 20. Juni nur Bestände für einen Monat auf der Insel.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 10. Juni 1916:

Niederlage von Adua,
Bereits 1896 versuchte Italien von Eritrea aus Äthiopien zu erobern. Dabei kam es zur Niederlage von Adua, der einzigen einer europäischen Kolonialmacht gegen Afrikaner.

Südfronten
Trentino: Der Eritrea-Veteran und Freiwillige General Prestinari wird als Befehlshaber einer Miliz-Brigade getötet.
Griechenland: Die Franzosen besetzen die Insel Thassos in der Nordägäis, um diese als Luftwaffenbasis zu verwenden.

Ostfront
Generalstabschef Falkenhayn befiehlt Hindenburg und Ludendorff 5 Divisionen nach Süden zu den Österreichern zu schicken und ordnet die Verlegung von vier Divisionen von Verdun an die Ostfront an, um der Brussilow-Offensive zu begegnen.

Luftkrieg
Ostafrika: 2 belgische Wasserflugzeuge bombardieren vergeblich das Kanonenboot Graf von Götzen bei Kigoma auf dem Tanganjikasee.

Neutrale
USA: Die Republikaner nominieren Charles E.Hughes als Präsidentschaftskandidat.

Heimatfronten
Neuseeland: Ein Wehrpflicht-Gesetzt passiert das Parlament.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 11. Juni 1916:

Russische Truppen Galizien
Russische Truppen stehen in Galizien bereit.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Galizien: Die Südarmee steht in der Schlacht an der Strypa (bis zum 30. Juni). Inzwischen ersetzt General Tersztyanszki den Erzherzog Joseph Ferdinand im Befehl der österreich-ungarischen Vierten Armee.
Russland: Der britische Verbindungsoffizier Oberst Knox hat ein Mittagessen im STAVKA zusammen mit dem Zaren, welcher ‚in guter Stimmung‘ ist.

Westfront
Champagne: Deutscher Überfall auf Schützengräben nördlich von Brügge.
Verdun: Erfolglose deutsche Angriffe westlich von Fort Vaux und bei Thiaumont.
Somme: Nach Petains Bitten an Joffre wird der Angriffsbeginn der Offensive der Alliierten von Juli auf den 29. Juni vorverlegt.

Mittlerer Osten
Arabien: Stotzingen Mission erreicht Umm Lejj an der Küste und kehrt Anfang Juli wieder nach Damaskus zurück.
Südpersien: Sykes betritt Kerman nach einem Marsch über 450 km.
Sinai: Gefechte bei Katia.

Seekrieg
Rotes Meer: Die britischen Kreuzer Fox und Hardinge beschießen türkische Stellungen nördlich von Jeddah.

Luftkrieg
Ägypten: Deutsche Flugzeuge werfen 8 Bomben auf Kantara, eine anderes beschießt im Tiefflug die Garnison von Romani.

Neutrale
USA: Mexikaner greifen US-Truppen in Laredo an, sowie am 15. Juni in San Ugnacio (Texas).

Heimatfronten
Italien: Salandras Regierung tritt wegen des Rückzugs im Trentino und einer Abstimmungsniederlage im Haushaltsstreit zurück. Der Sozialist Boselli leitet ab dem 16. Juni eine neue Koalitionsregierung.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 12. Juni 1916:

Short-Trainingsflugzeug mit Druckpropeller
Ein Short-Trainingsflugzeug mit Druckpropeller startet vom einem britischen Ausbildungszentrum.

Luftkrieg
Großbritannien: Das Royal Flying Corps hat bisher 2.568 Flugzeuge in Dienst gestellt und musste 1.427 (oder 47,7 %) im vergangenen Jahr abschreiben. 8.403 Flugzeuge wurden bestellt (2.970 bisher geliefert). In 15 Trainingszentren sind 193 Ausbilder alle Ränge vorhanden.

Westfront
Verdun: Deutsche Truppen verdrängen die Franzosen aus den vorderen Stellungen auf der Höhe 321, 6 1/2 km von Fort Vaux entfernt. Nivelles Reserven sind bis auf 2.000 Mann zusammengeschmolzen. Tranchee des baionnettes (Ravin de la Dame, ca. 20 französische Infanteristen des 137. Regiments werden mit ihren Bajonetten aus der Erde herausragend begraben) erstellt, aber die französische 21. Division hält ihre Stellungen.

Ostfront
Brussilow-Offensive: Brussilow meldet, bisher 192.992 Kriegsgefangene, 216 Kanonen, 645 MGs und 196 Mörser eingebracht zu haben. Das erste von insgesamt 4 Korps bis zum 24. Juni verstärkt seine Truppen.
Bukowina: Das österreich-ungarische XI. Korps hat nur noch 3.500 von ursprünglich 16.000 Soldaten.

