Schwerer Jagdpanzer Elefant oder Ferdinand, Sturmgeschütz mit 8,8 cm PaK43/2 (SdKfz 184).
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell.
Sturmgeschütz mit 8,8 cm PaK43/2 (SdKfz 184) Elefant, Ferdinand
Typ: Schwerer Jagdpanzer.
Geschichte
Seiteninhalt:
Während der Entwicklung der zwei Modelle des Tiger-Panzer durch Porsche und Henschel hatte Hitler erregt einen Turmentwurf gefordert, welcher große genug war, die 8,8 cm KwK L/17 einzubauen. Dies konnte nicht umgesetzt werden und so wurde am 22. September 1942 entschieden, ein Sturmgeschütz mit 200 mm Frontalpanzerung und der langen 8,8-cm-Kanone auf dem Fahrgestell des Tiger(P) umgehend zu entwickeln und ein Teil der Porsche-Tiger-Produktion wurde für dieses Fahrzeug abgezweigt.
Porsche unterlag der Firma Henschel mit der Entwicklung seines zu komplizierten und fehleranfälligen Entwurfs des Tiger-Panzers. Professor Ferdinand Porsches Einfluss bei Hitler war aber groß, da dessen ausgefallene technische Ideen auf den Führer faszinierend wirkten. So kam es, dass auch Porsche im Auftrag von Hitler mit dem Bau der eigenen Fahrzeuge beginnen durfte, sodass dort 90 mehr oder weniger fertige Fahrgestelle vorhanden waren, die dann aber praktisch nicht verwendungsfähig waren.
Nur zwei der Porsche-Tiger wurden vollständig fertiggestellt, litten aber unter der zu komplizierten Technik und wurden niemals Frontreif. Um die anderen Fahrgestelle nicht vollständig zu verschwenden, sollten aus diesen der schwere Jagdpanzer Elefant entstehen, indem die unzuverlässigen Porsche-Dieselmotoren mit bewährten Maybach-Vergasermotoren ersetzt wurden. Die neue 8,8-cm Pak43/2 Panzerabwehrkanone, welche aus der 8,8-cm Flak 18/37 entwickelt worden war, sollte als Bewaffnung dienen.
Die Firma Alkett wurde ausersehen, diesen Jagdpanzer ‚Ferdinand‘ (nach Professor Dr. Ferdinand Porsche, als Spottname bei der Truppe auf dessen unsäglichen Entwurf) zu entwerfen und zu bauen, während die Nibelungenwerke das vollständige Fahrgestell liefern sollten.
Trotz eines Mangels an Teilen für die Kettenaufhängung und fehlenden Probeläufen, befahl Hitler am 6. Februar 1943, 90 Jagdpanzer Ferdinand so schnell wie möglich und unter allen Umständen für die Verwendung an der Front zu bauen. Dies führte dazu, dass die Nibelungenwerke statt Alkett das durch Hitler als Jagdpanzer ‚Elefant‘ bezeichnete Fahrzeug komplett produzierten.
Alle 90 Fahrzeuge waren bis Ende Mai 1943 fertig, um für die große Sommeroffensive in der Panzerschlacht von Kursk eingesetzt zu werden, zusammen mit den Tiger-Panzern und dem ebenfalls für diesen Termin vorgesehenen, neuen PzKpfw V Panther.
Die Wanne des Jagdpanzer Elefant war diejenige vom Tiger(P), jedoch wurden zusätzliche 100mm-Panzerplatten auf die Vorderseite genietet, sowie ein Zusatzstück hinten, um den Überbau zu stützen und Ablasser für die Kühlluft des ganz hinten befindlichen Elektromotors zu montieren.
Innerhalb des Überbaus befand sich die lange 8,8-cm-Kanone mit begrenztem Richtbereich. Der ursprünglich in der Mitte angelegte Kampfraum des Tiger(P) war nicht geeignet, die lange Kanone mit 50 Schuss Munition aufzunehmen. Deshalb musste der Panzer grundlegend verändert werden, wobei die beiden neuen Motoren in die Mitte verlegt wurden und der Kampfraum nach hinten kam und erst ganz hinten das Elektrogetriebe.
