Geschichte des amerikanischen schweren Panzers T28 (später Selbstfahrlafette T95) und sein Einsatz im Computerspiel War Thunder.
T28 (später T95)
Typ: schwerer Panzer (später Gun Motor Carriage = Selbstfahrlafette).
Geschichte:
Seiteninhalt:
Im September 1943 schlug das amerikanische Waffenamt den Bau eines sehr schwer gepanzerten Panzers vor, welcher als T28 bezeichnet wurde. Seine Aufgabe sollte es sein, stark befestigte Stellungen anzugreifen und gegen alle bekannten feindlichen Panzer unverwundbar zu sein.
Dieser schwere Panzer sollte eine Panzerung von 203 mm haben und auf dem Fahrgestell und den mechanischen Komponenten des mittleren Panzers T23 basieren. Es wurde vorgeschlagen, die neu entwickelte 105-mm-Kanone T5E1 zu verwenden, welche eine hohe Mündungsgeschwindigkeit hatte.
Die amerikanischen Heeres-Streitkräfte erteilten im April 1944 die Genehmigung für den T28, verlangten aber, dass ein mechanischer Antrieb statt des elektrischen Getriebes des T23 verwendet werden soll.
Fünf Prototypen des endgültigen Entwurfs wurden von der Firma Pacific Car & Foundry bestellt. Noch während die Arbeiten am ersten Fahrzeug liefen, wurde die Bezeichnung im März 1945 auf 105 mm Gun Motor Carriage T95 (105-mm-Selbstfahrlafette T95) geändert, da die Kanone sich in keinem Turm, sondern im Rumpf befand.
Mit der Einstellung der Feindseligkeiten gegen Japan wurde der Auftrag für die Prototypen auf nur noch zwei reduziert, wobei der erste im September 1945 fertiggestellt wurde. Somit wurden die Versuche mit den Prototypen erst nach Kriegsende durchgeführt, wobei das zweite Fahrzeug während seiner Testfahrten durch Feuer zerstört wurde.
Aufgrund der erfolgreichen Entwicklung des schweren Kampfpanzers T29 wurde die Arbeit an dem T28/T95-Projekt im Oktober 1947 eingestellt. Auch wurden keine Produktionsaufträge vergeben, obwohl die Serienproduktion zeitweise für den Fall, dass der Krieg gegen Japan fortgesetzt worden wäre, geplant war.
Die Wanne war eine Gusskonstruktion mit einer Länge von zwei Drittel des Kettenlaufwerks und zur Rückseite des Panzers ausgerichtet. Es gab einen Ausleger am Heck, um die Munition in den Kampfraum zu laden. Der schildkrötenförmige Aufbau (daher der Name ‚Turtle‘, zu Deutsch ‚Schildkröte‘) hatte eine Sichtkuppel für den Kommandanten, die von einem Flugabwehr-Maschinengewehr auf einer Ringmontage überragt wurde.
Die 105-mm-Kanone wurde in der Wannenfront mit einem begrenzten Schwenkbereich in einem kugelförmigen Mantel mit 305 mm Panzerung angeordnet.
Jedes Kettenlaufwerk war eine Zwillingseinheit, die aus zwei kompletten HVSS-Einheiten bestand, wobei die äußeren Ketten auf jeder Seite abgetrennt und entfernt werden konnte, um die Breite und das Gewicht des Fahrzeugs für den Transport durch die Eisenbahn oder auf beengten Straßen zu verringern. Die beiden abmontierten Kettenlaufwerks-Einheiten konnten dann nebeneinander zu einer passiven Einheit verbunden werden, die entweder vom Fahrzeug selbst oder von einem begleitenden Zugfahrzeug hinterher gezogen werden konnte.