Südfront
Saloniki: Sarrail wird befohlen, die Briten nicht an der Offensive zu beteiligen und die Offensive dann ganz zu verschieben.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Britische Truppen besetzen Wilhelmstal, wo 570 deutsche Zivilisten kapitulieren. Die belgische Süd-Brigade schlägt die 700 Mann starke deutsche Nachhut bei Ngawiogi.

Seekrieg
Adria: Italienische Zerstörer überfallen Perenzo in Istrien.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 13. Juni 1916:

Paul v. Lettow-Vorbeck
Paul v. Lettow-Vorbeck ist der Kommandant der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika. Im gelingt es, bis Kriegsende seinen zahlreichen Gegnern Widerstand zu leisten.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die Kanone der Pegasus verwundet Lettow-Vorbeck leicht in seinem Hauptquartier auf dem südlichen Hügel vor Kondoa Irangi.
Nyasasee: Britische Truppen landen und besetzen Alt-Langenburg.

Westfrontz
Ypern: Kanadische Truppen können wieder die am 2. Juni im Abschnitt Zillebeke-Wald Sanctuary verloren Stellungen zurückerobern.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Galizien: Der russische General Leschitski erobert nun zum dritten Mal während des Krieges Sniatyn zurück.

Naher Osten
Arabischer Aufstand: Die 1.000 Mann starke türkische Garnison von Mekka kapituliert, nachdem sie die Kiswa-Moschee beschädigt haben.
Ägypten: 7 Ägypter, welche der Spionage für Deutschland verdächtigt werden, werden in zwei Hotels in Kairo verhaftet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 14. Juni 1916:

Feldmarschall Conrad von Hötzendorf
Feldmarschall Conrad von Hötzendorf, der österreich-ungarische Generalstabschef.

Südfronten
Isonzo: Die Italiener erobern die Adria-Werft und Hügel bei Monfalcone zurück und schlagen österreich-ungarische Gegenangriffe am 17. Juni ab.
Trentino: Eine italienische Gegenoffensive wird befohlen. Letzter Infanterieangriff durch Erzherzog Karl auf den Mt.Ciove. Die Cagliari-Brigade hält für 2/3 Verluste und trotz des Umstandes, dass das Hauptquartier ihrer 35. Division am 12. Juni zerschossen wurde. Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf wirft Dankl von der Elften Armee Koordinierungsfehler vor, welcher daraufhin auf eigenen Wunsch seine Abberufung verlangt.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Pripjet: Marwitz X. Korps trifft aus Verdun kommend bei Kowel an. Österreich-ungarische Kavallerie (3 Divisionen plus 1 Brigade) schließt die 50 km breite Lücke zwischen der Vierten und Ersten Armee gegen die russische Kavallerie.

Seekrieg
Nordsee: King George V besucht bis zum 15. Juni die Grand Fleet in Scapa Flow. Beattys Brief vom 9. Juni an Jellicoe äußerst ‚tiefste Sympathie für die Erringung ihres großen Sieges in der Seeschlacht am Skagerrak.
Ostsee: Russische Zerstörer greifen einen deutschen Konvoi an und versenken den Hilfskreuzer Hermann, 2 Torpedoboote und behaupten auch 2 Dampfer versenkt zu haben. Das britische U-Boot E19 (Cromie) übersteht 34 deutschen Fliegerbomben am 10. und 12. Juni.

Politik
Frankreich: Alliierte Pariser Wirtschaftskonferenz (bis zum 21. Juni mit 8 Nationen). Den Feindstaaten soll auch nach dem Krieg für einen festgelegten Zeitraum begünstigter Handel verweigert werden. Großbritannien stimmt dem am 2. August zu.

Neutrale
USA: Der Präsident führt eine ‚Bereitschafts-Parade‘ in Washington an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 15. Juni 1916:

Verdun-Kämpfer
Ein deutscher Verdun-Kämpfer.

Westfront
Verdun: Die Deutschen nehmen Gräben am Südhang vom Mort Homme (Hügel ‚Toter Mann‘) und stoppen einen Angriff der französischen 65. Division auf den Wald von Caillette.

Südfronten
Trentino: Letzte österreich-ungarische Versuche durchzubrechen, nachdem der Armeebefehl darauf hinweist, dass es nur noch 3 Bergketten bis nach Mailand sind. 20 Bataillone des I. Korps um den Mt.Lemerle an der Nordwestecke des Asiago-Waldes werden durch heftiges italienisches Artilleriefeuer zertrümmert (auch am 16. und 18. Juni).

Naher Osten
Persien: Schwere Kämpfe bei Saripul, 165 km westlich von Kermanshah, wo die Türken bis zum 19. Juni zurückgeschlagen werden.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die 3. Kings African Rifles nehmen die Korogwe-Brücke westlich von Tanga und schließen damit die Eroberung der Usambara-Gebirgsegion ab. Die belgische Nord-Brigade überquert den Fluss Kagera in der Nähe von Ukuswa.