Die Seiten des kastenförmigen Aufbaus wurden so gut wie möglich abgeschrägt und die Kanone ragte trotz allem immer noch 1,22 Meter vorne über.
Eine Sekundärbewaffnung wurde erst Ende 1943 eingebaut, als die von der Front zurückgekehrten Fahrzeuge umgebaut wurden und ein Maschinengewehr im vorderen Rumpf erhielten. Der Überbau wurde zur gleichen Zeit verändert, um den Kommandanten mit einer Kuppel auszustatten. Auf diese Weise wurden 48 Jagdpanzer Elefant umgebaut und anschließend in Italien eingesetzt.
Die Wanne war wie beim Tiger-Panzer oben flach und der Aufbau war sehr geräumig. Die Mannschaft stieg in den Jagdpanzer durch eine große, runde Luke auf der Rückseite ein. Sonst gab es praktisch kaum Öffnungen in der starken Panzerung und alle Stoßstellen überlappten und waren verschweißt.
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Die beiden Maybach-Motoren gaben ihre Kraft an einen Siemens-Suchert-Dynamo weiter, der die beiden hinten liegenden Elektromotoren mit Strom versorgte, welche wiederum die Triebräder bewegten. Die Steuerung musste noch durch Hydraulikmotoren unterstützt werden, allerdings war keine Gangschaltung notwendig, was die Arbeit für den Fahrer einfacher machte.
Einsatz
Die Jagdpanzer Elefant wurden den Schweren Panzerjägerabteilungen 653 und 654 im April und Mai 1943 zugeteilt. Diese Einheiten kämpften bei Kursk während der kurzen deutschen Offensive und halfen später im Sommer und Herbst, Frontlücken an diesem Abschnitt der Ostfront zu stopfen.
Dabei machte sich bemerkbar, dass der Elefant mit großer Eile in den Einsatz geschickt wurden, ehe noch vorhandene technische Probleme behoben waren und die Besatzungen genügend Zeit hatten, sich mit den Fahrzeugen ausreichend vertraut zu machen. Sobald die Elefant-Jagdpanzer in den Angriff zogen, blieben viele mit technischen Ausfällen liegen.
Bei der Panzerschlacht von Kursk führten die zwei Panzerjäger-Abteilungen trotzdem den ersten Angriff erfolgreich an und durchbrachen die sowjetischen Verteidigungslinien. Obwohl die Fahrzeuge zwar mit der stärksten verfügbaren Kanone bewaffnet waren, hatten sie keine Selbstverteidigungswaffen erhalten. So konnte sowjetische Infanterie viele von ihnen in den rückwärtigen Linien außer Gefecht setzten, da sich ihre Besatzungen nicht verteidigen konnten.
Der Vorteil der Jagdpanzer Elefant lag in seiner großen Kanone und dicken Panzerung, sodass er feindliche Panzer auf sehr große Entfernungen bekämpfen konnte, während er selbst unverwundbar gegen jeden Frontalbeschuss war.
Doch dieser Vorteil war mit extrem hohen Bodendruck verbunden, sodass sich das Fahrzeug in schwierigem Gelände leicht festfuhr. Deshalb mussten vor dem Marsch oder Kampfeinsatz Straßen, Wege und Gelände genau erkundet werden.
Wenn sie jedoch als ‚fahrbare Bunker‘ in der Verteidigung eingesetzt wurden, waren sie erfolgreich.
Die beiden Einheiten wurden Ende 1943 aus der Frontlinie gezogen, um die Fahrzeuge zu überholen. Anschließend wurde nur die 653. Panzerjäger-Abteilung mit den umgebauten Fahrzeugen wieder ausgestattet und eine getrennte Kompanie der 614. Panzerjäger-Abteilung zugeteilt.
Der Panzerjäger Elefant konnte seinen schlechten Ruf aus dem katastrophalen Debüt bei Kursk aber nicht mehr beheben und die verbliebenen Fahrzeuge wurden 1944 in Italien verwendet. Der Mangel an Ersatzteilen, seine Größe, technische Unzuverlässigkeit und Unbeweglichkeit führte zu zahlreichen Ausfällen und einige wurden auch von alliierten Truppen erbeutet.