Spezifikationen
Spezifikationen:
T28/T95 | Spezifikation |
---|---|
Typ | schwerer Panzer (T95: schwere Selbstfahrlafette) |
Antrieb | Ford GAA V-8, Benzinmotor mit 410 PS |
Besatzung | 8 (Kommandant, Fahrer, Beifahrer, 5 Mann für Kanone) |
Länge | 11,12 m (mit Kanone); 7,50 m (ohne) |
Breite | 4,42 m (4,24 m ohne die äußeren Ketten) |
Höhe | 2,84 m |
Gewicht | 86.070 kg |
Bodendruck | ? |
Leistungsgewicht | 4,8 PS/t |
Straßengeschw. | 12,9 km/h |
Geländegeschw. | ? |
Strassen-Fahrbereich | 160 km |
Kletterfähigkeit | 0,91 m |
Grabenüberschreitung | ? |
Watfähigkeit | 1,19 m |
Steigfähigkeit | ? |
Panzerung:
T28/T95 | mm | Winkel |
---|---|---|
Aufbau Vorn | Details unbekannt, Panzerung zwischen 300 mm Maximum und 25 mm Minimum | ? |
Aufbau Seite | ? | ? |
Aufbau Hinten | ? | ? |
Aufbau Oben | ? | ? |
Wanne Vorn | ? | ? |
Wanne Seite | ? | ? |
Wanne Hinten | ? | ? |
Wanne Unten | ? | ? |
Wanne vom M4A3 (Details unbekannt) | ? | ? |
Geschütz-Mantel | 305 mm | ? |
Bewaffnung:
T28/T95 | Spezifikation |
---|---|
Hauptbewaffnung | 105-mm-Kanone T5E1 |
Granaten | 62 |
Schwenkbereich | -10° links bis 10° rechts |
Höhenbereich | +19,5° bis -50° |
Mündungsgeschwindigkeit | ? |
Granatgewicht | ? |
maximale Schussweite | ? |
Sekundär-Bewaffnung | 1 x 12,7-mm-Browning-Flak-MG (660 Schuss) |
Durchschlagskraft der Kanone unbekannt.
Einsatzstatistik:
T28/T95 | Angaben |
---|---|
Produktion | Prototypen ab September 1945 fertiggestellt |
Stückpreis | ? |
Stückzahl | 2 |
T28 in War Thunder
In seinem BR-Bereich ist der T28 frontal praktisch nicht zu knacken, was ihn zu einem interessanten Premium-Fahrzeug macht. Das Ganze wird noch dadurch gesteigert, dass die meisten Gefechte mit dem amerikanischen Deck BR 6.3 zumeist nicht höher als BR 6.7 stattfinden und sogar die Situation als Top-Tier gesetzt zu werden, relativ häufig auftritt.
Ich habe mir den T28, zusammen mit dem schnellen Jagdpanzer Super Hellcat, für 50 Prozent Rabatt am War-Thunder-Jahrestag (Anfang November) geleistet. Zudem sind diese Premium-Fahrzeuge ebenfalls von Weihnachten bis Neujahr mit diesem Rabatt erhältlich, sowie um den 8. Mai herum mit etwa 30 Prozent.
An die langsame Geschwindigkeit und empfindlichen Seiten des T28 muss man sich erst einmal gewöhnen. Dazu ist eine gewisse Kenntnis der Karten notwendig, wo und wann der schwere Jagdpanzer eingesetzt werden sollte.
In der Regel beginnt meine Spieleröffnung mit dem Einsatz des M18 und der Einnahme einer CAP-Zone sowie dem Versuch, noch zumindest einen Gegner bei deren Verteidigung abzuschießen.
Hierbei können schwere oder frontal gut gepanzerte Fahrzeuge wie ein Panther-Panzer aus Hinterhaltestellungen leicht von der Seite zerstört werden, während leichte Panzer auch für das Maschinengewehr oft kein Problem darstellen. Letzteres gilt allerdings auch für den M18 selbst.
Sobald der M18 Geschichte ist, kommt zumeist der T28 zum Einsatz. Sollte die Karte ungeeignet oder der Weg in das Kampfgebiet zu lange sein, bietet sich alternativ der Einsatz der schweren Kampfpanzer M4A3E2 (76mm) Jumbo auf BR 6.3 bis 6.7 oder der T26E1-1 ab BR 7.0 an.
In jedem Fall kann der T28 bei einer drohenden Niederlage auch immer noch hervorragend zur Verteidigung des eigenen Stützpunktes (Spawn-Zone) eingesetzt werden. Dies um so wahrscheinlicher, da er in War Thunder als Jagdpanzer gilt und somit immer noch relativ wenig Spawn-Punkte auch bei einem späten Einsatz als zusätzliches Fahrzeug kostet.