Seekrieg
Die britische Royal Navy betreibt ihre ersten von der Küste aus überwachten Minenfelder (mit Hydrofon und Magnetofon), vor allem in Flandern und den Shetlands. Darin sinken 2 U-Boote, 2 weitere wahrscheinlich und 2 werden beschädigt.
Es wird damit begonnen, Bugschutzgeräte an Handelsschiffen anzubringen (Codename Otto) und 274 werden bis Kriegsende angebracht.

Luftkrieg
Arabien: 3 Wasserflugzeuge von HMS Ben-My-Chree bombardieren türkische Truppen in Jeddah.

Neutrale
USA: Wilson wird als demokratischer Präsidentschaftskandidat wieder nominiert.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 16. Juni 1916:

Mata Hari
Mata Hari in einem ihrer Bühnenkleider.

Geheimkrieg
Frankreich: Mata Hari checkt im Grand Hotel von Paris ein und nimmt viele militärische Liebhaber. Sie scheitert im August jedoch, den russischen Hauptmann Maslov zu verführen.

Westfront
Verdun: Erfolglose deutsche Angriffe westlich von Höhe 304.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Pripet: Österreich-ungarische-deutsche Gegenoffensive bis zum 24. Juni. Marwitz 12 1/2 Divisionen gewinnen für 40.000 Mann Verluste nur ein paar Kilometer am Fluss Stokhod gegen die Truppen des russischen Generals Kaledin, der u.a. 2.000 Kriegsgefangene und 4 Kanonen verliert.

Südfronten
Trentino: Italienische Gegenoffensive bis zum 24. Juli mit 4 Korps (177 Bataillone plus 800 Geschütze gegen 168 Bataillone plus 680 Kanonen), welche den Mt.Magari und am 18. Juni den Cima Isidora einnimmt. Der italienische Oberbefehlshaber Cadorna entscheidet, daß die nächste Isonzo-Offensive nur das Ziel hat Gorizia zu nehmen.

Naher Osten
Arabien: Die 1.505 Mann starke türkische Garnison von Jeddah kapituliert mit ihren 16 Kanonen, nachdem sie von alliierten Kriegsschiffen beschossen und von Wasserflugzeugen bombardiert wurde.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die 5. indische Leichte Infanterie (400 Mann) besetzt Mwakijembe südlich der Grenze an der Küsten und Jasin am 17. Juni. Belgische Truppen besetzen Kitega, den Hauptort von Urundi. Der Stammeskönig tritt am 27. Juni zurück.

Seekrieg
Ärmelkanal: Der britische Zerstörer HMS Eden sinkt nach einer Kollision mit dem Dampfer France.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 17. Juni 1916:

Deutsche Soldaten bei einer Beerdigung
Deutsche Soldaten bei einer Beerdigung für Gefallene bei Verdun.

Westfront
Verdun: Die deutschen Truppen werden entlang der Linie Mort Homme (Hügel ‚Toter Mann‘)-Thiaumont-Höhe 320 abgeschlagen. Französische Geländegewinne auf Höhe 321, wo die deutschen Truppen ebenfalls am 18. und 19. Juni abgeschlagen werden.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Bukowina: Leschitskis russisches XII. Korps nimmt wieder Tschernowitz, überquert den Fluss Prut nach Westen, als die österreich-ungarischen Verbände sich zum Fluss Sereth und darüber hinaus am 19. Juni zurückziehen.

Südfronten
Trentino: Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf bricht die Trentino-Offensive ab.

Luftkrieg
Westfront: Das erste französische Jagdflieger-Ass Navarra wird über den Argonnen abgeschossen und schwer verwundet; er wird nie wieder fliegen. Beobachter des Royal Flying Corps melden 73 Artillerieziele, 30 deutsch-alliierte Luftkämpfe (1 deutsches Flugzeug stürzt ab).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 18. Juni 1916:

 Trümmer von Max Immelmanns Flugzeug
Die Trümmer von Max Immelmanns Flugzeug.

Luftkrieg
Westfront: Oberleutnant Max Immelmann (15 Luftsiege) wird im Alter von 25 Jahren getötet, als er mit einer Fokker E III von Leutnant McCubbin und Hauptmann Waller in einer FE2b von der 25. Staffel abgeschossen wird. Möglich ist auch, dass der MG-Unterbrecher eine Getriebefehlfunktion hatte, welche zu einem strukturellen Versagen des Flugzeuges führte. 3 weitere deutsche Flugzeuge werden jedoch definitiv abgeschossen und 3 FE2b des Royal Flying Corps gehen verloren.
Sinai: 11 BE2c des Royal Flying Corps (3 werden durch Feuer vom Boden aus abgeschossen) bombardieren den Flugplatz von EI Arish und zerstören 1 Flugzeug und setzen zwei Hangars in Brand.
Verdun: Balsley ist der erste Pilot der amerikanischen Freiwilligen, welcher im Kampf abgeschossen wird. Er erleidet aber keine schwereren Verletzungen.