Bergepanzer Tiger(P)
Im September 1943 wurden drei Bergepanzer Tiger(P) aus dem Tiger(P)-Fahrgestell umgebaut und an die schwere Panzerabteilung 501 ausgegeben.
Die Umrüstung wurde in ähnlicher Weise wie beim Ferdinand-Jagdpanzer durchgeführt. Die Motoren wurden in der Mitte des Panzerfahrgestells montiert, und am Heck wurde ein neuer Aufbau hinzugefügt.
Eine Kugelhalterung wurde für die einzige ‚Bewaffnung‘, einem 7,92mm MG 34 eingesetzt. Abgesehen von einem kleinen Kran, ähnlich einem Bohrturm, und Rammen und Holzbalken wurde keine spezielle Bergungsausrüstung angebracht.
Benutzer: Deutschland.
3D-Modell schwerer Jagdpanzer Elefant
Modell des Elefant-Jagdpanzers nach Umbau Ende 1943 mit Bug-MG und Kommandanten-Kuppel.
Spezifikationen Jagdpanzer Tiger(P) Elefant (Ferdinand)
Spezifikationen:
Spezifikation | Elefant (SdKfz 184) |
---|---|
Typ | schwerer Jagdpanzer |
Antrieb | 2 x Vergasermotoren Maybach HL120TRM mit je 320 PS bei 2.800 U/min (265 PS bei 2.600 U/min) |
Getriebe | 3 Vorwärtsgänge (Elektrogetriebe) |
Besatzung | 6 |
Länge über alles | 8,14 m (ohne Rohr: 6,80 m) |
Breite | 3,38-3,43 m |
Höhe | 2,97 m |
Gewicht | 68.000 kg |
Straßengeschwindigkeit | 20 km/h |
Geländegeschwindigkeit | 17 km/h |
Verbrauch/100 km | Straße 700 Liter, Gelände 1.000 Liter |
Kraftstoffvorrat | 950 Liter |
Straßen-Fahrbereich | 130-150 km |
Gelände-Fahrbereich | 90 km |
Kletterfähigkeit | 0,78 m |
Grabenüberschreitung | 3,20 m |
Watfähigkeit | 1,22-2,50 m |
Wendekreis | 2,50 m |
Steigfähigkeit | 22° |
Panzerung:
Spezifikation | mm | Winkel |
---|---|---|
Aufbau Vorn | 200 | 25° |
Aufbau Seite | 80 | 30° |
Aufbau Hinten | 80 | 20° |
Aufbau Oben | 30 | 86° |
Wanne Vorn | 100 + 100 | oben 12°, unten 35° |
Wanne Seite | oben 80, unten 60 | 0° |
Wanne Hinten | 80 | oben 40°, unten 0° |
Wanne Unten | oben 30, unten 20-50 | 90° |
Geschützmantel | 25 + 100 | 0° + rund |
Bewaffnung und Ausrüstung:
Elefant (SdKfz 184) | Spezifikation |
---|---|
Hauptbewaffnung | 8,8 cm Pak 43/2 L/71 |
Schuss | 50 |
Schwenkbereich | -28° bis +28° (manuell) |
Höhenbereich | -8° bis +14° |
Mündungsgeschwindigkeit Pzgr39-1 | 1.000 m/s |
Mündungsgeschwindigkeit Pzgr40/43 | 1.130 m/s |
Granatgewicht Pzgr39-1 | 10,20 kg |
Granatgewicht Pzgr40/43 | 7,30 kg |
Maximale Schußweite | ? |
Sekundär-Bewaffnung | 1 x 7,92-mm-MG34 lose im Wagen, ab Ende 1943 1 x 7,92-mm-MG34 in Kugelblende vor dem Funker im Bug |
Funkgerät | FuG5 (4 km Reichweite) |
Zieloptik | SflZF |
Durchschlagskraft mm der Kanone auf 30° Panzerplatte:
Entfernung | Pzgr39-1 | Pzgr40/43 |
---|---|---|
100 m | 203 mm | 237 mm |
500 m | 185 mm | 217 mm |
1.000 m | 165 mm | 193 mm |
1.500 m | 148 mm | 171 mm |
2.000 m | 132 mm | 153 mm |
Herstellung:
Angaben | Elefant |
---|---|
Produktion | April und Mai 1943 |
Stückpreis | ? |
Stückzahl | 90 (48 Ende 1943 umgebaut) |
Einsatzstatistik für Jagdpanzer Elefant:
Jahr | Bestand | Produktion | Verluste |
---|---|---|---|
vor 1939 | - | - | - |
1939 | - | - | - |
1940 | - | - | - |
1941 | - | - | - |
1942 | - | - | - |
1943 | - | 90 | 44 |
1944 | 47 (1.1.) | - | 35 |
1945 | - | - | - |
Insg. | - | 90 | 79 |
Porsche-Entwicklungen hin zum Elefant
VK3001(P)
Aufgrund eines Auftrags aus dem Jahr 1939 begann das Konstruktionsbüro von Dr.-Ing.h.c.F. Porsche der gleichnamigen KG aus Stuttgart, mit der Arbeit an der ersten Konstruktion eines gepanzerten Fahrzeugs. Das nachfolgende Fahrzeug erhielt die Bezeichnung VK3001(P), war aber innerhalb der Porsche- und Nibelungenwerke als ‚Typ 100‘ oder Leopard bekannt.