Video vom Einsatz des T28 in War Thunder
Die Wirksamkeit des T28 bei richtigem Einsatz, also der Vermeidung der empfindlichen Seiten und des Hecks dem Gegner zugewandt und das verdecken der wenigen Schwachpunkte (vor allem die Kommandantenkuppel) mit Tarnmaterial, kann aus dem nachfolgenden, achtminütigen Replay-Video einer ‚Realistischen Schlacht‘ mit acht Abschüssen erahnt werden:
Siegquote und BR-Hochstufungen
Die Siegquote beim amerikanischen BR 6.3-Deck bewegte sich beim Autor von November 2019 bis Februar 2020 monatlich zwischen 50 und 67 Prozent (durchschnittlich knapp 62 Prozent) in insgesamt 205 Gefechten.
Bemerkenswert war vor allem, dass 22 Prozent der Gefechte auf dem besten Battle Rating als ‚Top-Tier‘, also dem BR 6.3, stattfanden. Weitere 37 Prozent fanden mit einer Hochstufung um nur einen Bereich auf BR 6.7 statt.
Lediglich 22 Prozent der Gefechte fanden auf dem BR 7.3, also um ein volles Battle Rating hochgestuft, statt. Und auch hier ist der T28 immer noch ein mächtiger Gegner.
Im Gegensatz zum amerikanischen Deck von BR 6.7, wo parallel in sage und schreibe für 46 Prozent aller Gefechte eine volle Hochstufung auf BR 7.7 stattfand, ist dies eine hervorragende Ausgangssituation für den T28 und alle anderen Fahrzeuge dieses Decks.
Welches Fahrzeug-Deck hat sich für USA BR 6.3 bewährt ?
Nachfolgend eine Zusammenfassung eines bewährten Decks für das BR 6.3, wobei mit 10 Fahrzeug-Slots die maximal mögliche Anzahl verwendet wird.
Wie immer, ist wieder der richtige Mix aus Hauptfahrzeugen für Schlachten oder Eroberungs-Szenarien sowie Flugzeugen, Jagdpanzern und Flak-Fahrzeugen entscheidend für ein erfolgreiches Bestehen des Gefechtes.
Neben dem T28 und dem schon erwähnten M18 eignen sich dabei noch folgende Fahrzeuge:
Der T26E1-1 ‚Super-Pershing‘ hinterlässt als schwerer Kampfpanzer einen gemischten Eindruck. Da ist erst einmal die exzellente Kanone, welche die gleiche wie im T28 ist. Auf der anderen Seite hat der Panzer aber auch viele Schwachstellen – insbesondere die hinter der einen Turmseite verstaute Munition -, welche erfahrene Gegner leicht auszunutzen wissen. Bei vorsichtigem Einsatz mit Deckung für das Fahrgestell und richtig angewinkeltem Turm zu den Gegnern ist der T26E1-1 durchaus effektiv und lässt sich eindeutig schneller über größere Entfernungen nach vorne bringen als der langsame T28.
Die ‚Super Hellcat‘ ist ebenso wie der T28 ein Premium-Fahrzeug, welche der Autor zusammen erworben hatte. Zwar ist die ‚Super Hellcat‘ deutlich schneller als der normale M36-Jagdpanzer von BR 5.7, verfügt aber nur über die gleiche Kanone und ist zudem dünner gepanzert.
Auch fehlen Nebelgranaten und durch die gegenüber dem M18 doch klar geringere Geschwindigkeit ist dieser Jagdpanzer auch nicht so sehr zur Spieleröffnung mit der Eroberung einer Kontroll-Zone (CAP) geeignet.
Dazu schwankt die Kanone lange, wenn man aus der Fahrt heraus abbremst, sodass der taktische Einsatz eigentlich nur defensiver Natur ist: schnelles Erreichen einer geeigneten Hinterhaltstellung und auf den Gegner warten.
Insgesamt ein Premium-Fahrzeug also, dessen Kauf nicht unbedingt notwendig ist und ein M36 würde es als zusätzlicher Reserve-Jagdpanzer meistens auch tun, vor allem da dieser aufgrund seines niedrigeren ‚Battle Ratings‘ weniger Einstiegspunkte kostet.
Eigentlich zieht der Autor den schnelleren, beweglicheren und frontal besser geschützten M4A3E2 (76)W Jumbo von BR 6.0 gegenüber dem T26E1-1 auf BR 6.3 vor. Zwar hat dieser nur eine 76-mm-Kanone, was aber für Gefechte bis zum BR 6.7 zumeist völlig ausreichend ist. Da fast 60 Prozent aller Gefechte sich in diesem Bereich bewegen, kommt er häufig als zweites Fahrzeug nach dem M18 auf größeren Karten mit längeren Anfahrten zum Einsatz und auch das Verhältnis von Verlusten zu Abschüssen ist zumindest beim Autor auch besser als beim T26E1-1 !