Naher Osten
Arabische Revolution: Türkische Zeitungen verkünden die Absetzung von Sherif Hussein.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die britischen Truppen unter Sheppard nehmen Handeni, die deutschen Soldaten unter Kraut ziehen sich über die Zentraleisenbahnstrecke zurück.

Neutrale
USA: 80.000 Milizionäre werden einberufen, um an der mexikanischen Grenze zu patrouillieren.

Heimatfronten
Deutschland: Tod von Generaloberst Moltke dem Jüngeren im Alter von 68 Jahren in Berlin.
Großbritannien: Der Krieg kostet jetzt mehr als 6 Millionen Britische Pfund pro Tag.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 19. Juni 1916:

Nieuport-Eindecker
Ein Nieuport-Eindecker aus der Vorkriegszeit.

Luftkrieg

Deutschland – Französischer Flugblätter-Abwurf über Berlin: Leutnant Marchal fliegt mit einem speziell präparierten Nieuport-Eindecker von Nancy aus über die deutsche Hauptstadt und wirft Flugblätter ab, welche die Kriegsschuld den deutschen und österreich-ungarischen Kaiserhäusern zuschreiben. Er landet anschließend in Kolm in Polen und wird Kriegsgefangener der Österreicher, kann aber am 19./20. Juni entkommen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 20. Juni 1916:

schwere Feldhaubitze 13
Die Mannschaft einer deutschen schweren Feldhaubitze 13 in ihrer Feuerstellung.

Westfront
Verdun: Ein enormes deutsches Sperrfeuer beginnt. Die neue französische Standardspurbahn ist fertig.

Südfronten
Trentino: Geringe und sehr vorsichtige italienische Fortschritte auf der Hochebene von Asiago (bis zum 21. Juni).
Frankreich: Premierminister Briand verteidigt die französische Balkan-Politik und gewinnt eine Mehrheit von über 300 Stimmen in einer geheimen Kammer-Debatte, aber Delcasse wünscht sich, dass 400.000-500.000 Feinde bei Saloniki und nicht gegenüber Verdun stehen würden.

Naher Osten
Mesopotamien: Die britischen Kriegsgefangenen aus Kut werden bei Ras-al-Ain in offene Lastwagen verladen.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die 5. südafrikanische Infanterie hat schwere Verluste gegenüber der Abteilung von Boedecker 10 km südlich von Pongwe.
Süd-Tunesien: ca. 800-2.000 tripolitanische Stammeskrieger greifen die 2.000 Mann starke Garnison von Dhibat an und löschen eine 100-Mann-Patrouille aus, werden aber in der Schlacht von Bir-el-Moghri bis zum 30. Juni vertrieben. Weiterhin immer noch 12.684 französische Soldaten in der Gegend.

Seekrieg
Mittelmeer: ​​Vizeadmiral Sir C. Thursby übernimmt das östliche Mittelmeer-Geschwader der Royal Navy von Robeck, welcher zum 3. Geschwader der Grand Fleet versetzt wird.

Luftkrieg
Nordsee: Von den Franzosen gelieferte Brieftauben helfen bei der Rettung eines abgestürzten Wasserflugzeuges des Royal Navy Air Service (sowie auch am 24. Juni).

Politik
Frankreich: Die anglofranzösischen Panzer-Entwickler begegnen sich zum ersten Mal, als der britische Tank Mk I im Beisein von Oberst Estienne bei Morly vorgeführt wird.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 21. Juni 1916:

U35 mit Wasserflugzeug
Während der Patrouille empfängt ‚U 35‘ Depeschen von einem Friedrichshafen-Wasserflugzeug. Der Kaiser benutzte einmal ‚U 35‘, um eine persönliche Nachricht an den König von Spanien in Cartagena überbringen zu lassen.

Neutrale
Spanien: Das deutsche U-Boot U 35 liefert einem Brief vom Kaiser an den König in Cartagena aus.
Mexiko: 400 mexikanische Reguläre (38 Tote) fassen einen Trupp der 10. US-Kavallerie (40 Verluste, darunter 22 Kriegsgefangene) bei Carrizal. Forderungen der USA nach Freilassung der Gefangenen am 25. Juni, welche am 28. Juni durchgeführt wird.
Griechenland: Die Alliierten fordern die Demobilisierung und einen Regierungswechsel. Premierminister Skouloudis tritt zurück, Zaimis wird Nachfolger.

Westfront
Verdun: Begrenzte deutsche Geländegewinne auf dem Mort Homme (Hügel ‚Toter Mann‘) und westlich und südlich von Fort Vaux, aber nordwestlich von Thiaumont werden die deutschen Truppen abgewehrt.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: ca. 240 britische Soldaten landen an der Insel Ulenge (Tanga-Bucht) und waten zum Festland.