Dr. Porsche versuchte, viele Probleme bei der Konstruktion des VK3001(P) zu lösen: außen angebrachte Längsdrehstäbe für die Federung, Luftkühl-Motoren und das elektrische Getriebe.
Umfangreiche Tests in den Jahren 1940 und 1941 erwiesen den VK3001(P) zwar als zufriedenstellend, aber die Motoren waren unzuverlässig. Der Turm, der von Krupp entwickelt wurde, war auch noch nicht fertiggestellt, als das Projekt VK3001 im Jahr 1941 aufgegeben wurde. Die vorhandenen VK3001(P) ‚Versuchs‘-Fahrzeuge wurden während der Entwicklung des VK4501(P) ausgiebig genutzt.
VK4501(P)
Der VK4501 (P) wurde von der KG des Dr.-Ing.h.c.F. Porsche entwickelt, wobei der Auftrag für die Arbeiten am 26. Mai 1941 erteilt wurde. Der Prototyp wurde im April 1942 fertiggestellt und ohne Vorversuche wurde die Produktion des Porsche-Tigers in Gang gesetzt, wobei die Auslieferung im Juli 1942 beginnen sollte.
Probleme mit dem Motor und der Kettenaufhängung brachten die Produktion im August 1942 zum Stillstand, nachdem nur fünf Exemplare fertiggestellt worden waren. Im Oktober 1942 wurde den Nibelungenwerken befohlen, die Produktion des Tiger(P) einzustellen, da Porsche die technischen Probleme nicht lösen konnte.
Die Kettenaufhängung des Tigers (P) bestand aus sechs Paar stahlbereiften, gummigefederten Straßenrädern mit Antriebskettenrädern, die hinten statt vorne angeordnet waren. Der Antriebsstrang bestand aus zwei luftgekühlten V-10-Motoren, die Generatoren antrieben, um die Elektromotoren für den Antrieb der Zahnräder anzutreiben.
Der von Porsche entworfene und von Krupp gebaute Turm wurde später für den Henschel VK4501(H) weiterentwickelt, indem die Dachwinkel modifiziert wurden.
Im September 1942 wurde durch einen Befehl bestimmt, dass die erste Serie der Tiger(P), da sie luftgekühlte Motoren besaß, zwei für Nordafrika bestimmte Abteilungen ausrüsten sollten. Aufgrund von Problemen mit dem Antriebsstrang wurde die Produktion jedoch eingestellt und die fünf fertigen Tiger(P) wurden zur Ausbildung und Erprobung in Döllersheim verwendet.
Quellenangaben und Literatur
Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr (Werner Oswald)
Encyclopedia of German Tanks of World War Two (P.Chamberlain, H.L.Doyle)
Panzer und andere Kampffahrzeuge von 1916 bis heute (Christopher F. Foss, John F. Milsom, Colonel John Stafford Weeks, Captain Georffrey Tillotson, Richard M. Ogorkiewicz)
Panzerkampfwagen des 1. und 2. Weltkrieges (Andrew Kershaw)
Krieg der Panzer (Piekalkiewicz)
The Encyclopedia of Weapons of World War II (Chris Bishop)
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