Der M41A1 ‚Walker Bulldog‘ stammt zwar aus dem Jahr 1951 und fällt damit nicht mehr in die Zeit des Zweiten Weltkrieges, hat aber trotzdem das BR 6.0.
Der leichte Panzer ist schnell und beweglich, verfügt über die Fähigkeit der Aufklärung und Markierung von Feindpanzern und die Anforderung eines ‚Luftschlages‘, was bedeutet, es ist mit ihm einfacher die notwendigen Spawn-Punkte für den Einsatz eines Flugzeuges zu erreichen. Dazu kostet er sogar weniger Einstiegspunkte als der Jagdpanzer M36 vom BR 5.7.
Deshalb ist er insbesondere geeignet, wenn man auf BR 7.3 hochgestuft wird oder über nicht mehr genügend Spawn-Punkte für eines der anderen Fahrzeuge verfügt.
Auch der Flak-Panzer M42 stammt aus der Nachkriegszeit und wurde erst 1953 in Dienst gestellt. Da seine Bofors-Flugabwehrkanone zumindest für den Abschuss von Flugzeugen nicht gerade die beste ist, befindet er sich ebenfalls nur auf dem BR 6.0.
Allerdings ist er recht schnell und beweglich, sodass er sich auch zum Flanken und Bekämpfung von nicht zu schwer gepanzerten Fahrzeugen eignet.
Die Vierlings-Flak auf dem M3-Halbkettenfahrzeug, welche als M16M6MC bezeichnet wird, besteht zwar nur aus 12,7-mm-Maschinengewehren und hat das BR 2.3, dafür kann man damit viel besser Flugzeuge abschießen als der M42. Auch die Bekämpfung leicht gepanzerter Gegner ist durchaus erfolgreich möglich.
Möchte man also vornehmlich Flugzeuge bekämpfen oder hat nicht mehr genügend Spawn-Punkte, um den M42 zu bringen, eignet sich dieses Fahrzeug.
Mit den Flugzeugen ist es so eine Sache für das amerikanische Deck auf BR 6.3. Der Autor war wenig erfolgreich mit den verschiedenen Varianten der P-47 Thunderbolt und verfügt sogar über die Premium P-47M. Schließlich stellte sich die Premium-Variante P-51D-20-NA der Mustang von BR 4.3 als erfolgreichster Jagdbomber heraus, da deren überlegene Beweglichkeit einen genaueren Zielanflug ermöglicht und statistisch zu mehr Erfolgen führte, als bei einer P-47. Allerdings eignet sich die schwer gepanzerte und mit acht 12,7-mm-Maschinengewehren bewaffnete P-47 besser zur Bekämpfung von Flugzeugen bei einem Deck auf BR 6.3.
Hier sollte jeder Spieler nach eigenen Vorlieben, entweder seinen wirksamsten Jäger für den Luftkampf oder Jagdbomber für Bodenangriffe verwenden.
Über das Premium-Angriffsflugzeug BTD-1 verfügt der Autor schon lange und hatte sie für einen besonders günstigen Preis erworben. Mit einer 2.000-Pfund-Bombe und im Sturzflug ist jeder Angriff auf einen Panzer eine ziemlich sichere Angelegenheit, allerdings sollte dafür mindestens eine 2-Sekunden-Zeitverzögerung gewählt werden. Auch kostet die BTD-1 immer 600 Einstiegspunkte, da sie als Bomber in War Thunder gewertet wird.
Es biete sich alternativ auch die AD-2 (BR 5.7) oder AD-4 (BR 6.0) aus dem normalen Forschungsbaum als Schlachtflieger an, aber an der Erforschung des letzteren Modells wird im Moment beim Autor noch gearbeitet.
Deshalb sollte auch hier jeder Spieler seinen erfolgreichsten Bomber oder Schlachtflieger verwenden.
Stand der Informationen: März 2020.
Wer das Gratis-Panzer-Spiel noch nicht kennt, kann War Thunder hier kostenlos downloaden:
Quellenangaben und Literatur
British and American Tanks of World War II (Peter Chamberlain, Chris Ellis)
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