Seekrieg
Großbritannien: Erster von drei Kipling-Artikel in der Times (und am 23. und 28. Juni) welcher dem U-Boot-Dienst der Royal Navy seinen Tribut zollt (‚The Trade‘).

Heimatfronten
Türkei: Deutsche Offizielle am Endbahnhof Islahie stellen 39 der britischen Kriegsgefangenen aus Kut als zu krank fest, um am nächsten Tag weiter in die Taurus-Berge zu marschieren. Sie erreichen Adana mit dem Zug am 24. Juni und werden dann für Arbeiten an der Bahnstrecke zurückgeschickt.
Deutschland: Kriegsgewinnsteuerrecht eingeführt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 22. Juni 1916:

Luftkämpfe über der Westfront.
Luftkämpfe über der Westfront.

Luftkrieg
Deutschland: Französische Bomber greifen Karlsruhe an, wo es 266 zivile Opfer gibt. Es geht ein öffentlicher Aufschrei durch Deutschland zum Schutz vor Luftangriffen.
Westfront: Die Beobachter des Royal Flying Corps leiten das Artilleriefeuer gegen 198 Ziele (16 am 23. Juni). 22 anglo-deutsche Luftkämpfe.

Westfront
Flandern: Schmaler deutscher Durchbruch der britischen Gräben bei Givenchy.
Verdun: Erstmalige deutsche Verwendung eines neuen Phosgengas (Grünkreuz) in der Nähe von Fleury. Französische Geländegewinne bei Wald Fumin Chenois. Erfolglose deutsche Angriffe auf Höhe 329.

Geheimkrieg
Der französische Agent David Bloch springt in Uniform über dem Elsass ab, wird am 28. Juni verhaftet und in der Nähe von Mühlhausen am 1. August erschossen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 23. Juni 1916:

fort souvile
Ein deutsches Luftbild zeigt die Überreste des zerschossenen französischen Forts Souville vor Verdun.

Westfront
Verdun – Letzte Krise: 30.000 deutsche Soldaten greifen um 6 Uhr morgens an und nehmen die Höhen 320 und 321 und Thiaumont. Fleury wird durch bayerische Truppen genommen, wobei die französische 129. Division vernichtet wird. Sie dringen in die Gräben der Verteidigungsstellung Froideterres ein, aber das Alpenkorps und die 103. Divisionen können zum Stehen gebracht werden. Das französische 407. Regiment deckt das wichtige Fort Souville. Nivelles Tagesbefehl lautet ‚On ne passe pas (‚Sie werden nicht durchkommen‘). Petain telefoniert mit dem französischen Hauptquartier um 12 und 15 Uhr und teilt mit, dass eine Räumung des Ostufers notwendig sein kann, wozu 3 Tage erforderlich wären, um ca. 400 Geschütze zu retten. Aber Joffre gibt ihm dann stattdessen 3 weitere Divisionen.
Champagne: Deutsche Überfälle auf Gräben.

Ostfront
Brussilow-Offensive – Bukowina: Kellers III. Kavallerie-Korps erobert nach einem Vorstoß über 110 km nach Süden Kmpolung zurück und bringt 2.060 Kriegsgefangene und 7 MGs ein. Die gesamte Bukowina ist damit bis zum 25. Juni in den Händen von Leschitskis russischen Truppen.

Seekrieg
Adria: In der Otranto-Straße versenkt das österreich-ungarische U-Boot U 15 den französischen Zerstörer Fourche und den italienischen Hilfskreuzer Citta di Messina. Der Tagesschutz aus Kreuzern für die Otranto-Sperre wird daraufhin zurückgezogen.
Nordsee: Der Frachter Brussels (Fryatt) wird auf der Fahrt von Holland nach Tilbury von deutschen Torpedoboote gestoppt. Kapitän Fryatt wird nach Zeebrügge und von dort in das Internierungslager nach Ruhleben gebracht. Ihm wird dann in Brügge der Prozess wegen seines Rammstoßes gegen ein deutsches U-Boot am 28. März 1915 gemacht und er wird als Franc-Tireur (Partisan) am 27. Juli erschossen.
Atlantik: Das weltweit erste Handels-U-Boot Deutschland (Koenig) macht eine 17-tägige Atlantiküberquerung von Kiel nach Baltimore mit Farbstoffen, Chemikalien, Edelsteine ​​und Post. Es kehrt zwischen dem 2. und 24. August nach Bremen mit verschiedenen hochwertigen Metalle, Gummi, Nickel und Zinn zurück. Die maximale Fahrtstrecke dieses Transport-U-Bootes beträgt 41.250 km.

Luftkrieg
Verdun: Victor E. Chapman ist der erste getötete Pilot der amerikanischen Freiwilligen-Einheit Escadrille Américaine, abgeschossen durch eine Fokker E.

