Italienische U-Boote 600-Klasse


Italienische Sirena, Perla, Adua, Acciaio Unterseeboot-Klassen.
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken und Bilder.

U-Boot Porfido
Porfido der Acciaio-Klasse mit einem im Mittelmeer häufig verwendeten Tarnanstrich.

Sirena, Perla, Adua, Acciaio-Klassen.
Typ: italienische Unterseeboote der 600-Klasse.

Geschichte:


Datierend aus einer Zeit der großen Expansion der U-Boot-Waffe der italienischen Marine, waren die 12 Unterseeboote der Sirena-Klasse und ihrer Nachbauten auch als Boote der 600-Klasse bekannt. Diese Zahl war bezeichnend für ihre geplante Standard-Wasserverdrängung, auch wenn die endgültigen Entwürfe diese beträchtlich überschritten. Jedoch bewiesen sie, dass sie sehr handliche Boote für die doch sehr beengten Bedingungen im Mittelmeer waren.

Ihr Entwurf wurde sehr stark von der vorhergehenden Argonautau-Klasse beeinflusst, auch wenn deren Einsatzerfahrungen nicht berücksichtigt werden konnten, da der Baubeginn noch vor Indienststellung dieser Klasse begann. Die U-Boote der Sirena-Klasse waren einfach und robust und wurden viel eingesetzt, wodurch sie erhebliche Verluste erlitten und nur ein Boot beim Waffenstillstand im September 1943 noch übrig war.

Zehn fast identische Nachbauten, die Perla-Klasse, folgten. Zwei von ihnen, Iride und Onice, fuhren während des Spanischen Bürgerkriegs unter national-spanischer Flagge. Während des 2. Weltkrieg wurden Iride zusammen mit Ambra umgebaut, um als Mutter-U-Boote für Maiale (Schweine) Zwei-Mann-Torpedos SLC zu dienen. Letztes Boot konnte zwei Tage nach dem Seegefecht vor Kap Matapan den englischen Kreuzer HMS Bonaventure versenken. Nach dem Umbau griff sie den Hafen von Algier im Dezember 1942 an und konnte mit ihren Maiale vier Schiffe mit zusammen 20.000 BRT schwer beschädigen.

Zwischen 1936 und 1938 wurde 17 Boote der nahezu ähnlichen Adua-Klasse von Stapel gelassen. Zwei von ihnen wurden ebenfalls umgebaut, um SLC Zwei-Mann-Torpedos einsetzen zu können. Von diesen beiden war die Sore besonders erfolgreich. Ihre Maiale griffen Gibraltar bei nicht weniger als vier Unternehmungen an, wobei alleine im September 1941 zwei Schiffe versenkt wurden, darunter der Hilfstanker Denbydale. Ihr größter Coup erfolgte jedoch im Dezember 1941, als durch ihre Maiale die englischen Schlachtschiffe HMS Queen Elizabeth und HMS Valiant, zusammen mit einem Tanker, auf den Hafengrund von Alexandria versenkt wurden und für viele Monate ausfielen (Queen Elizabeth kehrte erst im Juli 1943 zur Home Fleet zurück). Sore wurde schließlich im August 1942 vor Haifa durch den U-Jagd-Trawler May (andere Quelle: durch Korvette Islay) versenkt.

Die letzte Ausführung der 600-Klasse war die 13 Boote starke und vergrößerte Acciaio-Klasse, welche von 1941 bis 1942 gebaut wurden.

Benutzer: Italien.


Bilder von U-Booten der 600-Klasse


Spezifikationen für Sirena-Klasse

Spezifikationen:

Sirena-Klasse Spezifikation
TypUnterseeboot
Wasserverdrängung 679-701 t aufgetaucht, 842-860 t getaucht
Länge 60,18 m
Breite 6,45 m
Tiefgang 4,70 m
Maschinen Überwasser-Dieselmotor und E-Motor für Unterwasserfahrt mit zwei Wellen
Gesamtleistung 1.200 PS über Wasser, 800 PS unter Wasser mit E-Motor
Brennstoffvorrat?
Geschwindigkeit 14 kn über Wasser, 8 kn unter Wasser
Fahrbereich 9.000 km bei 8 kn über Wasser, 135 km bei 4 kn unter Wasser
Tauchtiefe?
Besatzung45

Bewaffnung:

Sirena-Klasse Spezifikation
Haupt-Bewaffnung 6 x 53,3-cm-Torpedorohre (vier im Bug, zwei im Heck) mit 12 Torpedos
Sekundär-Bewaffnung 10-cm-Kanone
Flak 2 (später 4) x 13,2-mm-Fla-MGs

Supremacy 1914

Einsatzstatistik:

600-KlasseAngaben
Boote 12 Sirena-Klasse, 10 Perla-Klasse, 17 Adua-Klasse (1936-1938), 13 Acciaio-Klasse (1941-1942)
Verbleib 11 Boote der Sirena-Klasse gesunken, andere unbekannt


Modell italienische U-Boote der Adua und Acciaio-Klasse

italienische U-Boote
italienische U-Boote der Adua (oben) und Acciaio-Klasse (unten)

Quellenangaben und Literatur

The Encyclopedia of Weapons of World War II (Chris Bishop)
Flotten des 2. Weltkrieges (Antony Preston)
U-Boote im Duell (Harald Bendert)


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