Geheimkrieg
Viele MI1c-Berichte über die Kaperung des Frachters Brussels. Über 40 Posten zur Bahnbeobachtung im besetzten Frankreich und Belgien werden ausgehoben.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 24. Juni 1916:

Britische Kanoniere an einem Feldgeschütz
Britische Kanoniere an einem Feldgeschütz an der Somme.

Westfront
Somme – Britische Artillerievorbereitung beginnt: 2.029 Geschütze verschießen 1.732.873 Granaten, aber ca. 1/3 sind Blindgänger, obwohl 109 deutsche Geschütze zerstört oder beschädigt werden. Das BEF führt 70 Überfälle auf deutsche Gräben und 40 Gasangriffe bis zum 30. Juni durch.
Der französische Premierminister Briand besucht Haig und fordert den Angriff ohne zu scheitern.
Verdun: Französischer Gegenangriffe auf Fleury bis zum 25. Juni, welcher aber nur wenig Raum gewinnt.

Ostfront
Brussilow-Offensive: Brussilow wird die Dritte Armee im Süden der Pripjet-Sümpfe unterstellt. Er befiehlt seiner Elften Armee ihre Stellungen zu halten, während die Armeen an den Flanken die Angriffe fortsetzen.

Afrikanische Fronten
Ostafrika – Gefecht von Lukigura: Britische Truppen mit Panzerwagen besiegen Hauptmanns Doerings 500 Mann und nehmen 53 Kriegsgefangene, 1 Kanone und 2 MGs. Lettow-Vorbeck zieht sich unter Artilleriebeschuss aus Kondoa Irangi zurück. Die belgische Nord-Brigade besetzt Beharamulo und erreicht den Victoria-See am 30. Juni.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 25. Juni 1916:

ital Gebirgshaubitze Gipfel Trentino
Italienische Artilleristen bringen im Trentino eine 75-mm-Haubitze auf einem Gipfel in Stellung.

Südfronten
Trentino: Italienische Truppen erobern Asiago und Posina zurück. Arslero wird am 27. Juni wiedergewonnen, als die österreich-ungarischen Verbände einen lautlosen und ordentlichen, allgemeinen Rückzug aus ihren ausgeprägten Frontausbuchtungen in der Nacht zum 25. Juni beginnen. Sie ziehen sich bis zum 26. Juni auf eine neue Linie zurück, welche 2/3 aller seit dem 15. Mai eroberten Gebiete hält.
Saloniki: Sarrail wird mitgeteilt, er müsse möglicherweise bald nur mit seinen französischen und serbischen Truppen angreifen.

Westfront
Flandern: Das BEF beschießt Lens.
Verdun: Französische Truppen vereiteln einen Versuch deutscher Truppen, westlich von Fort Thiaumont durchzustoßen. Französische Geländegewinne im Wald Fumin-Chenois. Der französische Kriegsminister General Roques zu Besuch.

Naher Osten
Armenien: Türkische Truppen überschreiten überraschend die Pontischen Alpen und überwältigen das 19.Turkistan-Regiment. Bis zum 30. Juni sind sie bis auf weniger als 10 km an die Küstenstraße herangerückt, aber beim ‚Serpent Rock Hill‘ werden sie zum Stehen gebracht.

Geheimkrieg
Arabischer Aufstand: Die Briten in Kairo fangen eine Funknachricht von Djemal an Fakhri Pascha in Medina ab, in welcher letzterem erlaubt wird, eine Ausgabe in Höhe von Gold im Wert von 5.000 Britischen Pfund zu tätigen.

Afrikanische Fronten
Cyrenaica: Sayyid Idris trifft die alliierte Mission für Gespräche bis in den September hinein. Am 30. Juni ein anglo-italienisches Abkommen, keine speraten Abkommen mit den Senussi zu unterzeichnen. Frankreich hält sich im Mai 1917 daran.

Seekrieg
Großbritannien: Die britische Admiralität gibt eine gerichtliche Untersuchung der Seeschlacht am Skagerrak mit Jellicoe und Beatty heraus, welche zu dem Schluss kommt, dass der Panzerschutz der britischen Schiffe zu verbessern ist.

Luftkrieg
Westfront: Artilleriebeobachtungsflugzeuge des Royal Flying Corps entdecken 154 Ziele, wobei 5 deutsche Batterien zum Schweigen gebracht werden. Es kommt zu 16 Luftkämpfen und es werden 6 deutsche Fessel-Ballons abgeschossen.

Heimatfronten
Großbritannien, Osteraufstand: Hochverratsprozess gegen Casement eröffnet; Todesurteil am 29. Juni.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 26. Juni 1916:

Abgesprungener Beobachter abgeschossener Ballon
Aufgehängt, aber lächelnd, wird der Beobachter eines abgeschossenen deutschen Beobachtungsballon von zwei Kameraden aus seiner unangenehmen Lage befreit, nachdem er hinter den eigenen Linien mit dem Fallschirm landen konnte.

Luftkrieg
Westfront: Die Beobachter des Royal Flying Corps melden 161 Artillerie-Ziele. 5 FE2b (1 verloren) der 25. Squadron – mit dabei Hauptmann A. W. Tedder (dem zukünftigen Luftmarschall der RAF) – schiessen 2 Fokker E Jäger ab und 3 deutsche Fessel-Ballons gehen in Flammen auf.

Westfront
Verdun: Französische Geländegewinne in der Nähe von Fort Thiaumont, aber zwei Brigaden scheitern bei einem Angriff bei Fleury. Deutsche Angriffe westlich von Höhe 304 und in der Nähe von Fleury. Die 1.200 Überlebenden des französischen 407. Regiments (von 2.800 am 21. Juni) werden zurückgezogen.

Naher Osten
Persien: Die türkischen Truppen werden vom Urmia-See abgedrängt.

Politik
Frankreich: Der serbische Premierminister Pasic besucht Paris.

Neutrale
Schweiz: Deutschland droht die Kohleversorgung zu beenden, wenn gekaufte Baumwolle nicht geliefert wird.
Rumänien: 9 Arbeiter in Galati werden bei einer Anti-Kriegs-Demonstration getötet.

Heimatfronten
Großbritannien: 7.000 Ingenieure von Vickers-Barrow unterliegen bis zum 3. Juli bei ihrem Streik gegen eine teilweise Einberufung zum Militärdienst.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 27. Juni 1916:

Infanteristen der portugiesischen Expeditionsstreitmacht
Infanteristen der portugiesischen Expeditionsstreitmacht besetzen Gräben in Ostafrika.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die britische See-Streitmacht (2.000 Soldaten unter General Crewe seit dem 17. Juni) rückt südlich vom Fluss Kagera in Richtung Victoriasee vor. Major-General Gill und ein Teil der 3.00 Mann starken portugiesischen Expeditionsstreitkräfte landen (vollständig bis zum 6. September) in Lourenco Marques an.

Westfront
Britische Aufklärungsangriffe vom La-Bassee-Kanal bis zur Somme-Linie.

Südfronten
Trentino: Die Italiener nehmen wieder die langsame Verfolgung auf.
Karnien: Die italienischen ‚Berichtigungsoperationen‘ des XII. Korps bis zum 29. Juni kosten 3.662 Mann Verluste.

Naher Osten
Arabische Revolte: Fakhri Pascha unternimmt einen Ausfall aus Medina, massakriert die arabische Vorstadt. Feisal blockiert ihn aus der Distanz.

Luftkrieg
Westfront: 157 aktive deutschen Batterien werden vom Royal Flying Corps gemeldet.

Politik
Österreich-Ungarn: Ein Brief des Botschafters in Berlin besagt, dass die ‚Monarchie den Krieg nicht mehr überstehen wird‘.

Neutrale
Griechenland: Der König unterzeichnet ein Dekret zur Demobilisierung.

Geheimkrieg
Die deutsche Mission von Hentig trifft im chinesischen Turkmenistan ein, nachdem sie russischen Patrouillen entkommen ist.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 28. Juni 1916:

Italienische Sanitäter mit Gasmasken
Italienische Sanitäter mit Gasmasken.

Südfronten
Trentino: Italienische Kavallerie erreichen Pedescala nordöstlich von Arsiero.
Isonzo – Erster großer Gasangriff an der italienischen Front bis zum nächsten Tag: mithilfe von Hydozyanid-Gasbehältern verursachen die österreich-ungarischen Soldaten in der Nacht zwischen dem Mt.Cosisch und dem Meer 6.600 Opfer unter den schlafenden Soldaten der italienischen 21. und 22. Division. Die Regina-Brigade und das italienische 10. Regiment können die Gräben aber wieder besetzen und die österreich-ungarischen Truppen verlieren 1.988 Mann (davon 416 Kriegsgefangene), darunter auch Opfer durch zurück gewehtes, eigenes Gas.

Westfront
Verdun: Französische Angriffe mit Handgranaten in der Nähe von Höhe 329 und der Befestigung Thiaumont. Deutsche Gegenangriffe scheitern.
Somme: Die Null-Stunde für die alliierte Offensive wird wegen anhaltenden Regen auf den 1. Juli verschoben.

Ostfront
Brussilow-Offensive, Galizien – Schlacht von Kolomea (24. Juni bis 6. Juli): Lechitski zerschlägt die österreich-ungarische Siebte Armee an einer 40 km breiten Front östlich von Kolomea, nimmt 10.421 Kriegsgefangene und 4 Geschütze, betritt Kolomea am 29. Juni und steht 20 km südlich davon bis zum 30. Juni.

Naher Osten
Arabischer Aufstand: 3 britische Schiffe landen 8 ägyptische Gebirgsgeschütze, 4 MGs und 3.000 Gewehre in Jeddah an.
Persien: Baratows 8.500 Mann mit 14 Kanonen halten die türkische 2. Division bei Karind bis zu ihrem Rückzug auf Kermanshah (was auch am 30. Juni evakuiert wird) in der Nacht auf.

Afrikanische Fronten
Victoria-See: 320 britische Soldaten landen und besetzen Bukoba.

Luftkrieg
Westfront: Starker Regen und niedrige Wolken bis zum 30. Juni schränken die Operationen ein. 111 Personalverluste beim Royal Flying Corps seit dem 1. Juni sowie 17.000 Flugstunden.

Politik
Großbritannien und Frankreich distanzieren sich vollständig von ihrer Londoner Erklärung.

Heimatfronten
Russland: Generalstabschef Alexejew schlägt dem Zaren einen Militärdiktator für den Nachschub vor.
Deutschland: Liebknecht wird zu 2 Jahren Zwangsarbeit verurteilt (welche am 23. August auf 4 Jahre erhöht wird) und aus der Armee entlassen. 55.000 Arbeiter legen deshalb aus Protest für 3 Tage die Arbeit nieder.
Großbritannien: Es wird berichtet, dass 400 deutsche Unternehmen nach wie vor im Ausland Handel treiben.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 29. Juni 1916:

Generalstabschef Conrad von Hötzendorf
Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf war der Verfechter von Präventivkriegen, um italienische und serbische Expansion einzudämmen.

Ostfront
Österreich-Ungarn: Der Wiener Kronrat greift Generalstabschef Conrad von Hötzendorf zum ersten Mal an und der Kaiser befiehlt ihm, mehr Informationen zu geben.

Luftkrieg
Mesopotamien: Die Abteilung aus Flugzeugen des Royal Navy Air Service wird abgezogen, dafür treffen 4 Fesselballons des Royal Navy Air Service ein.

Politik
Großbritannien – Osteraufstand: Das britische Außenministerium sendet Auszüge über die Homosexualität aus Casements Tagebuch in die USA. Außenminister Grey verbietet am nächsten Tag, weitere Kopien davon zu versenden.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 30. Juni 1916:

Schlachtschiff der Bayern-Klasse
Ein Schlachtschiff der Bayern-Klasse in der Nordsee.

Seekrieg
Nordsee: Das erste deutsche Schlachtschiff mit 38,1-cm-Geschützen, Bayern, tritt der Hochseeflotte bei. Das Schwesterschiff Baden folgt im Februar 1917.
Deutschland: Kanzler Bethmann setzt zum wiederholten Mal Admiral Scheer über seinen Widerstand gegen den uneingeschränkten U-Boot-Krieg in Kenntnis.
Mittelmeer: ​​Im Juni versenkten deutsche U-Boote 43 Handelsschiffe mit 67.125 t von insgesamt 87.293 t auf allen Meeren. Im Juni tadelt das französische Marine-Ministerium das Prefet Maritime in Bizerta (Tunesien) für dessen Vorschlag, ein Konvoi-System als Antwort auf die U-Boot-Bedrohung einzuführen.

Westfront
Verdun: Französische Truppen erobern Fort Thiaumont zurück. 65 französisch Divisionen standen im Kampf gegen 47 deutsche. Die Verluste im Juni belaufen sich auf 67.000 Franzosen und 51.567 Deutsche (darunter 4 Divisionen, welche 71 % bis 90 % ihrer Infanterie eingebüßt hatten).

Ostfront
Brussilow-Offensive, Galizien: 2 österreich-ungarische Divisionen von der italienischen Front beginnen bei Nadworna und Deljatyn anzukommen.

Luftkrieg
Westfront: 6 RE7 der 21. Squadron des Royal Flying Corps bombardieren die Lokschuppen des Lille-St.Saveur-Bahnhofs. Der Angriff wird am 1. Juli wiederholt und ist erfolgreich durch den Einsatz einer 132-kg-Bombe, welche zum ersten Mal aus einer Höhe zwischen 2.100-2.600 m abgeworfen wird. Bei beiden Einsätzen eskortieren 2 Martinsyde und 2 Morane die Bomber.

Neutrale
USA: Der Repräsentant der Firma Krupp, Hauptmann Tauscher, wird vom Vorwurf der Verschwörung freigesprochen. Der US Commissioner of Navigation berichtet, dass 125.000 t Schiffsraum für ausländische Eigentümer (vor allem britische) gebaut werden.

Heimatfronten
Frankreich: Die Alkoholsteuer wird erhöht.
Großbritannien: Das Army Council übernimmt 1916 Heu- sowie Stroh-Kulturpflanzen. D.H. Lawrence wird in Bodmin nicht für den Militärdienst angenommen.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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